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Am Abend aller Tage


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Am Abend aller Tage: Aufregend und spannend inszenierte Liebesgeschichte um ein verschollenes Gemälde Beim neuen Film von Dominik Graf haben der große amerikanisch-britische Schriftsteller Henry James und der notorische Kunstsammler Cornelius Gurlitt, der in seiner Schwabinger Wohnung einen wahren Schatz an verschollenen Gemälden hortete, gemeinsam Pate gestanden. James‘ Meisternovelle „Die Aspern-Schriften“ hat Graf die Idee und das...

Am Abend aller Tage

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Produzent
  • Bernd Schlötterer

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Aufregend und spannend inszenierte Liebesgeschichte um ein verschollenes Gemälde

    Beim neuen Film von Dominik Graf haben der große amerikanisch-britische Schriftsteller Henry James und der notorische Kunstsammler Cornelius Gurlitt, der in seiner Schwabinger Wohnung einen wahren Schatz an verschollenen Gemälden hortete, gemeinsam Pate gestanden. James‘ Meisternovelle „Die Aspern-Schriften“ hat Graf die Idee und das Handlungsgerüst entnommen und beides mit der Diskussion um die Raubkunst und der Frage, wem die Kunst eigentlich gehöre, verbunden. Markus Busch, einer von Grafs Stammautoren, mit dem er schon bei „Der Felsen“ und „Dreileben“ zusammen gearbeitet hat, hat daraus eine faszinierende Mischung aus Detektivfilm, Mystery- und Liebesgeschichte gemacht. Das Venedig von James, in dem ein Sammler und Geschäftemacher nach den verschollenen Schriften eines genialen Autors sucht, wurde durch ein in unverbrauchten Ansichten fotografiertes, heutiges München ersetzt, der alte Palazzo durch eine moderne Villa, die Schriften durch ein Gemälde, das Hauptdarsteller Friedrich Mücke („Vaterfreuden“), ein relativer Graf-Neuling, der auch im nächsten Tatort von ihm auftauchen wird, im Auftrag einer etwas undurchsichtigen Gruppe älterer Geschäftsleute bei einem öffentlichkeitsscheuen Kunstsammler aufspüren soll. Dieser Magnus Dutt wird gespielt vom großen Ernst Jacobi („Tadellöser & Wolff“), der viel zu selten im deutschen Film zu sehen ist. Wie Gurlitt will er mit seinen Bildern leben, will sie in Ehren halten für die Künstler und entzieht sie dem Kunstmarkt und der Öffentlichkeit. Ob es sich um Raubkunst handelt, und wie die Bilder über die Jahre in seinen Besitz gekommen sind, bleibt offen. Schließlich lässt es sich so besser rätseln, wem diese Bilder eigentlich gehören sollten. Was sich jetzt akademisch und verzopft anhören könnte, ist ein kleiner, leidenschaftlicher, mitunter erotischer, sehr spannender und höchst unkonventioneller Film geworden, in den Graf seine Leidenschaft für alles Literarische, für die Kunst als solche und den französischen Film (noir) der 70er im Besonderen einfließen lässt. Wie in der James-Novelle führt der Weg zu Dutt über seine junge Nichte/Enkelin Alma (sehr aufregend: Victoria Sordo, wie überhaupt alle Frauenrollen erfrischend gegen alle Konvention besetzt sind!), die ihrerseits Kunst, die sich nicht vermarkten lässt, schafft. So kreiert Graf ein reiches, vielschichtiges Puzzle voller aufregender, intellektueller Anregungen, das aber gleichzeitig als packende Genreerzählung funktioniert. Ein wirkliches Kabinettstück, das hier den Mittwochsfilm der ARD ziert. uh.
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