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Corridor

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Isolerad: Thriller, in dem ein Medizinstudent, der eigentlich nur seine Ruhe haben will, von einem benachbarten Paar gestört wird und schließlich in ein Katz-und-Maus-Spiel verwickelt wird.

Handlung und Hintergrund

Medizinstudent Frank hat ein kleines Studienzimmer in Göteborg bezogen und büffelt hochkonzentriert für seine anstehenden Examina. Da nervt den unfreundlichen Einzelgänger lediglich die neue Nachbarin Lotte, die beim arroganten Streber andocken will. Aber erst ihr gewalttätiger Freund bringt den körperliche unterlegenen Frank aus dem Konzept: Nächtlicher Lärm und physische Aggressionen lassen Frank glauben, einen Mörder im muffigen Mietshaus zu haben. Nun geht die Phantasie des isolierten Jünglings mit ihm durch und sein labiles Nervenkostüm erodiert rasant.

Medizinstudent Frank hat ein kleines Studienzimmer in Göteborg bezogen und büffelt hochkonzentriert für seine anstehenden Examina. Da nervt den unfreundlichen Einzelgänger lediglich die neue Nachbarin Lotte, die beim arroganten Streber andocken will. Aber erst Lottes gewalttätiger Freund bringt den körperliche unterlegenen Frank aus dem Konzept: Nächtlicher Lärm und physische Aggressionen lassen Frank glauben, einen Mörder im muffigen Mietshaus zu haben. Nun geht die Fantasie des isolierten Jünglings mit ihm durch.

Ein soziopathischer Medizinstudent freundet sich mit einer Nachbarin an und kommt einem Verbrechen auf die Spur. Der für wenig Geld überzeugend angerichtete Horrorthriller weckt Erinnerungen an Hitchcock und Polanski.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Johan Lundborg,
  • Johan Storm
Produzent
  • Andrea Östlund,
  • Anita Oxburgh
Darsteller
  • Peter Stormare,
  • Emil Johnsen,
  • Ylva Gallon,
  • Örjan Landström,
  • Margreth Weivers,
  • Daniel Adolfsson,
  • Marie Delleskog,
  • Eric Stern,
  • Göran Lundborg,
  • Victoria Brattström,
  • Lars Väringer,
  • Tone Helly-Hansen,
  • Olle Wirenhed,
  • Bo Wettergren
Drehbuch
  • Johan Lundborg,
  • Johan Storm
Musik
  • Jukka Rintamäki
Kamera
  • Johan Lundborg
Schnitt
  • Johan Lundborg,
  • Johan Storm

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
4 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Ein psychologisch interessanter Thriller darüber, wie trügerisch es sein kann, wenn Ereignislücken von der eigenen Fantasie aufgefüllt werden.
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    2. Corridor: Thriller, in dem ein Medizinstudent, der eigentlich nur seine Ruhe haben will, von einem benachbarten Paar gestört wird und schließlich in ein Katz-und-Maus-Spiel verwickelt wird.

      Kleiner, aber effektiver Psychothriller um einen labilen Medizinstudenten, der seinen Nachbarn für einen Mörder hält.

      Wie man für wenig Geld einen hochatmosphärischen, suggestiven Mix aus Mysterythriller und Psychodrama anfertigt, stellt das schwedische Regie-Duo Johan Lundborg und Johan Storm unter Beweis, wofür ihnen die Unterstützung von Storms Onkels Peter Stormare in einer Nebenrolle zuteilwurde. Die Low-Budget-Hommage an alte Spannungsmeister wie Hitchcock oder Polanski besticht durch einen klaren, schnörkellosen Stil und den norwegischen Nachwuchsstar Emil Johnsen („Stadtneurosen“), der sich überzeugend vom arroganten Streber zum isolierten Nervenbündel wandelt.

      Dunkle, schwere Wolken ziehen über die Giebel Göteborgs. Ein tiefer, bedrohlicher Ton schwillt langsam an. Mit nur wenigen Strichen zeichnen Lundborg und Storm nach eigenem Drehbuch die bedrückende Stimmung eines düsteren Mietshauses, in dessen enger Klause zwischen alten Holzmobiliar und rostigem Herd sich Medizinstudent Frank verkrochen hat, um für sein Examen zu büffeln. Als die lebhafte Lotte (Ylva Gallon) über ihm einzieht, gelingt es der aufdringlichen Nachbarin kaum, ihn abzulenken. Aber ihrem gewalttätigen Freund (Stormare): Dessen Aggressionen richten sich rasch gegen Frank, der in den Konflikt hineinschlittert und mit Nachtlärm um seinen Schlaf, Telefonterror und Prügel um seine Nerven gebracht wird. Der körperlich unterlegene Jüngling verfällt immer mehr in Sorge um das hysterische Opfer Lotte. Von ihr angesteckt, driftet Frank in desolate Wahnzustände, verliert Studium und Glaubwürdigkeit bei den zu spät informierten Behörden.

