Nora Roberts: Das Leuchten des Himmels: Romantischer TV-Thriller nach einem Roman der amerikanischen Bestseller-Autorin.
Die Romane von Bestseller-Autorin Nora Roberts gehorchen einem simplen Erfolgsgeheimnis: Sie sind eine perfekte Mischung aus Spannung und Romantik. Da die Handlung gern vor dem Hintergrund eindrucksvoller Landschaften stattfindet und die wichtigsten Mitwirkenden in der Regel recht attraktiv sind, wird außerdem auch dem Auge allerlei geboten.
„Das Leuchten des Himmels“ ist der erste einer dreiteiligen, von der ARD-Tochter Degeto sowie der Münchener Tandem Communications koproduzierten Sommerkrimireihe. Der Film entspricht dem Roberts-Rezept perfekt: Großstadtbulle Nate (Eddie Cibrian, „CSI Miami“) aus Baltimore hat sich nach einem traumatisierenden Erlebnis erfolgreich für den Posten des Polizeichefs in einem Kaff irgendwo in Alaska beworben. Die Kleinstadt heißt Lunacy, aber die entsprechenden Wortspiele sind zwangsläufig auf der Synchronisationsstrecke geblieben: Lunacy heißt Wahnsinn.
Tatsächlich ist der Ort gerade im Winter eher verschlafen, aber kaum ist Nate eingetroffen, überschlagen sich die Ereignisse: Erst wird ein seit 15 Jahren vermisster Familienvater tot in einer Berghöhle gefunden, dann begeht der Herausgeber der örtlichen Zeitung anscheinend Selbstmord; von diversen Bagatelldiebstählen, die allerdings von überraschender Wirkung sind, ganz zu schweigen. Prompt findet sich Nate im Zentrum von Turbulenzen wieder, die auch seine zarte Romanze hinwegzufegen drohen: Der Polizist hat sich auf Anhieb in die hübsche Meg (Countrypop-Sängerin LeAnn Rimes) verliebt. Sie ist die Tochter des Toten und alles andere als untröstlich; dass Nate ihr nicht erzählen will, was damals in Baltimore passiert ist, macht ihr viel mehr zu schaffen.
Regisseur Mike Robe erzählt die Geschichte routiniert und unter Verzicht auf vordergründige Spannungsmomente. Das Etikett „romantischer Thriller“, unter dem die ARD den Film verkauft, ist daher etwas dick aufgetragen. Romantisch aber ist der Krimi durchaus, zumal Cibrian und Rimes ein wirklich hübsches Paar sind. Und die gerne auch mal ironischen Dialoge (Buch: Janet Brownell) sorgen zudem dafür, dass es längst nicht so steif zugeht wie in manchem Freitagsfilm der Degeto. Die vermeintlich tiefschürfenden Gespräche zwischen Meg und ihrer Mutter (Rosanna Arquette) sind allerdings eine Zumutung, und die Auflösung wirkt etwas aus dem Hut gezaubert. Die Landschaftsaufnahmen sind hingegen imposant. tpg.