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vincent will meer: Witziges und pfiffiges Roadmovie über einen am Tourette-Syndrom leidenden jungen Mann, der seiner Mutter den letzten Wunsch erfüllen und ihre Asche nach Italien ans Meer bringen will.

Handlung und Hintergrund

Vincent leidet am Tourette-Syndrom. Als seine Mutter stirbt, will er ihr ihren letzten Wunsch, einmal noch das Meer zu sehen, erfüllen. Mit ihrer Asche in einer Bonbondose flieht er aus seinem Pflegeheim und macht sich im von der Heimleiterin geklauten Auto auf den Weg nach Italien. Begleitet wird er von einer magersüchtigen jungen Frau und einem Zwangsneurotiker. Verfolger lassen nicht lange auf sich warten: Die Heimleiterin und Vincents Vater setzen alles daran, den Ausreißer zu stellen. Beginn eines turbulenten Abenteuers.

Vincent leidet am Tourette-Syndrom. Als seine Mutter stirbt, will er ihr ihren letzten Wunsch, einmal noch das Meer zu sehen, erfüllen. Mit ihrer Asche in einer Bonbondose flieht er aus seinem Pflegeheim und macht sich im von der Heimleiterin geklauten Auto auf den Weg nach Italien. Begleitet wird er von einer magersüchtigen jungen Frau und einem Zwangsneurotiker. Verfolger lassen nicht lange auf sich warten: Die Heimleiterin und Vincents Vater setzen alles daran, den Ausreißer zu stellen. Beginn eines turbulenten Abenteuers.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ralf Huettner
Produzent
  • Harry Kügler,
  • Viola Jäger
Darsteller
  • Florian David Fitz,
  • Karoline Herfurth,
  • Heino Ferch,
  • Katharina Müller-Elmau,
  • Johannes Allmayer,
  • Karin Thaler,
  • Tim Seyfi,
  • Christoph Zrenner,
  • Butz Buse,
  • Ulrich Boris Pöppl
Drehbuch
  • Florian David Fitz
Musik
  • Stevie B-Zet,
  • Ralf Hildenbeutel
Kamera
  • Andreas Berger
Schnitt
  • Kai Schröter
Casting
  • Nessie Nesslauer

Kritikerrezensionen

    1. Junges deutsches Kino mit viel Elan und Frische: Der Tod seiner Mutter reißt den unter Tourette-Syndrom leidenden Vincent aus der behüteten Isolation und konfrontiert ihn mit der Realität eines Pflegeheims. Hals über Kopf bricht er mit der essgestörten Marie und dem extrem zwangsneurotischen Alex zu einem turbulenten Roadtrip nach Italien auf. Für das liebenswert kuriose Trio wird die Flucht vor den Autoritäten im Laufe der Reise zum Meer ein Aufbruch in ein selbstbestimmtes Leben. Energiegeladene, junge Darsteller - allen voran Hauptdarsteller und Drehbuchautor Florian David Fitz - vermitteln die Willensstärke der Figuren, die trotz ihrer seelischen Behinderungen als Gruppe zusammenwachsen, sich kennen, schätzen und lieben lernen. Die dynamische Geschichte meistert die Herausforderung eines Spagats zwischen authentisch umgesetzten Krankheitsbildern, die berühren, und einem unterhaltsamen Roadmovie mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen. Respekt!

      Jurybegründung:

      Die Protagonisten des Films sind schon besondere Filmfiguren: Vincent leidet am Tourette-Syndrom, Alexander ist Zwangsneurotiker und Marie magersüchtig. Alle Drei sind gleichsam an den Rand der Gesellschaft gestellt.

      Das Drehbuch von Hauptdarsteller Florian David Fitz führt diese Drei zusammen, bringt sie zu einer Flucht aus einer Therapieklinik und zu einer wechselvollen Reise ans Meer, nach San Vicente. In diesem Roadmovie entstehen und entwickeln sich neue Beziehungen. Ein Blick- und Interpretationswechsel auch für den Betrachter: Er sieht Außenseiter nicht mehr als Sonderfälle mit Tabuisierung- und Abgrenzungspotenzial. Er sieht Menschen in unserer Nähe, die vor allem eines verdienen: Beachtung.

      Eine ziemlich klare moralische Botschaft des Films, die aber - ein Glücksfall - nicht mit der pädagogischen Keule winkt, sondern sie als Grundelement in einen unterhaltsamen Film integriert. VINCENT WILL MEER trägt Züge eines modernen Märchens, bleibt eine Legende aus dem Alltäglichen, changiert zwischen Derbheit und Zartheit.