      Mit minimalen Mitteln haben Lundborg/Storm eine wahre Angststudie kreiert, die sich an „Das Fenster zum Hof“ und „Ekel“ orientiert, aber auch Einflüsse von De Palma, Lynch und Kafka aufweist. Dennoch ist der Beitrag des Fantasy Filmfests 2010, der erst jetzt fürs Kino wiederentdeckt wurde, ein eigenständiges Werk. Gekonnt zieht eine Bedrohung heran, unter deren Einfluss sich der Protagonist stets zu falschen Aktionen hinreißen lässt. Weil er sich nicht traut, dem Nachbarn offen die Stirn zu bieten, spioniert und schleicht er herum, was ihn in kompromittierende Situationen bringt. Schlau stellt er sich dabei nicht an, aber die Kraft der Suggestivität, mit der man in seinen zunehmend verwirrten Geist eintaucht, bewahrt die Glaubwürdigkeit eines Eingeschüchterten im Abwärtstaumel - bis seine Phantasien blutig real werden. tk.
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      1. Sonderlich sympathisch erscheint der junge Protagonist aus „Corridor“, dem Debütspielfilm von Johan Storm und Johan Lundborg, zunächst nicht, obwohl sein distanziertes Verhalten durchaus nachvollziehbar ist. In seinem Medizinstudium steht der ehrgeizige Frank unter enormen Druck, um die anstehenden Prüfungen bewältigen zu können. Doch schon an der Universität erweist er sich nicht gerade als zugänglicher Typ. Als seine etwas zu hilfreiche Obermieterin mit ihm Kontakt aufnehmen will, geht er gleichfalls auf Distanz. In die konfliktreiche Beziehung mit ihrem neuen, eifersüchtigen Freund möchte der abgeschottete Student nicht hinein gezogen werden. Ein solcher Mangel an Empathie wird im Thriller schnell bestraft, Frank erhält bald die Quittung für sein abweisendes Verhalten.

        Über weite Strecken nimmt „Isolerad“, so der Originaltitel von „Corridor“, ganz die Position seines bedrängten Protagonisten ein - der Zuschauer verfolgt das Geschehen aus seiner Perspektive. Während der Einstieg Franks routinierte Alltagsverrichtungen skizziert, bestimmt der Blick in den Hausflur zwischen Voyeurismus und Angst zunehmend die zweite Hälfte. In der Tradition von Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“ hängt die Frage nach einem eventuellen Verbrechen und die daraus folgenden Konsequenzen wie ein Damoklesschwert über dem Leben des Studenten, der zunehmend ins Visier des cholerischen Freundes seiner Obermieterin gerät. Häufig blickt die Kamera aus der Obersicht auf den Protagonisten, was die stets schwellende Gefahr durch Rocker Micke unterstreicht.

        Bei Micke-Darsteller Peter Stormare handelt es sich um den Onkel von Co-Regisseur, Co-Autor und Co-Cutter Johan Storm, der den relativ kurzen Thriller mit Freund Johan Lundborg konzipierte und zusätzlich die Kamera übernahm. Dass Hollywoodstar Stormare, demnächst in „Hänsel & Gretel: Witch Hunter“ als diabolischer Sheriff vertreten, nur einen relativ kleinen, aber nachhaltigen Part hat, erscheint nicht als Manko, da er eine unsichtbare, latente Bedrohung verkörpert. Allmählich gewinnt die klaustrophobische, ökonomisch inszenierte Studie über (Verfolgungs-)Wahn und Alltagsdruck an Spannung und bösem Humor.

        Über einige Ungereimtheiten sollte man hinweg sehen. Wenn sich Frank in die Höhle des Löwen wagt, wirkt dies nicht nur unvernünftig, sondern passt wenig zu seinem bisherigen Verhalten. Als Debütfilm erscheint „Corridor“ trotzdem als viel versprechende Fingerübung innerhalb der Genrevorgaben. Wenn der Barnsteiner Verleih jetzt den 2010 auf dem Fantasy Filmfest präsentierten Krimi in untertitelter Fassung in die Kinos bringt, limitiert dies zwar den Verbreitungsraum. Angesichts der schwachen Synchronisation der Filme „Salto für Anfänger“ und „Miss Kicki“ aus dem gleichen Filmpaket bleibt diese Entscheidung aber zu begrüßen.

        Fazit: Trotz mancher Plotlöcher überzeugt der klassisch angelegte Thriller "Corridor" um einen ambivalent gezeichneten Protagonisten als solide Psychostudie.
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