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Avalon

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Avalon: Bei den Filmfestspielen in Cannes konnte einen dieses Jahr bisweilen der böse Verdacht beschleichen, die spannendsten Wettbewerbsbeiträge würden absichtlich außer Konkurrenz gezeigt - wie Mamoru Oshiis „Avalon“, eine elegische, visuell bahnbrechende Zukunftsvision um ein alles beherrschendes Computerspiel. Mit US-Geldern von einem Japaner in und mit Polen gedreht, vereint der Film amerikanische Technik, osteuropäisch-morbides...

Handlung und Hintergrund

In nicht mehr allzu ferner Zukunft feiert das illegale Virtual-Reality-Kriegsspiel Avalon Triumphe in Kreisen junger Menschen, obwohl gewisse Risiken für Leib und Leben nicht wirklich kalkulierbar scheinen. Um in bisher unerreichte Spieldimensionen vorzudringen, schließt sich die Einzelgängerin Ash mit einigen anderen Spielern zu einer Gang zusammen. Aus dem letzten Level, so erfahren die staunenden Kombattanten auf ihrer Reise ins Unbekannte, führen nur zwei Wege heraus: Sieg oder Tod.

Das virtuelle Kriegsspiel Avalon findet in der schönen Einzelgängerin Ash seine Meisterin in dieser hinreißend schönen Fantasy-Oper von „Ghost in the Shell“-Macher Mamoru Oshii.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Mamoru Oshii
Produzent
  • Tetsu Kayama,
  • Naoyuki Sakagami,
  • Toru Shiobara,
  • Shigeru Watanabe,
  • Atsushi Kubo
Darsteller
  • Malgorzata Foremniak,
  • Wladyslaw Kowalski,
  • Jerzy Gudejko,
  • Dariusz Biskupski,
  • Bartek Swiderski,
  • Katarzyna Bargielowska,
  • Zuzanna Kasz,
  • Alicja Sapryk,
  • Michal Breitenwald
Drehbuch
  • Kazunori Itô
Musik
  • Kenji Kawai
Kamera
  • Grzegorz Kedzierski

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Bei den Filmfestspielen in Cannes konnte einen dieses Jahr bisweilen der böse Verdacht beschleichen, die spannendsten Wettbewerbsbeiträge würden absichtlich außer Konkurrenz gezeigt - wie Mamoru Oshiis „Avalon“, eine elegische, visuell bahnbrechende Zukunftsvision um ein alles beherrschendes Computerspiel. Mit US-Geldern von einem Japaner in und mit Polen gedreht, vereint der Film amerikanische Technik, osteuropäisch-morbides Flair und einen asiatischen Sinn für Poesie. Vergleiche mit „Matrix“ liegen bei diesem genretypischen Spiel mit den Realitätsebenen nahe, wobei „Avalon“ dabei als der „kleinere“, doch mutigere und tiefer gehende Film abschneidet. Ausgehend von Festivals und Fankreisen, könnte er sich zu einem veritablen Geheimtip und Arthouse-Hit wandeln.

    Hauptfigur ist die schöne und einsame Heldin Ash (Malgorzata Foremniack, wunderbar als weiblicher Samurai), die in einer nicht näher bestimmten Großstadt der Zukunft lebt und es als professionelle Teilnehmerin an den virtuellen Schlachten des Computerspiels „Avalon“ zu Ruhm und bescheidenem Wohlstand gebracht hat. Während die Welt um sie herum zerfällt, trifft die Jugend sich in bunkerähnlichen Kellern zu illegalen „Avalon“-Sessions, bei denen die Mitspieler voneinander unabhängig in kleinen Zellen untergebracht sind, wo sie sich einloggen. Die Gefahr des Spiels besteht darin, dass man auf den höheren Leveln im Falle eines „tödlichen“ Treffers auch in Wirklichkeit bleibende Gehirnschäden riskiert und seine Seele in der virtuellen Welt zurücklässt - womit das Spiel sich bereits als sein eigener Mythos bestätigt: Avalon war in der keltischen Sage der Ort, an dem sich die verstorbenen Helden und Könige versammelten. Als Ash eines Tages von einem anonymen Gegner mit unmöglich großer Kampferfahrung besiegt wird, beginnt sie den Gerüchten um das legendäre Level „Special A“ nachzugehen, aus dem es für die Spieler kein Zurück gibt. Dass Ash dieses Risiko schließlich eingeht, mag auch daran liegen, dass ihre Realität, so wie Mamuro Oshii sie entworfen hat und wie sein polnischer Kameramann sie fotografiert, aussieht wie ein trister Nachkriegsslum voller Suppenküchen und bröckelnder Fassaden und getaucht ist in morbide Braun- und Sepiatöne. Gleichzeitig ist der Spielwelt von „Avalon“ noch mehr Farbe entzogen: Mit futuristischen, doch deutlich an den Zweiten Weltkrieg erinnernden Waffen wird hier gegeneinander angetreten, und der getroffene Feind löst sich auf in einer Wolke aus Pixeln. Der Showdown findet schließlich statt in jener „Special A“-Ebene, in der beim Eintritt plötzlich die Farben erblühen und die Spieler sich ohne ihre Ausrüstung in einer Umgebung gegenüber stehen, die unserer Gegenwart verblüffend ähnlich ist. Wie schon in seinem ausgezeichneten Animationsfilm „Ghost in the Shell“, mit dem er international bekannt wurde, gibt Mamoru Oshii auch in „Avalon“ ein eher ruhiges Tempo vor, das er in den Kampfszenen - drei große Schlachten gibt es - plötzlich rasant beschleunigt. Die digitale Tricktechnik und die Soundeffekte (von Skywalker Sound) sind durchweg beeindruckend, doch was „Avalon“ letztlich vom Cyber-Science-Fiction abhebt, ist sein Wille zu Melodramatik und Poesie. Statt pubertärer Hardware-Verliebtheit ist der Film getragen von einer tiefen Melancholie, die im allerletzten Bild zu einem traurigen Lächeln findet. evo.
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