      Das ist eine filmische Leistung, die so nicht zu erwarten war, denn die Fallstricke sind gerade bei einem solchen Sujet erheblich. Und wie leicht wäre es gewesen, in die üblichen Floskeln medialer Betroffenheitskultur zu verfallen. Regisseur Ralf Huettner und sein Autor haben folglich eine Gratwanderung hinter sich. Auch jetzt stehen sie ab und an nahe am Absturz - in die filmische Korrektheit der Botschaft zum einen, zum anderen in das deutsche Komödienelend.
      Sie stürzen aber nicht ab, halten die Balance, nach dem Motto ‚Die Krankheit ernst nehmen und trotzdem die Komödie nicht vergessen‘. Ralf Huettner drückte es mit den Worten aus: ‚Man muss die Figuren beschützen, gleichzeitig aber den Film im Kopf haben.‘ Am Ende der ereignisreichen Filmreise ist keiner der Reisenden wundersam geheilt, aber alle haben sich verändert. Und auch dem Zuschauer öffnet sich die Chance, eigene Vorurteile zu hinterfragen und vielleicht (nach dem Prinzip Hoffnung) abzulegen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. vincent will meer: Witziges und pfiffiges Roadmovie über einen am Tourette-Syndrom leidenden jungen Mann, der seiner Mutter den letzten Wunsch erfüllen und ihre Asche nach Italien ans Meer bringen will.

      Drei junge Psychiatrie-Patienten brechen aus der Klinik aus und starten eine abenteuerliche Reise ins wirkliche Leben.

      Geistiges Anderssein ist ein heikles Filmthema, auch wenn Barry Levinsons „Rainman“ mit Dustin Hoffman als Autist eine Bresche schlug. Psychiatrie-Patienten oder Menschen in Therapie haftet trotz allem oft noch ein „Makel“ an. Den wischt Ralf Huettner in dieser Tragikomödie leichtfüßig weg. Gleich um drei Psychiatrie-Patienten geht es hier, der Hauptfigur Vincent, einem an Tourette erkrankten jungen Mann, einer renitenten Magersucht-Patientin und einem Zwangsneurotiker. Sie hauen gemeinsam einfach ab aus der Klinik, schnappen sich das Auto der Therapeutin und fahren gen Süden, ein Trio mit Macken.

      Hauptdarsteller Florian David Fitz schrieb das Drehbuch und schafft es, nach einem anfänglichen kurzen Schockmoment Interesse beim Zuschauer zu wecken. Das Tourette-Syndrom äußert sich durch motorische und verbale Tics, wie unkontrollierte Bewegungen und Geräusche, oft Flüche und obszöne Bemerkungen. Der exzessive Ausbruch von Vincent bei der Beerdigung der Mutter bringt den Vater und Lokalpolitiker dazu, ihn in die nächstbeste Klinik zu stecken. Der Fluchtversuch passt ihm überhaupt nicht in den Wahlkampf-Plan und mit der Therapeutin folgt er den Flüchtigen, die ihn immer wieder austricksen.

      Ralf Huettner verknüpft die Zutaten des klassischen Roadmovies mit denen eines Vater-Sohn-Konfliktes und fährt auf beiden Gleisen gut, auch wenn die Überzeichnung der erwachsenen Charaktere überflüssig ist, wie auch deren Zusammenstoß mit der italienischen Polizei. Huettner respektiert die Figuren, ohne auf ihre Kosten Lacher einzufahren, die Ausreißer sind liebenswerte Außenseiter, Florian David Fitz - weit weg vom Macho Dr. Marc Meier in der Arzt-Serie „Doctor’s Diary“ oder vom erfolgreichen Werbefuzzi in „Männerherzen“ - zeigt sich sensibel und verletzbar, dickköpfig um Akzeptanz kämpfend. Karoline Herfurth überzeugt als junge Frau, die sich vor der Wirklichkeit in Magersucht flüchtet und Johannes Allmayer läuft als nerviger Zwangsneurotiker zu Hochform auf. Streckenweise erinnert „vincent will meer“ im Mix aus Traurigkeit und Heiterkeit etwas an „Knockin‘ on Heaven’s Door“, nicht nur wegen des beliebten Filmtopos Meer als Sehnsuchtssymbol. mk.
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