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Karwoche


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Wielki tydzien: „Karwoche“ war neben „Mutters Courage“ einer der Filme auf der Berlinale, die sich des Holocausts annahmen und für Diskussionen sorgten. Seit einigen Jahren müssen sich Werke dieser Art an „Shoah“ und „Schindlers Liste“ messen lassen. Regiealtmeister Andrzej Wajda, der sich zuletzt in „Korczak“ mit dem Thema auseinandergesetzt hatte, findet neben Claude Lanzmanns Verweigerung der Bilder des Grauens, Steven Spielbergs...

Karwoche

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Andrzej Wajda
Produzent
  • Michal Szczerbic,
  • Lew Rywin
Darsteller
  • Beata Fudalej,
  • Wojciech Malajkat,
  • Magdalena Warzecha,
  • Bozena Dykiel,
  • Jakub Przebindowski,
  • Cezary Pazura,
  • Wojciech Pszoniak
Drehbuch
  • Andrzej Wajda
Kamera
  • Wit Dabal
Schnitt
  • Wanda Zeman

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • „Karwoche“ war neben „Mutters Courage“ einer der Filme auf der Berlinale, die sich des Holocausts annahmen und für Diskussionen sorgten. Seit einigen Jahren müssen sich Werke dieser Art an „Shoah“ und „Schindlers Liste“ messen lassen. Regiealtmeister Andrzej Wajda, der sich zuletzt in „Korczak“ mit dem Thema auseinandergesetzt hatte, findet neben Claude Lanzmanns Verweigerung der Bilder des Grauens, Steven Spielbergs Mobilisierung des aufklärerischen Unterhaltungskinos mit ehrbarem Vorbedacht und Michael Verhoevens ironisch-anachronistischer Distanz einen vierten Weg: den der beherrscht ernsthaften Einfachheit eines moralischen Dilemmas.

    Wajdas Vorlage ist die berühmte Erzählung von Jerzy Andrzejewski, die bislang in Polen nie verfilmt werden durfte, weil in ihr offen der polnische Antisemitismus thematisiert wird. Wajda sah jetzt endlich den Moment gekommen und inszenierte mit dem Überlebensdrama eines seiner eindringlichsten Werke. In der Karwoche 1943 schlugen die Deutschen den Aufstand im Warschauer Ghetto brutal nieder. In diesen Tagen wird die elegante Jüdin Irena (ein interessantes neues Gesicht: Beate Fudalej) von ihrem Bekannten Jan in dessen Wohnung in einem Haus in einer idyllischen Vorstadtsiedlung versteckt. Doch Irena will sich nicht ständig verborgen halten. Bald tun Angst, Haß, Gier, Leid und Feigheit ihr Werk: Irena wird von den Nachbarn davongejagt.

    Beklemmend die Atmosphäre, der Kontrast zwischen den immergrünen Birken und Gärten des Vororts und der inneren Zerrissenheit der Menschen auf der sicheren Seite des Ghettos. Irena wird auch deshalb verfolgt, weil sie sich weigert, das Leiden zu akzeptieren. Großartig die unsentimentalen Charakterstudien, darunter Wajdas „Korzcak“ Woitek Pszoniak („Danton“s Robbespierre) als Gelehrter der Furcht. Unvergeßlich die sparsamen Symbole, so das Kinderkarussell neben der Ghetto-Mauer und die Krad-Einheit der Wehrmacht als apokalyptische Reiter. Ein Film zum Nachdenken über Positionen, die keineswegs überholt oder vergessen sind. ger.
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