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Bach in Brazil

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Bach in Brazil: Drama um einen Musiklehrer, den es nach Brasilien verschlägt und dort jugendlichen Häftlingen Bach näher bringt.

Handlung und Hintergrund

Als Musiklehrer im Ruhestand hat es Marten Brückling (Edgar Selge) nicht leicht. Engagements bleiben aus und auch sonst bietet seine deutsche Heimat nicht wirklich die Erfüllung im Alter. Eines Tages erhält er eine überraschende Nachricht: Ein alter Freund ist verstorben und hat ihn in seinem Erbe bedacht. Er soll die Original-Notenblätter vom großen deutschen Komponisten Johann Sebastian Bach erben, die mittlerweile ein Vermögen wert sind. Allerdings muss er dafür einiges auf sich nehmen: Sein Jugendfreund lebte und starb in Brasilien, wo die Notenblätter nun auf ihre Abholung warten. Mürrisch und kauzig macht sich Marten auf den Weg, die kostenbaren Noten in Südamerika zu holen. Gesagt, getan. Doch als er sich auf den Heimweg macht, wird ihm sein Gepäck inklusive seiner Papiere und aller Noten gestohlen.

Notgedrungen muss sich Marten mit seiner Situation in der südlichen Hemisphäre abfinden und bekommt überraschend Hilfe von dem einzigen Brasilianer, der Deutsch sprechen kann: Candido (Aldri da Anunciação). Dieser hat jedoch eine Bedingung: der Musiklehrer soll ihm dabei helfen, eine Gruppe von strafanfälligen Jugendlichen der Musik näher zu bringen. Im Unterricht wird natürlich anstatt Samba Bach unterrichtet, schließlich kennt sich Marten eher in klassischen Tönen als mit rhythmischen Klängen aus. Doch die Jugendlichen überraschen ihn mit improvisierten Stücken und dem typischen brasilianischen Rhythmus-Gefühl. Mit der Zeit freundet er sich mit seiner notgedrungenen Situation an, bis sein Gepäck wider Erwarten auftaucht.

„Bach in Brazil“ - Hintergründe

Mit seiner Feel-Good-Komödie feierte Regisseur Ansgar Ahlers auf dem Emder Filmfest 2015 die Weltpremiere. In der internationalen Ko-Produktion wird der deutsche Schauspieler Edgar Selge auf eine musikalische Reise gepfeffert mit brasilianischen Rhythmen geschickt.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ansgar Ahlers
Produzent
  • Clemens Schaeffer,
  • Alexander Thies,
  • Leonardo Monteiro de Barros,
  • Eliana Soárez,
  • Clemens Schaeffer
Co-Produzent
  • Ansgar Ahlers
Darsteller
  • Edgar Selge,
  • Franziska Walser,
  • Peter Lohmeyer,
  • Hans-Peter Korff,
  • Isabella Parkinson,
  • Helene Grass,
  • George Lenz,
  • Aldri da Anunciação,
  • Pablo Vinicius,
  • Stepan Nercessian,
  • Thais Garayp,
  • Dhonata Augusto,
  • Marília Gabriela
Drehbuch
  • Ansgar Ahlers,
  • Soeren Menning
Musik
  • Jan Doddema
Kamera
  • Jörg Widmer
Schnitt
  • Barbara Hennings

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,7
88 Bewertungen
5Sterne
 
(77)
4Sterne
 
(5)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(2)
1Stern
 
(4)

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Kritikerrezensionen

    1. Die Geschichte eines Mannes und seiner Liebe zu Bachs Musik, eines Kampfes mit den eigenen Dämonen und vor allem eine Geschichte über Freundschaft. Marten ist ein ehemaliger Hornist, der in der Kleinstadt Bückeburg in Niedersachsen ein eigenbrötlerisches Leben lebt. Als er vom Tod seines alten Schulfreundes hört, erfährt er auch, dass dieser ihm eine enorm wertvolle und rare Partitur Bachs hinterlassen hat. Hals über Kopf reist er nach Brasilien. Als er dort von Straßenkindern überfallen wird, muss er unfreiwillig länger dort bleiben. Auf der Suche nach seinen gestohlenen Noten lernt er die Kultur und vor allem eine Gruppe Kinder einer Jugendstrafanstalt kennen. Er erkennt ihr Talent, beginnt sie zu unterrichten und schon bald steht einer Konzertreise nach Deutschland fast nichts mehr im Wege. Regisseur Ansgar Ahlers schildert gekonnt die Entwicklung Martens, der von Edgar Selge einfühlsam und überzeugend verkörpert wird. Die Beziehung, die er zu den Kindern aufbaut, die keine Perspektive zu haben scheinen, ist ebenso liebevoll erzählt, wie die Begeisterung, die die Kinder für die Musik Bachs mit der Zeit entwickeln. Der Clash der Kulturen (z.B. das „deutsche“ Aufräumen in einer brasilianischen Wohnung) sorgt ebenso für heitere Momente, stimmt aber auch nachdenklich über die Verhältnisse, in denen die Kinder aufwachsen. Ahlers gelingt hier einerseits eine Charakterstudie Martens und andererseits eine Verbeugung vor Bachs grandioser Musik. Ein Film fürs Herz und für die Seele, vor allem aber ein Plädoyer für interkulturelles Denken und Überwinden von Vorurteilen.

