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Nordstrand

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Nordstrand: Familiendrama um die Nachwirkungen von Kindesmissbrauch. Zweiter Teil von Florian Eichingers Familientrauma-Trilogie.

Handlung und Hintergrund

In Martens und Volkers Kindheit misshandelte ihr Vater vor allem den jüngeren Volker, bis die Mutter den Gewalttäter umbrachte und dafür lange ins Gefängnis ging. Als sie viele Jahre später entlassen werden soll, treffen sich die Brüder im verwaisten Elternhaus an der Nordsee erstmals wieder. Der gesundheitlich angeschlagene Marten, um die Familie wieder zu vereinen, der distanzierte Volker, um das leer stehende Gebäude zu veräußern. Beide ringen zäh, um ihre Vorstellungen durchzusetzen, doch Volker treibt ein undurchsichtiges Spiel - auch mit seiner nun verheirateten Jugendliebe Enna.

In Martens und Volkers Kindheit misshandelte ihr Vater vor allem den jüngeren Volker, bis die Mutter den Gewalttäter umbrachte und dafür lange ins Gefängnis ging. Als sie Jahre später entlassen werden soll, treffen sich die Brüder im Elternhaus an der Nordsee erstmals wieder: der gesundheitlich angeschlagene Marten, um die Familie wieder zu vereinen, der distanzierte Volker, um das leer stehende Gebäude zu veräußern. Beide ringen zäh, um ihre Vorstellungen durchzusetzen, doch Volker treibt ein undurchsichtiges Spiel.

Zwei Brüder um die Dreißig begegnen sich Jahre nach dem sexuellen Missbrauch ihres Vater wieder. Intensives Drama, das an Ibsen und Bergman erinnert - zweiter Teil der Familientrauma-Trilogie von Florian Eichinger.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Florian Eichinger
Produzent
  • Cord Lappe
Darsteller
  • Anna Thalbach,
  • Daniel Michel,
  • Martin Schleiß,
  • Luise Berndt,
  • Rainer Wöss,
  • Martina Krauel,
  • William Boer,
  • Louis Lex,
  • Lennart Bartels,
  • Jan Waßmuth
Drehbuch
  • Florian Eichinger
Musik
  • André Feldhaus
Kamera
  • André Lex
Schnitt
  • Jan Gerold
Produktionsleitung
  • Cord Lappe

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Nordstrand: Familiendrama um die Nachwirkungen von Kindesmissbrauch. Zweiter Teil von Florian Eichingers Familientrauma-Trilogie.

    Zwei Brüder ringen mit ihrem Kindheitstrauma im verwaisten Elternhaus an der Nordsee.

    Im zweiten Teil seiner Trilogie über die Deformierungen, die Familien bei ihren Mitgliedern auslösen, wählt Florian Eichinger nach „Bergfest“ wieder die gleiche beklemmende Sichtweise von Ingmar Bergman und Henrik Ibsen. Aber mittlerweile tritt sein Drama trotz kammerspielartiger Anflüge nicht mehr wie ein dialoglastiges Theaterstück auf, sondern bleibt ganz der Natürlichkeit der Personen verpflichtet. Mit der halbdokumentarischen Sachlichkeit eines Autorenfilmers nutzt Eichinger die unwirtlich-kalte, stürmische Nordseeküste, wo die Weite des Meeres und des leeren Strandes die Verfassung seiner beiden Figuren widerspiegeln und zugleich einen Kontrast zu innerer Enge und Belastung bilden.

    Ein Prolog zeigt sie als Kinder, die heimlich Hochprozentiges aus der Hausbar nippen, bis sie der heimkehrende Vater mit diabolischem Machtspiel straft. Es sind nur Andeutungen jener häuslichen Gewalt, die vor allem den nun 27-jährigen Volker (Daniel Michel, „Die Räuberin“) traf, während sein drei Jahre älterer Bruder Marten (Martin Schleiß aus „Bergfest“) nicht helfen konnte, davon heute schwere Schuldgefühle hat, und die Mutter wegschaute, bis sie in einem Befreiungsakt den Täter umbrachte und ins Gefängnis ging. Unsichtbare Mauern indes hat Volker errichtet, ein Gefangener seines Traumas, das er weder zugeben noch bewältigen will. Er mag niemand vergeben, schon gar nicht der Mutter, sondern nur das Haus verkaufen, derweil der besorgniserregend lungenkranke Marten ins Reine kommen, die Familie wieder vereinen und die Vergangenheit bereinigen will. Doch was, wenn sich dieser Schatten, in dem sie leben, nicht lichten lässt? Wenn Volkers Jugendliebe Enna (Luise Berndt) das Leben führt, das er nie hatte und er seinem Konflikt nicht entfliehen kann?

    Nicht didaktisch und frei von stereotypen Strukturen lässt Eichinger seine Brüder miteinander ganz körperlich Ringen, einen herzlich-anpackend, den anderen distanziert-rebellisch, stark gespielt und psychologisch präzise, unaufdringlich, unspektakulär, aber auf seine unsentimentale Art aufwühlend. Was in Volkers Herz vor sich geht, enthüllt das Schmerzlied „Halt mich“ von Lacrimosa intensiv, in einer komplexen Betrachtung von Rollenbildern zwischen Täter und Opfer und der unbehaglichen Einsicht, dass sich Gewalt manchmal unaufhaltsam fortsetzt. tk.
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