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Brinkmanns Zorn

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Brinkmanns Zorn: Experimenteller Spielfilm über den (Anti-)Literat Rolf Dieter Brinkmann.

Poster

Brinkmanns Zorn

Handlung und Hintergrund

Der Dichter Rolf Dieter Brinkmann (Eckhard Rhode) sucht 1973 nach Liebe, Tod, Pop, Hass, Kunst - am besten nach allem zugleich. Auf ausschweifenden Streifzügen durch die hassgeliebte Kölner Innenstadt richten sich seine Tiraden gegen alle bürgerliche Gemütlichkeit. Zum Leidwesen seiner Frau Maleen (Alexandra Finder) und seines Sohnes Robert (Martin Kurz) schmäht er in seiner Wut Himmel und Erde. Nachdem er bei einer Talkshow mit Kritiker Marcel Reich-Ranicki für einen Eklat gesorgt hat, sucht der zornige Untergrund-Literat mit Tonband bewaffnet nach Inspiration.

Multimediale Spielfilm-Collage aus dem Nachlass des Avantgarde-Lyrikers Rolf Dieter Brinkmann (1940-1975). Harald Bergmanns kühnes Dokudrama über ein früh verstorbenes Literatur-Phänomen nutzt Original-Tonbänder, Super-8-Filme und Instamatic-Fotos.

Rolf Dieter Brinkmann führte in den Sechzigerjahren ein höchst umstrittenes Schriftstellerleben. Bei einem denkwürdigen TV-Auftritt etwa beschimpfte er wüst Marcel Reich-Ranicki. Er hielt mit einem Aufnahmegerät seinen Alltag fest, seine Umwelt, die er als abstoßend empfand und entsprechend pessimistisch kommentierte.1975 starb er erst 35-jährig bei einem Verkehrsunfall.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Harald Bergmann
Produzent
  • Margot Schmidt-Reichart
Darsteller
  • Alexandra Finder,
  • Eckhard Rhode,
  • Martin Kurz,
  • Rainer Sellien,
  • Isabel Schosnig,
  • Baki Davrak
Drehbuch
  • Harald Bergmann
Kamera
  • Elfi Mikesch

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Brinkmanns Zorn: Experimenteller Spielfilm über den (Anti-)Literat Rolf Dieter Brinkmann.

    Mit seinem experimentellen Spielfilm schuf Harald Bergmann eine Künstler-Biografie, die in ihrer komplizierten technischen Umsetzung ihresgleichen sucht.

    Selten war eine Biografie origineller, selten konnte ein Experiment als derart gelungen bezeichnet werden wie Harald Bergmanns ambitionierter Versuch, dem extravaganten Literaten Rolf Dieter Brinkmann visuell beizukommen. Jener Brinkmann, der in den sechziger Jahren ein höchst umstrittenes Schriftstellerleben führte, 1973 Stipendiat der Villa Massimo war, der bei einem denkwürdigen TV-Auftritt Marcel Reich-Ranicki wüst beschimpfte und 1975 erst 35-jährig bei einem Verkehrsunfall in London zu Tode kam. Regisseur Bergmann, der in München Literatur und Philosophie sowie in Los Angeles Film studierte, interessiert sich vor allem für die Zeit, als Brinkmann sich entschloss, mit dem Schreiben aufzuhören und dem „Literaturbetrieb“ den Rücken zu kehren. In jener Zeit streifte der Schriftsteller, der in Kennerkreisen längst Kultstatus genießt, mit einem Uher-Aufnahmegerät durch Köln und hielt seinen Alltag fest, seine Umwelt, die er als hässlich und abstoßend empfand und entsprechend pessimistisch kommentierte. Eben diese Aufzeichnungen sind Grundlage für „Brinkmanns Zorn“. Denn Bergmann hat gemeinsam mit der legendären Kamerafrau Elfi Mikesch („Verführung: Die grausame Frau“) in penibler Kleinstarbeit adäquate Bilder zu den Original-Tönen und Schauspieler, die lippensynchron zu den Texten sprechen, gefunden. Dadurch entsteht eine faszinierende „So-könnte-es-gewesen-sein“-Situation. Neugierig folgt man dem Schauspieler Eckard Rhode, der nicht nur äußerlich, sondern auch in Geste und Bewegungsablauf immer mehr mit dem echten Brinkmann zu verschmelzen scheint, hört ihm zu, wenn er über die Schlechtigkeit der Welt räsoniert, mit seinen, wenigen verbliebenen Freunden diskutiert oder versucht, mit seinem sprachbehinderten Sohn zu kommunizieren. So ist „Brinkmanns Zorn“ nicht nur formal ansprechend und stilistisch einzigartig, dank seiner universellen Themen und radikalen Sicht der Dinge werden nicht nur Anhänger des streitbaren Literaten begeistert zuhören und zusehen. lasso.
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