      Jurybegründung:

      Über die inspirierende Wirkung von Musik lassen sich gerade im Kino schöne Geschichten erzählen. Fast kann man von einem Sub-Genre sprechen, in das sich BACH IN BRAZIL neben Publikumserfolgen wie DIE KINDER DES MONSIEUR MATHIEU und WIE IM HIMMEL gut einreihen lässt. Erzählt wird von dem verschrobenen Musiklehrer Marten Brückling, der auf seinem Lieblingsinstrument, dem Euphonium, mit Hingabe die Werke des Barockkomponisten Bach interpretiert. Er möchte gerne auf einem deutschen Bach-Festival auftreten, aber für dessen künstlerischen Leiter ist sein Vortrag zu altmodisch. Brückling erbt von einem ehemaligen Kollegen, der nach Brasilien auswanderte, ein Manuskript mit Originalnoten von Bach. Um sein Erbe anzutreten, reist er nach Brasilien, wo er prompt von Straßenkindern überfallen wird, die ihm das wertvolle Stück Papier rauben. Auf der Suche nach der Antiquität kommt der deutsche Musiklehrer in Kontakt mit einer Gruppe von brasilianischen Kindern, die in einer Anstalt inhaftiert sind. Mit ihnen beginnt er, die Musik von Bach einzuüben, und dies gelingt ihm so gut, dass die Gruppe schließlich gemeinsam nach Deutschland fährt und genau auf jenem Festival einen triumphalen Erfolg feiern kann, das Brückling zuvor schnöde abgewiesen hatte.
      Ansgar Ahlers erzählt diese Geschichte mit einem eher handfesten als subtilen Humor, weiß aber genau, wie er die Helden sympathisch darstellen und ihre Widersacher, wie den hochnäsigen Festivalleiter und eine gegen Musik allergische Aufseherin, lächerlich zeichnen kann. Und mit Edgar Selge hat er einen Hauptdarsteller gefunden, der den eigenbrötlerisch skurrilen Marten Brückling als einen zugleich komischen und warmherzigen Menschen verkörpert, der durch die Leidenschaft, mit der er sowohl Musiker wie auch Lehrer ist, sehr berührend wirkt. Die brasilianischen Jugendlichen werden von Laiendarstellern gespielt, die in einigen Szenen vor der Kamera ein wenig unbeholfen wirken. Doch dies wird durch ihre natürliche Ausstrahlung und offensichtliche Spielfreude wettgemacht. Ahlers nutzt seine Originaldrehorte sowohl in Norddeutschland (das Schloss von Bückeburg) wie auch in Brasilien (die Barockstadt Ouro Preto) als möglichst malerische und exotische Kulissen. Von Anfang an hat sein Film eher etwas Märchenhaftes, das auch durch die animierten Szenen (wie etwa jene von der Reise der Kinder von Brasilien nach Deutschland) betont wird. Eine weitere Qualität des Films besteht darin, dass die Musik von Bach sehr sorgfältig und in vielen originellen Arrangements und Variationen eingespielt wurde. Witzige Momente des Films entstehen durch die Sprachschwierigkeiten zwischen dem deutschen Lehrer und seinen brasilianischen Schülern. Dem Verleih ist dafür zu danken, dass er diese Ebene des Films nicht durch eine Synchronisation auslöschte, sondern die zweisprachige Originalfassung in die Kinos bringt.

      FBW-Jugend-Filmjury:

      (www.jugend-filmjury.com)

      Der Musiklehrer Marten Brückling muss nach Brasilien reisen, um das Erbe seines Freundes Karl anzutreten. Bei dem Erbe handelt es sich um wertvolle Notenblätter von Johann Sebastian Bach. Dort angekommen tritt Marten das Erbe an und wird kurz darauf überwältigt und beraubt. Ihm werden die Notenblätter und sein Musikinstrument gestohlen. Bei der Gegenüberstellung in der Jugendarrestanstalt identifiziert Marten den Täter Fernando und bekommt sein Musikinstrument zurück. Der Direktor der Jugendarrestanstalt bittet Marten, dass er die musikalischen Kinder unterrichtet. Im weiteren Lauf der Geschichte hoffen die Kinder, nach Deutschland zum Bachfestival in Bückeburg zu kommen. Werden sie es schaffen? Und wird Marten auch die Notenblätter zurückbekommen? Der Film beschäftigt sich neben dem Thema Musik von Johann Sebastian Bach mit den Themen Freundschaft, Kriminalität und den Lebensumständen in Brasilien. Der Film ist durch schöne Bilder und passende Musik gut umgesetzt. Es gibt wenige Schnitte und somit lange Einstellungen. Dies hat uns gut gefallen. Weniger gut gefallen hat uns die schwierig zu verstehende Handlung, die schwer nachvollziehbare zeitliche Struktur und die vielen Untertitel durch die Zweisprachigkeit. Wir empfehlen den Film für Jugendliche ab 14 Jahren, da die Handlung für Jüngere schwer zu verstehen ist.

      Gefühlvoll: 3 Sterne
      Berührend: 3 Sterne
      Lehrreich: 2 Sterne
      Musikalisch: 4 Sterne
      Freundschaftlich: 3 Sterne

      Gesamtbewertung: 3 Sterne.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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