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Lauf Junge lauf

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Lauf Junge lauf: Verfilmung des gleichnamigen Romans von Uri Orlev um den Überlebenskampf eines aus dem Warschauer Ghetto geflüchteten jüdischen Jungen.

Poster Lauf Junge Lauf

Lauf Junge lauf

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Handlung und Hintergrund

1942 gelingt dem neunjährigen Srulik die Flucht aus dem Warschauer Ghetto, in den Wäldern lernt er Überlebenstechniken, findet bei Schnee und Eis Unterschlupf bei einer Bäuerin, die dem jüdischen Jungen beibringt, sich als katholischer Waisenjunge Jurek mit Kreuz um den Hals und „Gelobt sei Jesus Christus“ auf den Lippen durchzuschlagen. Auf seiner Odyssee trifft er hilfsbereite Menschen, aber auch solche, die ihn für ein Kopfgeld an die Deutschen verraten. Als er nach Ende des Krieges ein neues Zuhause bei einer katholischen Familie findet, glaubt er sich am Ziel seiner Wünsche.

1942 gelingt dem neunjährigen Srulik die Flucht aus dem Warschauer Ghetto. In den Wäldern lernt er Überlebenstechniken, findet bei Schnee und Eis Unterschlupf bei einer Bäuerin, die dem jüdischen Jungen beibringt, sich als katholischer Waisenjunge Jurek mit Kreuz um den Hals durchzuschlagen. Auf seiner Odyssee trifft er hilfsbereite Menschen, aber auch solche, die ihn für ein Kopfgeld verraten. Als er nach Ende des Krieges ein Zuhause bei einer katholischen Familie findet, glaubt er sich am Ziel seiner Wünsche.

Ein jüdischer Neunjähriger flüchtet aus dem Warschauer Ghetto und muss seine Herkunft verleugnen, um zu überleben. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Uri Orlev erzählt ein Kinderschicksal mit großer Menschlichkeit.

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Darsteller und Crew

  • Jeanette Hain
    Jeanette Hain
  • Rainer Bock
    Rainer Bock
  • Pepe Danquart
    Pepe Danquart
  • Andrzej Tkacz
  • Kamil Tkacz
  • Elisabeth Duda
  • Itay Tiran
  • Zbigniew Zamachowski
  • Lukasz Gajdzis
  • Krzysztof Porowski
  • Franciszek Wielkoszynski
  • Szymon Kurylo
  • Julia Stachowicz
  • Jacek Wojciechowski
  • Heinrich Hadding
  • Susa Kusche
  • Tom Sternitzke
  • Uwe Spiller
  • Andrea Roman
  • Daniel Gottschalk
  • Stéphane Moucha
  • Simone Bär
  • Jacqueline Rietz
  • David Bertrand
  • Violetta Buhl

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,4
17 Bewertungen
5Sterne
 
(13)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
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2Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Das bewegende Drama "Lauf Junge lauf" basiert auf dem gleichnamigen Jugendroman von Uri Orlev. Es erzählt die Lebensgeschichte von Yoram Fridman, der am Ende des Films als 80-jähriger Mann selbst vor die Kamera tritt. Regisseur Pepe Danquart ("Am Limit", "Höllentour") inszeniert die Geschichte dieser unglaublichen dreijährigen Odyssee eines Kindes gleichermaßen spannend und emotional glaubwürdig. Die beiden Zwillinge, die den Hauptcharakter spielen, beweisen eine hohe natürliche Ausdruckskraft, die weitgehend ohne Worte auskommt.

      Wenn ein jüdisches Kind wie Srulik den deutschen Soldaten in die Hände fällt, wird es erschossen. Bauern, die den Jungen bei sich aufnehmen, riskieren ihr Leben. Viele vertreiben ihn lieber gleich vom Hof, oder würden ihn gar gegen eine Belohnung an die Deutschen ausliefern. Deshalb schärft Magda, Sruliks Anlaufstelle in höchster Not, dem Jungen ein, sich als Jurek eine katholische Vita zuzulegen und immer schön das Kreuz zu schlagen. Jurek betet aber nicht nur, weil ihm das Türen öffnet: Er hat Magda als Ersatzmutter ins Herz geschlossen und folgt ihrem Beispiel, beim christlichen Gott Trost zu suchen. So wird die neue Religion ein besonders eindringliches Beispiel dafür, wie sich der Junge nach Zugehörigkeit und Orientierung sehnt. Jurek findet zeitweilig sogar Anschluss an Familien: Vielleicht glauben sie wirklich, dass er ein katholischer Waise ist, später aber ist es ihnen dann auch im Grunde egal.

