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Angst in meinem Kopf

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Angst in meinem Kopf: Thomas Stillers Film mit Claudia Michelsen als traumatisierte JVA-Angestellte ist eine reizvolle Mischung aus Drama und Thriller. Eine Gefängnisangestellte macht eine traumatische Erfahrung, die ihr Leben verändern wird: „Angst in meinem Kopf“ erinnert an Christian Görlitz‘ Film „Sieben Stunden“ (Arte/BR), der eine auf den ersten Blick ganz ähnliche Geschichte erzählt. Bei Görlitz handelt es sich um eine Psychotherapeutin...

Poster

Angst in meinem Kopf

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Thomas Stiller
Produzent
  • Iris Kiefer,
  • Ilka Förster
Darsteller
  • Claudia Michelsen,
  • Charly Hübner,
  • Ralph Herforth,
  • Matthias Koeberlin,
  • Torsten Michaelis,
  • Marco Hofschneider,
  • Adrian Topol,
  • Johannes Krisch
Drehbuch
  • Thomas Stiller
Kamera
  • Marc Liesendahl

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Thomas Stillers Film mit Claudia Michelsen als traumatisierte JVA-Angestellte ist eine reizvolle Mischung aus Drama und Thriller.

    Eine Gefängnisangestellte macht eine traumatische Erfahrung, die ihr Leben verändern wird: „Angst in meinem Kopf“ erinnert an Christian Görlitz‘ Film „Sieben Stunden“ (Arte/BR), der eine auf den ersten Blick ganz ähnliche Geschichte erzählt. Bei Görlitz handelt es sich um eine Psychotherapeutin, in Thomas Stillers Thrillerdrama ist die Hauptfigur eine normale Vollzugsmitarbeiterin der JVA Hannover. Ihr Erlebnis ist zwar längst nicht so drastisch wie die Leiden der Therapeutin, die über Stunden hinweg vergewaltigt worden ist, aber ein Trauma trägt Sonja Brunner (Claudia Michelsen) trotzdem davon, als Häftling Zeuner (Raphael Herforth) mehrere Geiseln nimmt, um seine Freilassung zu erpressen.

    Der Auftakt verspricht Hochspannung, und tatsächlich wird vor allem die Musik von Fabian Römer dafür sorgen, dass sich der Film immer wieder vorübergehend zu einem packenden Thriller wandelt. Über weite Strecken ist „Angst in meinem Kopf“ jedoch ein Drama über eine Frau, die sich mit dunklen Mächten einlässt und schließlich die Kontrolle verliert. Die Geiselnahme ist im Grunde nur ein Prolog: Weil Sonja nach dem traumatischen Erlebnis nicht mehr an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren will, lässt sie sich in ein Kleinstadtgefängnis in der Nähe versetzen. Da Sonja nun weniger verdient, fehlt das Geld an allen Ecken und Enden, weshalb sie sich nach einigem Zögern auf das Angebot von Häftling Thiel (Torsten Michaelis) einlässt, gegen gute Bezahlung als Kurier zu fungieren. Als sie erkennt, dass Thiel und der mittlerweile ebenfalls in die JVA verlegte Zeuner ein teuflisches Komplott ersonnen haben, ist es zu spät.

    Claudia Michelsen verkörpert die brave JVA-Angestellte gewohnt gut und mit viel Empathie; Ralph Herforth ist als das personifizierte Böse der perfekte Gegenentwurf. Auch Torsten Michaelis ist als zwar opportunistischer, aber zunächst gar nicht mal unsympathischer Verbrecher eine treffende Besetzung. Die faszinierendste Rolle hat jedoch Charly Hübner als tiefenentspannter Serienmörder Sturm, der buddhagleich in seiner Zelle hockt und eine fast freundschaftliche Beziehung zur Schließerin entwickelt; die entsprechenden Szenen sind von einer berückenden Zartheit. Außerdem besitzt Sturm so viel Macht, dass er Thiel und Zeuner in ihre Schranken weisen kann. Das ändert sich, als ihm der einzige Strohhalm genommen wird, an den er sich im Gefängnis klammern kann.

    Thomas Stiller hat unter anderem die Gangsterballade „12 Winter“ gedreht, steht als Autor und Regisseur aber in erster Linie für vorzügliche Filme über Menschen in Extremsituationen, allen voran „Sie hat es verdient“ (2011) mit Liv Lisa Fries als jugendliche Mörderin. Neben der hochinteressanten personellen Konstellation im Gefängnis und den ausnahmslos ausgezeichneten darstellerischen Leistungen liegt der Reiz von „Angst in meinem Kopf“ jedoch im Spiel mit den Genres, weil der Film immer wieder zwischen und Drama und Thriller wechselt; selbst wenn dieser Wechsel zur Folge hat, dass die Intensität zwischendurch nachlässt, weil die familiäre Ebene naturgemäß nicht so spannend ist wie die Gefängnisszenen. Dramaturgisch gesehen sind jedoch beide Seiten wichtig, weil sie Sonjas Gemütslage illustrieren (Bildgestaltung: Marc Liesendahl): Über weite Strecken ist das warme Licht im Refugium der heimischen Wohnung ein deutlicher Kontrast zu den kühlen Gefängnisbildern; nach dem Umzug jedoch, als die Spannungen zunehmen und die anfangs liebevolle Beziehung in eine handfeste Ehekrise gerät, werden die Farben und damit auch die Atmosphäre immer düsterer. tpg.
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