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Chico & Rita

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Chico & Rita: Animationsfilm um eine sinnliche, ergreifende Liebesgeschichte im Rhythmus des kubanischen Jazz zwischen einem Pianisten und einer Nachtclub-Sängerin in Havana.

Poster

Chico & Rita

Handlung und Hintergrund

Havanna 1948: Der Jazzpianist Chico begegnet in einem Nachtclub der schönen, selbstbewussten und stolzen Sängerin Rita, der er sofort verfällt. Ihre Stimme rührt sein Herz, sie ist von ihm angetan - doch schon ihre erste gemeinsame Nacht endet im Streit. Ein Musikwettbewerb führt die beiden wieder zusammen, doch die Beziehung scheitert an Chicos Eifersucht. Rita reist daraufhin mit einem anderen Mann in die USA, um in New York Karriere zu machen. Chico verkauft sein Klavier und folgt ihr mit seinem Freund Ramon, um die dortige Jazzszene aufzumischen - und hofft, die Liebe seines Lebens zurückzugewinnen.

Darsteller und Crew

  • Fernando Trueba
    Fernando Trueba
  • Javier Mariscal
  • Tono Errando
  • Ignacio Martinez de Pison
  • Santi Errando
  • Cristina Huete
  • Martin Pope
  • Michael Rose
  • Steve Christian
  • Marc Samuelson
  • Arnau Quiles
  • Bebo Valdés

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Regisseur und Oscar-Preisträger Fernando Trueba ("Belle Époque - Saison der Liebe", "Das Mädchen deiner Träume") beschäftigte sich in seinen bisherigen Filmen bereits mehrfach mit historischen Themen. In dem preisgekröntem Trickfilm "Chico & Rita", der im Jahr 2011 für einen Oscar als Bester Animationsfilm nominiert wurde, kombinierte er seine Leidenschaft für melodramatisches und Jazz. Dabei setzt Trueba seine Zusammenarbeit mit dem 93-jährigen Pianisten Bebo Valdes fort, der die Pianopassagen des Soundtracks wesentlich bestritt und dessen Lebensgeschichte die romantisch-beschwingte Geschichte inspirierte. Seit der Regisseur vor zehn Jahren die kubanische Jazzlegende in einem Stockholmer Lokal entdeckte, produzierte er mehrere Alben und drehte die beiden Dokumentarfilme "Calle 54" und "El milagro de Candeal" mit ihm.

      Wie Valdés kommt auch Protagonist Chico im Kuba der späten Vierziger und Fünfziger zu Ruhm, doch nach der Revolution bleiben seine Auftrittsmöglichkeiten begrenzt. Deshalb beschließt er, ins Exil zu gehen, wobei es Valés nicht nach Amerika, sondern eben nach Schweden verschlug. Trueba betont jedoch, dass seine Jazz-Hommage gleichsam ein Tribut an weitere kubanische Musiker dieser Epoche darstellen soll. Im Original spricht sich daneben Flamenco-Tänzerin Estrella Morente selbst, während auftretende Bandleader und Virtuosen wie Charlie Parker, Dizzie Gillespie oder Nat King Cole, gesprochen von dessen Bruder Freddy, nachsynchronisiert wurden. Ihre Präsenz sorgt für das nötige Zeitkolorit und lässt die goldene Ära des Mambo, Bebop und Latin-Jazz wieder aufleben. Dabei erinnert die Romanze von Chico und Rita im Grunde an ein Jazzthema, wenn sich die Liebenden mehrfach voneinander entfernen und am Ende doch wieder zusammen treffen.

      In erster Linie bestimmen Musik, Lokalkolorit und erotische Momente die atmosphärische, nicht sonderlich tiefgründige Retro-Story. An den Rändern der Geschichte unterstreicht Trueba jedoch mehrfach die Repressalien, welche Musiker unterschiedlicher Nationalität ausgesetzt waren: Unter dem Castro-Regime konnten sich Jazzenthusiasten nicht mehr entfalten, während Latino-Immigranten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten der Wind der Rassendiskriminierung ins Gesicht schlug. Im Fokus steht jedoch die Odyssee der beiden Hitzköpfe auf dem Weg zueinander, wobei Casanova Chico und die eigenwillige Sängerin Rita einige Zeit benötigen, bis sie sich ihre gegenseitige Zuneigung bekennen.