      Der Film ist hervorragend konstruiert mit seinem Wechsel zwischen handlungsintensiven und langsameren, emotionalen Passagen. Jureks Odyssee ist ein Auf und Ab von Verzweiflung und Mut, Not und Hoffnung, eine existenzielle Gratwanderung. Die Naturlandschaften, die Jureks Refugium bilden, fängt die Kamera im Wechsel der Jahreszeiten mit stimmungsvollen, friedlichen Bildern ein. Gerade weil sie im Gegensatz zur tödlichen Gefahr stehen, die über den Siedlungen liegt, spiegeln sie Jureks tiefe Traurigkeit. Danquarts Film ist so einzigartig, weil er von dieser Not so realistisch und stets am Überleben, an der Hoffnung orientiert erzählt.

      Fazit: Pepe Danquarts meisterhaftes Drama "Lauf Junge lauf" erzählt die wahre Geschichte eines jüdischen Flüchtlingskindes im Polen des Zweiten Weltkriegs emotional bewegend und mit atemberaubender Spannung.
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    2. Lauf Junge lauf: Verfilmung des gleichnamigen Romans von Uri Orlev um den Überlebenskampf eines aus dem Warschauer Ghetto geflüchteten jüdischen Jungen.

      Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt Oscar-Preisträger Pepe Danquart von einem Jungen und seinem Überlebensinstinkt während des Zweiten Weltkrieges.

      Es ist die wahre Geschichte von Yoram Fridman, die Pepe Danquart nach dem gleichnamigen Romanbestseller von Uri Orlev verfilmte. Eine Geschichte, die sich wie ein Märchen anhört und doch bittere, am Ende auch hoffnungsvolle Wirklichkeit war. Dem neunjährigen Srulik (fulminant dargestellt von den Zwillingen Andrzej und Kamil Tkacz) gelingt 1942 die Flucht aus dem Warschauer Ghetto. In den schwer zugänglichen Wäldern lernt er das Überleben, findet im strengen Winter Unterschlupf bei der Bäuerin Magda, deren Mann und Söhne bei den Partisanen kämpfen. Sie bringt dem jüdischen Jungen bei, seine Religion und damit auch seine Identität zu verleugnen und sich als katholischer Waisenjunge Jurek mit Kreuz um den Hals durchzuschlagen. Drei Jahre dauert die Odyssee, während der er Helfer trifft, aber auch Polen, die ihn an die Deutschen verraten, um Kopfgeld zu kassieren, einen SS-Mann, der ihn wohl wegen seines Mutes nicht weiter verfolgt, sondern auf einem Bauernhof arbeiten lässt, wo er nach einem Unfall seinen Arm verliert, auch weil der Arzt im Krankenhaus sich weigert, einen Juden zu behandeln. Als er bei einer polnischen katholischen Familie ein neues, liebevolles Zuhause findet, glaubt er, am Ziel seiner Wünsche angekommen zu sein.

