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Vor dem Regen


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Before the Rain: Ein Glücksfall eines meisterlichen, ungewohnt modern erzählten und emotional mitten ins Herz treffenden Films, der ganz plötzlich einfach da ist, ohne jegliche Vorwarnung direkt aus dem Niemandsland von Debüt und Low budget: „Vor dem Regen“, beim letzten Venedig-Festival mit dem Goldenen Löwen und weiteren neun Preisen gekrönt, ist der erste Spielfilm des 35jährigen Mazedoniers Milco Mancevski, eine britisch-französisch-mazedonische...

Vor dem Regen

Handlung und Hintergrund

Eine Mazedonierin findet bei einem Mönch Zuflucht. Als ihre moslemischen Verwandten das Mädchen in Begleitung eines Christen treffen, töten sie sie. In London muß sich Anne zwischen ihrem Mann und dem Kriegsberichterstatter Aleks entscheiden. Bei seiner Rückkehr nach Mazedonien muß Aleks festellen, daß auch in seinem Heimatdorf der Haß die Oberhand gewonnen hat.

Drei mazedonische Episoden: Kiril, ein junger Mönch, hat sich in die Berge Mazedoniens zurückgezogen. Dort trifft er auf ein junges, völlig verschrecktes albanisches Mädchen, das von einer Horde bewaffneter Männer gejagt wird. In London muß sich die Redakteurin Anne zwischen zwei Männern entscheiden. Der eine, Aleksandar, ist nach Mazedonien zurückgeflogen, der andere stirbt bei einem Attentat. Zurück in seinem Heimatland, muß Aleksandar feststellen, daß die ehemals friedlichen Nachbarn zu erbitterten Feinden geworden sind.

In wunderschönen, technisch brillanten und oftmals schockierenden Bildern verbindet der Regisseur seine in drei Episoden gegliederte Geschichte zu einem erschütternden Aufruf gegen Krieg und Bruderhaß.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Milcho Manchevski
Produzent
  • Judy Counihan,
  • Cedomir Kolar,
  • Sam Taylor,
  • Cat Villiers
Darsteller
  • Rade Serbedzija,
  • Katrin Cartlidge,
  • Grégoire Colin,
  • Labina Mitevska,
  • Silvija Stojanovska
Drehbuch
  • Milcho Manchevski
Musik
  • Anastasia
Kamera
  • Manuel Téran

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Ein Glücksfall eines meisterlichen, ungewohnt modern erzählten und emotional mitten ins Herz treffenden Films, der ganz plötzlich einfach da ist, ohne jegliche Vorwarnung direkt aus dem Niemandsland von Debüt und Low budget: „Vor dem Regen“, beim letzten Venedig-Festival mit dem Goldenen Löwen und weiteren neun Preisen gekrönt, ist der erste Spielfilm des 35jährigen Mazedoniers Milco Mancevski, eine britisch-französisch-mazedonische Coproduktion. Drei Geschichten werden erzählt und miteinander verwoben - elementare Situationen einer unmöglichen Liebe, eines unlösbaren Dilemmas und einer Heimkehr. Sie passieren vor dem Hintergrund ethnisch-politischer Unruhen auf dem Balkan. Einfache Titel für einfache, jahrhundertealte Geschichten, die Mancevski, von dem auch das Drehbuch stammt, neu und überraschend erzählt: „Worte“, „Gesichter“, „Bilder“. Stichworte für Kino, für Emotionen, Nachdenken. „Worte“ - Ein junger Mönch in einem alten mazedonischen Bergkloster hat ein Schweigegelübde abgelegt und bietet einem von Todesangst getriebenen jungen albanischen Mädchen Unterschlupf. Bewaffnete Männer tauchen auf und suchen die Mörderin ihres Bruders. Der Mönch und das Mädchen fliehen gemeinsam. „Gesichter“ - Die Redakteurin einer Londoner Fotoagentur sieht täglich, wie Gesichter das Grauen des Krieges widerspiegeln. Mit einem mazedonischen Fotografen verbindet die Journalistin eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Sie erlebt eine brutale Tragödie in einem Londoner Restaurant während einer Aussprache mit ihrem freundlichen Ehemann. Gesichter ertrinken in Blut. „Bilder“ - Er hat sie unzählige Male mit seiner Kamera festgehalten, der Kriegsphotograph an der Front, und dafür den Pulitzerpreis gewonnen. Von London aus will er jetzt zurück in seine Heimat Mazedonien, wo er statt der erhofften Ruhe bereits den ethnischen Haß vorfindet. In seinem Dorf sind die albanischen Nachbarn jetzt Feinde, und seine ehemalige Jugendliebe kann ihn nur unter Lebensgefahr um Hilfe für ihre von bewaffneten Brüdern gejagte Tochter bitten. Die Wirklichkeit für Milco Mancevski heißt: Stellung beziehen. Entsprechend spannend verschachtelt ist Mancevskis Episoden-Struktur, unterstützt durch einen genau kalkulierten Wechsel großzügiger, weit ausholender Kamerabewegungen und fixer, liebevoller, ebenso wie bedrohlich klaustrophobischer Einstellungen und Großaufnahmen (Kamera: Manuel Teran). Mancevski lebt seit zehn Jahren in den USA und ist vor vier Jahren erstmals wieder nach Skopje zurückgekehrt. Sein Blick auf sein Land ist deutlich spürbar von außen und deshalb unerbittlicher einerseits und distanzierter, gütiger andererseits. „Vor dem Regen“ ist kein Film über den Krieg auf dem Balkan - vielmehr ein Film über Menschen und wie sie miteinander umgehen. Er bietet dem aufgeschlossenen Publikum große Emotionen, Abenteuer und Suspense und einen fabelhaften Soundtrack der Gruppe „Anastasia“. fh.
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