      Wer mit der perfekten Tricktechnik etwa der Pixar-Studios vertraut ist, muss sich erst an den reduzierten Stil der spanischen Produktion von Trueba sowie seinen Co-Regisseuren Javier Mariscal und Tono Errando gewöhnen. Zwar drehten die Filmemacher viele Sequenzen mit realen Schauspielern teils direkt in Havanna und übertrugen sie per Rotoskopie-Technik ins grafische Medium. Das Prinzip verleiht den Charakteren zwar fließende Bewegungen, doch die fahrenden Autos bewegen sich etwa reichlich ruckartig. Bewusst noch reduzierter fiel eine surreale Traumsequenz aus, die nebenbei noch ein „Casablanca“-Zitat als Anspielung auf die unglückliche Love-Story einfließen lässt.

      Mittels stimmungsvoller Farbdramaturgie, glaubwürdiger Details und einem swingenden Soundtrack gelingt es dem leichtfüßigen Musical, die Nachkriegsepoche der überfüllten Musikclubs, der Cabrios vor illuminierter Stadtimpressionen und sonnigen Strandpromenaden zum Leben zu erwecken. Truebas Begeisterung für die klassische Jazzepoche steckt an und zieht den Zuschauer in den Bann, mag auch die Story wenig überraschen und eine Autoverfolgungsjagd eher überflüssig wirken.

      Fazit: Die tragische Romanze „Chico & Rita“ bietet eine atmosphärische Milieustudie vor dem Hintergrund der bewegten kubanischen Geschichte und der Entwicklung der Latino-Musikszene.
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    2. Chico & Rita: Animationsfilm um eine sinnliche, ergreifende Liebesgeschichte im Rhythmus des kubanischen Jazz zwischen einem Pianisten und einer Nachtclub-Sängerin in Havana.

      Animierte und animierende Love Story voller tragischer Leidenschaft im Rhythmus des (kubanisches) Jazz, „beswingt“ von Fernando Trueba, Javier Mariscal und Tono Errando.

      Die Geschichte ist ganz klassisch: ein Mädchen trifft einen Jungen, sie ist Sängerin, er Pianist, Liebe auf den ersten Blick. Erzählt ist sie in Form einer “ Bolero-Ballade“, so (Ko-)Regisseur Fernando Trueba („Belle Epoque“). Boleros sind Latinolieder über tragische oder komplizierte Liebesschicksale. „Chico & Rita“ heißen die „Königskinder“ hier. Zurück ins Havanna des Jahres 1948 führt die Story. In einem Nachtclub begegnen sich die beiden, man geht gemeinsam nach Hause - doch schon die erste Nacht endet im Streit. Sie ist stolz, er ein Hitzkopf. Viele Missverständnisse folgen. Rita nimmt ein Engagement in New York an, Chico reist ihr nach.

      Der Clou: Die Geschichte wird als Animationsfilm erzählt. Manchmal funktioniert das einfach besser, wirkt glaubwürdiger - siehe Marjane Satrapis „Persepolis“ oder Ari Folmans „Waltz with Bashir„, an die diese Arbeit formal erinnert. Klar sind die Striche und Linien von Zeichner und Stardesigner Javier Mariscal, sorgfältig abgestimmt ist seine Kolorierung. Geschmeidig, natürlich fast, bewegen sich die Figuren. Warme Brauntöne bestimmen die kubanischen Bilder, während im Big Apple die Farben kräftiger und bunter strahlen - Leuchtreklamen, Billbords, Schaufenster. Starke Schlagschatten verstärken das dramatische Moment, die minutiös ausgearbeiteten Hintergründe geben den Räumen echte Tiefe.

      Und dann ist da natürlich noch die Musik, der Dynamo dieses „beswingten“ Werks, für die der legendäre Komponist und Arrangeur Bebo Valdés („Lagrimas Negras“) verantwortlich zeichnet. Er leiht Chico seine (Sing-)Stimme, verführerisch wie einst Billie Holiday oder Anita O’Day gibt Idania Valdés als Rita ihre Love Songs zum Besten. Dazu spielen Charlie Parker, Dizzie Gillespie, Ben Webster, Thelonious Monk Bebop von Feisten, der auch vom musikalischen Austausch der Kulturen zeugt. Außerdem gibt es eine Autoverfolgungsjagd mit Crash in einem Schaufenster, ein Noir-Drogensubplot, ein Flugzeug mit rotierenden Propellern wie bei „Casablanca“ und einen Ozeanriesen, der an der Freiheitsstatue vorbei gleitet, zu sehen. Das ist anrührendes, bewegendes Kino und zugleich eine wundervolle Hommage an den Jazz - - ausgezeichnet mit dem Europäischen Filmpreis 2011 für die beste Animation. geh.
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