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Aus dem Leben eines Schrottsammlers

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Epizoda u zivotu beraca zeljeza: Nach wahren Begebenheiten erzähltes Sozialdrama um Schicksalsschläge einer Roma-Familie, die sich selbst spielt.

Poster

Aus dem Leben eines Schrottsammlers

Handlung und Hintergrund

Eine Roma-Familie in Bosnien-Herzegowina. Der Vater schlachtet Autos aus und verkauft die Teile, die Mutter erledigt den Haushalt und versorgt die Kinder. Als sie eines Tages Schmerzen im Unterleib bekommt, geht sie in die Klinik, um sich untersuchen zu lassen. Etwas mit ihrem Kind stimmt nicht, eine Blutvergiftung droht. Eine Operation könnte das Problem beheben, doch die Familie ist nicht krankenversichert. Der Chef des Krankenhauses lehnt einen kostenlosen Eingriff ab. Irgendwie müssen das nötige Geld aufgetrieben werden - und die Zeit ist knapp.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Danis Tanovic
Produzent
  • Amra Baksic Camo,
  • Cedomir Kolar
Darsteller
  • Nazif Mujic,
  • Senada Alimanovic,
  • Semsa Mujic,
  • Sandra Mujic
Drehbuch
  • Danis Tanovic
Kamera
  • Erol Zubcevic
Schnitt
  • Timur Makarevic

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Aus dem Leben eines Schrottsammlers: Nach wahren Begebenheiten erzähltes Sozialdrama um Schicksalsschläge einer Roma-Familie, die sich selbst spielt.

    Auf der Berlinale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnetes, nach wahren Begebenheiten erzähltes Sozialdrama um Schicksalsschläge einer Roma-Familie.

    Danis Tanovic („No Man’s Land“) 2003 auf der Berlinale mit dem „Diamond Bucherer Award for Peace“ ausgezeichnet, kehrte dieses Jahr mit „An Episode in the Life of an Iron Picker“ in den Wettbewerb zurück und gewann dafür den Großen Preis der Jury, während Hauptdarsteller Nazif Mujic für seine schauspielerische Leistung mit dem Silbernen Bären prämiert wurde - der einzige Doppelsieger des Jahres 2013.

    Eine Mischung aus Dokumentation und Fiktion ist dieses wirklichkeitsnahe Sozialdrama, das Erzählte so passiert. 17.000 Euro hat der Film gekostet, das Geld stammt aus staatlicher Förderung, gedreht wurde mit drei Digitalkameras, eine davon führte der Regisseur selbst. Schauplatz der Handlung ist ein bosnischer Weiler. Dorfbewohner und Familienmitglieder, Vater, Mutter und zwei Töchter, spielen sich selbst.

    Das Leben im winterlich verschneiten Poljice ist für die Roma hart. Vater Nazif schlachtet Autos aus, Mutter Senada besorgt den Haushalt und kümmert sich um die Kinder. Wegen Schmerzen im Unterleib geht sie in die Klinik, erfährt dort, dass ihr Baby tot ist. Eine Sepsis droht, eine Operation ist notwendig. Doch die Familie ist nicht versichert und der Krankenhauschef lehnt einen kostenlosen Eingriff ab.

    Die einfache Geschichte wird geradlinig und lapidar erzählt. Zunächst sieht man Alltagsbilder: Nazif beim Holzmachen, Senada beim Kochen, Sandra und Semsa beim Toben und Spielen vor dem Fernseher mit miserablem Empfang. Das sind alles eingefahrene Rituale, automatisierte Handgriffe. Dann folgt die Hiobsbotschaft. Doch von Aufgeregtheit ist immer noch keine Spur. Für die Mujics ist das Dasein stets ein einziger Kampf. Die Mutter rollt sich schmerzverzerrt auf dem Sofa zusammen, der Vater versucht die benötigten 500 Euro aufzutreiben - ein schier aussichtsloses Unterfangen.

    Die wirtschaftliche Not, das extreme Gefälle zwischen arm und reich, prägen zur Zeit die Filme des osteuropäischen Kinos - davon handelt in gewisser Weise auch der rumänische Wettbewerbssieger „Child’s Pose“. Um fehlende Empathie, um den Mangel an Solidarität geht es - aber auch um Lebensmut, Überlebenswillen und Cleverness. Eine geliehene Krankenkassenkarte, sprich Versicherungsbetrug, bringt die Rettung. Tanovic verdichtet die Ereignisse zu einer winterlichen Novelle, erzählt eine „Episode“ aus dem Leben seiner geerdeten, sympathischen Helden, allesamt glaubwürdige Laien, was wesentlich zur Authentizität und zum sozialen Realismus des Films beiträgt. geh.
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