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Karakter: Oscarprämiertes kraftvolles Drama über eine zerstörerische Vater-Sohn-Beziehung.

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Handlung und Hintergrund

1938: Der frischgebackene Anwalt Jacob Katadreuffe wird in Rotterdam verhaftet. Er soll den Amtmann und Banker Dreverhaven ermordet. Jacob ist sein unehelicher Sohn. Seine Mutter war Haushälterin bei Dreverhaven, hatte sein Heiratsangebot ausgeschlagen und den Sohn in Mühsal alleine großgezogen. Sich über alle soziale Hürden hinwegsetzend, schaffte es Jacob bis zum Abitur und zum Anwalt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Mike van Diem
Produzent
  • Laurens Geels
Darsteller
  • Jan Decleir,
  • Fedja van Huêt,
  • Betty Schuurman,
  • Victor Löw,
  • Tamar van den Dop,
  • Hans Kesting
Drehbuch
  • Mike van Diem,
  • Laurens Geels,
  • Ruud van Megen
Musik
  • Het Paleis van Boem
Kamera
  • Rogier Stoffers
Schnitt
  • Jessica de Koning

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,2
6 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
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3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Karakter: Oscarprämiertes kraftvolles Drama über eine zerstörerische Vater-Sohn-Beziehung.

    Zwei Jahre nach „Antonias Welt“ von Marleen Gorris gewann 1998 erneut ein niederländischer Film den „Oscar“ für den besten nicht englischsprachigen Film. In bester Dickens-Tradition gelingt Mike van Diem mit seinem Debutfilm „Karakter“ ein kraftvolles Drama über eine zerstörerische Vater-Sohn-Beziehung.

    Zu den meist gelesensten „expressionistischen“ Autoren der Niederlande gehört Ferdinand Bordewijk, ein holländischer Alfred Döblin. Nach seinen Novellen „Dreverhaven en Katadreuffe“ und „Karakter“ aus den Jahren 1928 resp. 1938 entstand Mike van Diems monumentales Meisterwerk über Familienbande, die für Jacob Willem Katadreuffe Fluch bedeuten. Der junge Mann wird im Rotterdam des Jahres 1938 verhaftet und des Mordes am städtischen Amtmann, Gerichtsvollzieher und Banker Arend Barend Dreverhaven beschuldigt. In Rückblenden erzählt der Film die Geschichte ungeordneter Familienverhältnisse und dem Kampf dreier Menschen gegen sich selbst und das Schicksal: Joba Katadreuffe, Dreverhavens schweigsame Haushälterin, verläßt den Erzeuger in schwangerem Zustand und läßt sich auch durch Bitten und Briefe nicht zu einer Heirat überreden. Sie zieht Jacob alleine groß, auch wenn das soziale Ächtung und Armut bedeutet. Der verspottete Bastard büffelt sich notwendiges Wissen an, macht das Abitur nach und bringt es vom Laufburschen und Bürohelfer bis zum angesehenen Anwalt. Sein Weg nach oben kreuzt sich immer mit dem seines Vaters, der als skrupelloser Machtmensch bei den Ärmsten der Armen Geld eintreibt. Und der sich nicht scheut, seinen Sohn, zu dem er sich nie offiziell bekennt, wegen eines nicht zurückgezahlten Kredits gerichtlich zu verfolgen. Jacob stellt mit Entsetzen fest, daß er in einigen Charakterzügen seinem Vaters ähnelt, und wird für den einsamen Mann eine Art Faustpfand, mit der er Joba erpressen möchte. Die unheilvolle und lebenslange Auseinandersetzung zwischen Vater und Filius entlädt sich in einer gewalttätigen, kathartisch wirkenden Konfrontation. Erst der Tod des Alten bringt auch Erlösung für den Jungen.

    Detailgetreu entwirft van Diem in opulenten Bildern eine historische Epoche und das diffizile Psychogramm einer Familie, die keine ist, mit Charakteren, die einem Dickens-Roman entsprungen sein könnten. Psychologisch fein gesponnen und subtil inszeniert ist die Hass-Liebe zwischen zwei Menschen, deren verwandte Persönlichkeitsstruktur weder Nähe, Zuneigung noch Verständnis zuläßt, deren Stolz und Starrsinn ein Miteinander unmöglich macht. Dieser außergewöhnliche „Familienfilm“ sollte nicht nur für ein bildungsbürgerliches Publikum interessant sein. mk.
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