Agathe kann's nicht lassen: Alles oder Nichts Kritik
Agathe kann's nicht lassen: Alles oder Nichts: TV-Krimikomödie: Ruth Drexel auf Miss Marples Spuren im Spielcasino.
Eine bayerische Miss Marple, gespielt von Ruth Drexel, und Hans Peter Korff als Pendant zum schusseligen Mr. Stringer - die Grundkonstellation der neuen ARD-Krimireihe macht viel Spaß. Leider ist die Geschichte zum zweiten Fall etwas dünn geraten.
Die Macher von „Agathe kann’s nicht lassen“ machen überhaupt kein Geheimnis daraus, wer für ihre Krimireihe Pate stand. Schon in der ersten Einstellung erklingt eine moderne Variation des musikalischen „Miss Marple“-Themas. Agathes treuer, aber scheuer Gefährte hört nicht nur auf den Namen Stingermann, auch die Schusseligkeit hat er mit „Mr. Stringer“ gemein. Dem unvergleichlichen Gespann Rutherford/Davies können Ruth Drexel und Hans-Peter Korff natürlich nicht ganz das Wasser reichen, das Zeug dazu, als neues Traumpaar unter Deutschlands TV-Kriminalisten hätten sie allemal. Wenn nur die Zutaten stimmen würden. Maximilian Krückl fügt sich zwar sehr gut als tölpelhafter Kommissar, der in seinen Ermittlungen Agathe immer hinterherhinkt. Als Autor des Films tut er dies leider auch. Die Geschichte um den Mord an einem weiblichen Croupier eines Tiroler Nobelhotels bleibt eher dünn. Schon zur Hälfte des Films winkt der Mörder so deutlich mit dem Zaunpfahl, dass jedwede Spannung verloren geht und der Showdown auf der Berghütte einfach kümmerlich wirkt. Richtig ärgerlich ist jedoch, dass offenbar das Vertrauen in die Darsteller fehlt. Korff als „Stingermann“ für eine peinliche Slapsticknummer auf die Skipiste zu schicken ist geradezu töricht. Und dass sexelnde Sächsinnen nicht komisch sind und es in hundert Jahren nicht mehr werden, ist auch schon lange kein Geheimnis mehr. Man möchte unbedingt noch mehr von Agathe und Stingermann sehen - aber das Drumherum sollte schon passen. fra.