Metro: Plappermaul Eddie Murphy als harter Cop auf der Spur eines Serienkillers. Solide Action und Spaß.
Nachdem der in der ersten Hälfte des Jahrzehnts von Mißerfolgen verfolgte Eddie Murphy seine verglühende Starpower mit dem schwergewichtigen Komödienhit „Der verrückte Professor“ kometengleich regenerieren konnte, hechtet sich der schwarze Starkomiker nun durch eine „
Nur 48 Stunden„-artige Actionkomödie, in der der Humor das eine ums andere Mal ausgiebigen Stuntsequenzen den Vortritt läßt.
Regisseur Thomas Carter („
Swing Kids„) liefert kompetent aufbereitete Action-Hausmannskost: nicht unbedingt exotisch in der Auswahl der Handlungszutaten und Inszenierungsweise, doch allemal optisch ansprechend mit der äußerst fotogenen Kulisse San Franciscos auf die Leinwand gerückt. Das in seinem Spannungsaufbau letztlich doch inkonsequente Skript von Randy Feldman („
Tango & Cash„) kreist um den Geiselnahme-Vermittlungsspezialisten Scott Roper (Eddie Murphy), der nach einer mit den obligatorischen Obzönitäten durchsiebten flapsigen Eröffnungssequenz bei der Konfrontation mit einem psychotischen Bankräuber als As seiner Zunft eingeführt wird. Auf dem privaten Sektor sieht es dagegen eher trübe aus: Scotts Ex-Freundin Ronnie (Carmen Ejogo) ist neu liiert, sein schicker Flitzer wird wieder eingezogen und seine Leidenschaft für Pferderennen sorgt nicht gerade für gehobene Stimmung auf dem Bankkonto. Dann wird sein Vorgesetzter und Freund (Art Evans) von dem unberechenbaren Psychokiller und Juwelendieb Korda (Michael Wincott überzeugt mit eisiger Ausstrahlung) bestialisch ermordet. Roper fühlt sich für den Mord verantwortlich, wird von den Ermittlungen ausgeschlossen und soll statt dessen seinen Nachfolger, den lippenlesenden Scharfschützen Kevin McCall (Michael Rapaport bleibt unterbeschäftigt und daher eher farblos), anlernen. Die Sticheleien zwischen den beiden sind fast nicht der Rede wert, so daß der stets beliebte Schwarzer-und-weißer-Rivale-werden-zu-Freunden-Aspekt kaum zum Tragen kommt. Gemeinsam machen sie nach einer spektakulären Verfolgungsjagd, die ein außer Kontrolle geratenes Cable Car und tonnenweise Autoschrott beinhaltet, den Mordbuben dingfest. Diese großartige, sich vor „
Bullitt“ verneigende Jagd zur Filmhalbzeit kann durch die folgenden Ereignisse nicht getoppt werden, und „Metro“ tuckert fortan eher ratlos seinem Ende entgegen. Der Rest ist vorhersehbar: Der Mordbube bricht aus dem Gefängnis aus und beschließt, seine Rache an Roper persönlich in die Hände zu nehmen…
Wie zu Beginn seiner Karriere verkörpert Murphy hier eine Figur, hinter deren großmäuliger Fassade sich durchaus auch menschliche Schwächen befinden. Bei all den zahlreichen actiongeladenen Auseinandersetzungen und den eher geradlinigen Zurückgewinnungsversuchen der Exfreundin bleibt freilich nicht sonderlich viel Raum für seine allseits beliebten Oneliner. Daß man Murphy damit seiner eigentlichen Stärke beraubt, war sicherlich nicht die klügste Entscheidung, die Produzent Roger Birnbaum fällen konnte: Etwas mehr Pfiff hätte diesem recht formelhaften Actionprdoukt sicher sehr gut zu Gesichte gestanden. Murphys treue Anhängerschaft in Deutschland sollte ihm jedoch fahrplanmäßig die Stange halten und „Metro“ so auf die Hitschiene leiten. ara.