      Danquart, der sich gegen große Konkurrenz beim Run auf die Rechte durchsetzte, verzichtet auf zusätzliche dramaturgische Sperenzchen, er hält sich an den vorgegebenen Handlungsrahmen, der auch so spannend und bewegend genug ist. Ruhige Sequenzen im Wald wechseln mit verstörenden Actionszenen, Handkamera-Einstellungen mit Stativaufnahmen bei Totalen. Im Zentrum des Geschehens steht der Identitätskonflikt, den der Junge im harten Alltag verdrängt, wenn er christliche Gebete plappert oder seine Herkunft neu erfindet und dabei scheinbar die eindringlichen Worte seines Vaters vergisst: „Du musst es schaffen. Aber du darfst nie, niemals in deinem Leben vergessen, dass du ein Jude bist“. Ohne Pessimismus und Schönfärberei, aber mit großer erzählerischer Kraft und tiefer emotionaler Grundierung, zeichnet dieses erschütternde wie lebensbejahende Drama ein Kinderschicksal in einer unmenschlichen Zeit, weckt Gefühle, ohne in Gefühligkeit abzudriften. Yoram Fridman hat einen anrührenden Auftritt in einer kleinen dokumentarischen Sequenz im Abspann. mk.
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      1. Sein Vater hat es ihm eingebläut, kurz bevor er loslief: „Vergiss, wie du heißt, vergiss alles, was du weißt. Aber vergiss nie, dass du Jude bist.“ Und so flieht der 9jährige Srulik, der sich von nun an Jurek nennt, im Jahr 1942 aus dem Warschauer Ghetto und beginnt eine einsame Reise durch Polen, stets im Ungewissen, ob ihm jemand helfen wird oder ob es ihm gelingt, die nächste kalte Nacht im Wald zu überleben. Doch immer wieder findet Jurek Hilfe. Bei Menschen, die selbst alles verloren haben. Oder Menschen, die bereit sind, alles zu riskieren, um nur ein unschuldiges Leben zu bewahren. Der Film von Pepe Danquart erzählt in ruhigen eindringlichen Bildern die unfassbare und doch wahre Geschichte von Yoram Fridman, die bereits als Roman von Uri Orlev viele Menschen erreicht hat. In der Hauptrolle überzeugen die Zwillinge Andrzej und Kamil Tkacz, die das Kind mit Unschuld, jedoch auch mit ungebändigter Lebenskraft verkörpern. Die Figur des Jungen führt den Zuschauer durch den Film, lässt ihn den Leidensweg mitgehen und jeden Schritt schmerzhaft spüren. Die Nebenrollen sind mit polnischen und auch deutschen Darstellern glaubhaft und facettenreich besetzt. Dadurch ist der Film auch eine hochachtungsvolle Verbeugung vor all den Menschen, die den Verfolgten in der Zeit des Krieges geholfen haben, ungeachtet der Konsequenzen, mit denen sie selbst zu rechnen hatten. LAUF JUNGE, LAUF ist ein eindrucksvoller Film voller Kraft und Hoffnung über den Sieg der Menschlichkeit über die unmenschlichen Gräuel der Nazi-Zeit.

        Jurybegründung:

        Es sind gerade die Zeugnisse der wenigen Überlebenden, die den Schrecken des Holocaust am Nachdrücklichsten vermitteln. In dieser Tradition ist auch LAUF JUNGE LAUF verortet, und Pepe Danquart hat es sich mit seinem neuen Kino-Spielfilm nicht einfach gemacht, denn solch eine wahre Geschichte muss so wahrhaftig wie möglich erzählt werden. Und dies gelingt Danquart hier sehr beeindruckend. Am Anfang des Films lernen wir Srulik als einen verwilderten Jungen kennen, der sich alleine im Wald durchschlägt, auf Bäumen schläft und sich von Beeren und kleinen Tieren ernährt. Der Winter zwingt ihn zurück in die Zivilisation, und wir erleben im Laufe des Films seine Entwicklung, die ihn immer mehr zu einem Überlebenskünstler werden lässt, der lernen muss, wem er vertrauen kann. Als Jude nimmt er dabei immer perfekter die Identität des katholischen Polen Jurek an. Erzählt wird konsequent aus der Perspektive des Jungen, der erlebt, wie schäbig und wie nobel die Menschen sich verhalten können. Und dabei ist die Grenze zwischen Gut und Böse nicht so eindeutig, wie man es erwartet. Ein SS-Offizier kann, wenn auch aus einer Laune heraus, das Leben des Jungen verschonen und eine polnische Bäuerin kann ihn ohne Not an seine Vernichter ausliefern. Viele helfen ihm selbstlos und diese kleinen unbesungenen Helden kommen hier zu ihrem Recht. Das Drehbuch ist klug konstruiert, es überrascht ständig und die wenigen Rückblenden sind dramaturgisch geschickt gesetzt. Dazu erzählt Pepe Danquart sehr visuell mit großartigen, atmosphärisch reichen Bildern, die für das Kino gemacht sind. Alle Rollen sind fehlerlos besetzt und das Ensemble spielt durchweg inspiriert. Danquart ist auch ein Schauspieler-Regisseur, der viel aus seinen Darstellern herausholen kann. Dies gelingt ihm besonders bei dem Zwillingspaar Andrzey und Kamil Tkacz, die den Protagonisten sehr glaubwürdig und intensiv verkörpern.

        Weil wir die Welt mit seinen Augen sehen, ist es so wichtig, dass wir uns in ihn hineinversetzten können, und dies funktioniert hier so gut, weil Danquart die jungen Darsteller einfühlsam geführt hat. So wirkt in seinem Film alles wie aus einem Guss, und wenn man schließlich den realen Yoram Fridman mit seinen Kindern und Enkeln sieht, ist dies ein optimistischer Abschluss dieses zutiefst humanen Films.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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