Quasi im Handumdrehen bringt Hanns von Meuffels einen Jugendlichen dazu, einen Mord zu gestehen. Dass ihm der Fall nicht mehr aus dem Kopf geht, hat jedoch vor allem mit Gefängnispsychologin Karen Wagner zu tun. Bald darauf sehen sich die beiden öfter, als ihnen lieb ist: Der junge Mann ist tot, allem Anschein nach hat er sich stranguliert. Ein alter Schulfreund weist von Meuffels allerdings auf eine mysteriöse Selbstmordserie hin; und seine Geliebte ist womöglich maßgeblich beteiligt.
Darsteller und Crew
Regisseur
Alexander Adolph
Produzent
Christina Christ
Darsteller
Matthias Brandt,
Sandra Hüller,
Andreas Lust,
Axel Milberg,
Ronald Mühlfellner,
Fabian Halbig,
Manuel Steitz,
Vladimir Kornejew,
Andrea Sihler
Drehbuch
Alexander Adolph
Musik
Christoph M. Kaiser,
Julian Maas
Kamera
Jutta Pohlmann
Schnitt
Dirk Göhler
Bilder
Kritiken und Bewertungen
5,0
1 Bewertung
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4Sterne
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Kritikerrezensionen
Polizeiruf 110: Morgengrauen Kritik
Polizeiruf 110: Morgengrauen: Herausragender Krimi aus München, in dem Kommissar Meuffels seine Freundin für eine Mörderin hält.
Alexander Adolph ist mit seinem ersten Münchener „Polizeiruf“ seit Taubers Endspiel dank großartiger Hauptdarsteller erneut ein herausragender Krimi gelungen.
Auf der Suche nach einem Filmemacher, der die einzigartige Qualität der Münchener „Polizeiruf“-Krimis womöglich noch steigern kann, musste der Bayerische Rundfunk fast zwangsläufig über kurz oder lang bei Alexander Adolph landen. Dank eines perfekten Zusammenspiels der verschiedenen technischen Bereiche nimmt „Morgengrauen“ selbst innerhalb der herausragenden „Polizeiruf“-Krimis mit Matthias Brandt eine spezielle Rolle ein. Viele Einstellungen sind vordergründig harmlos. Allein die Akustik sorgt dafür, dass das Grauen stets gegenwärtig ist, was wiederum dazu führt, dass sich die Figuren ihrer Sache niemals sicher sein können. Das gilt vor allem für Meuffels selbst, aber der ahnt davon nichts, als er zu Beginn einem jungen Mordverdächtigen in der JVA ein Geständnis entlockt. Kurz drauf nimmt sich der Jugendliche das Leben. Als Meuffels rausfindet, dass es in dieser Strafanstalt zuletzt ungewöhnliche viele Fälle von Selbstmord gegeben hat, beschleicht ihn ein furchtbarer Verdacht: Womöglich hat die Gefängnispsychologin (Sandra Hüller), in die er sich frisch verliebt hat, mehr mit den Suiziden zu tun, als ihm lieb ist. Mit Ausnahme der Liebesszenen knüpft „Morgengrauen“ nahtlos an die Düsternis der meisten bisherigen Meuffels-Krimis an. Die Welt, in der Adolph seine Geschichte angesiedelt hat, ist so böse, dass selbst die Guten böse sind. Das gilt vor allem für die vielleicht faszinierendste Figur der Geschichte, einen zwielichtigen KDD-Kollegen, dessen viele Facetten der Österreicher Andreas Lust derart glaubwürdig spielt, dass man gemeinsam mit Meuffels eine ausgewachsene Antiphatie gegen ihn entwickelt. Trotzdem ist ausgerechnet dieser Polizist, der Verdächtige verprügelt, aber seinen Kindern gewalthaltige Computerspiele verbietet, am Ende der einzige, auf den sich der verzweifelte Hauptkommissar verlassen kann. Ähnlich groß wie der Anteil der Bildgestaltung (Jutta Pohlmann) ist die Wirkung der oft quasi bloß aus Geräuschen bestehenden Musik (Christoph M. Kaiser, Julian Maas), die immer wieder Ausrufezeichen setzt. Auch das Sounddesign trägt maßgeblich dazu bei, dass „Morgengrauen“ wie ein normaler Krimi aussieht, sich aber wie ein Horrorfilm anfühlt. tpg.