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Jenseits des Krieges

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Jenseits des Krieges: Ungeahnte Aktualität und Brisanz erfährt zur Zeit dieser Dokumentarfilm, der in der umstrittenen Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944“, die auf ihrer bundesweiten Tour gerade in München Station macht, entstand. Darin berichten ehemalige Wehrmachtssoldaten von ihren Erlebnissen und beziehen Stellung zu den dokumentierten Verbrechen. Nicht die Verbrechen selbst sind der Fokus des Films,...

Poster Jenseits des Krieges

Jenseits des Krieges

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Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ruth Beckermann
Produzent
  • Josef Aichholzer
Drehbuch
  • Ruth Beckermann
Kamera
  • Peter Roehsler
Schnitt
  • Gertraud Luschützky,
  • Manfred Neuwirth

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Ungeahnte Aktualität und Brisanz erfährt zur Zeit dieser Dokumentarfilm, der in der umstrittenen Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944“, die auf ihrer bundesweiten Tour gerade in München Station macht, entstand. Darin berichten ehemalige Wehrmachtssoldaten von ihren Erlebnissen und beziehen Stellung zu den dokumentierten Verbrechen. Nicht die Verbrechen selbst sind der Fokus des Films, sondern die Reaktionen ihrer älteren, meist männlichen Besucher darauf: Leugnung, Abwehr, Verharmlosung, Rechtfertigung, (vorgebliche) Unwissenheit, aber auch Bestätigung, Entsetzen, Scham.

    Während der Präsentation der Ausstellung in Wien im Herbst 1995 interviewte Ruth Beckermann fünf Wochen lang über 200 Besucher und sammelte etwa 46 Stunden Material. Sie sprach wildfremde Besucher an, ohne Vorbereitung, mitten in der Ausstellung. So wie die Verbrechen von „ganz normalen“ Soldaten begangen wurden, befragte sie „ganz normale“ Männer, die ihre ganz persönlichen Erlebnisse und Einschätzungen mitteilten - ohne aufgesetzten Kommentar. Es kommt da auch gelegentlich zu Diskussionen und Streit zwischen den Besuchern. Unbelehrbare treffen auf Zeitzeugen, die die Verbrechen bestätigen, Mitläufer versuchen sich zu rechtfertigen, andere Zeugen schildern ihre Scham und Hilflosigkeit.

    Der Film zeigt zwar lediglich „Talking Heads“, doch diese mit großer Eindringlichkeit und Authenzität.

    „Jenseits des Krieges“ dokumentiert das Erinnern und Vergessen, das Tabuisieren und somit auch die Entstehungsbedingungen der Nachfolgestaaten des Dritten Reichs, Österreich und Deutschland. Wie wenig und oberflächlich die Entnazifizierung gewirkt hat, und wie aggressiv noch bis heute am Mythos der „sauberen“ Wehrmacht festgehalten wird, belegen sowohl die Aussagen im Film, als auch der aktuelle politische Streit um die Ausstellung. Ein fesselndes Zeitdokument, das in Programmkinos ein interessiertes Publikum finden wird. mb.
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