KDD - Kriminaldauerdienst: Auf schmalem Grat: Pilotfilm zur neuen Krimiserie um den Kriminaldauerdienst V im Referat Verbrechensbekämpfung in Berlin Kreuzberg.
KDD - Kriminaldauerdienst: Auf schmalem Grat Kritik
KDD - Kriminaldauerdienst: Auf schmalem Grat: Pilotfilm zur neuen Krimiserie um den Kriminaldauerdienst V im Referat Verbrechensbekämpfung in Berlin Kreuzberg.
So viel Wagemut erstaunt: Das ZDF startet eine höchst komplexe Krimiserie mit durchgehendem Handlungsbogen, die im dreckigen Kreuzberger Straßenmilieu angesiedelt ist. Der Umgangston ist eher rau, die Szenerie zumeist recht düster.
Im Zentrum von „KDD“ steht eine siebenköpfige Polizeieinheit des Kriminaldauerdienstes V in Berlin-Kreuzberg. Im 90-minütigen, von Mathias Glasner inszenierten Pilotfilm lernt der Zuschauer diese sieben Straßenkämpfer kennen, die gar nicht immer so glorreich sind. Einer vergreift sich etwa am Drogengeld eines bulgarischen Großdealers. Mehr noch als von den Kriminalfällen - und davon gibt es reichlich - erzählt „KDD“ über die Polizisten oder besser die Menschen, die es in den Polizeidienst verschlagen hat. Weil der Umgangston, wie gesagt, etwas rauer ist, braucht es ein bisschen Zeit, bis einem die Typen ans Herz wachsen, doch das geschieht unweigerlich - beim einen schneller, beim anderen langsamer. Und so gut wie jeder dieser Typen hat privat einen ganz gewaltigen Rucksack mit sich zu tragen. Glasner hat diese dramatische (Über-)Fülle in seiner Inszenierung jedoch geschickt mit den verschiedenen Krimisträngen ausbalanciert. Und weil in diesen ersten 90 Minuten eigentlich nichts zu Ende erzählt wird, möchte man sich gleich auf die nächste Folge stürzen. Die packenden Geschichten - Abgründe tun sich auf - werden von einem perfekt zusammengestellten Ensemble getragen. Bekannte Größen wie Manfred Zapatka, Götz Schubert, Saskia Vester und Barnaby Metschurat (endlich einmal sympathisch besetzt) gehören ebenso dazu wie (TV)-Neuentdeckungen (Billey Demirtas, Melika Foroutan und die wunderbare Jördis Triebel aus „Emmas Glück“). Auch das Böse bekommt mit Jürgen Vogel ein adäquates Gesicht. Hinter ihren sich schon länger im Dauerdienst befindenden Kollegen aus „Nachtschicht“ brauchen sich die KDDler nicht zu verstecken, und das ZDF darf sich glücklich schätzen, zwei solche Trümpfe in der Hand zu halten. fra.