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Gilles

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Buitenspel: Drama über das Erwachsenwerden eines fußballverrückten Zwölfjährigen, der seinen Vater verliert.

Poster

Gilles

  • Kinostart: 17.04.2008
  • Genre: Drama
  • Produktionsland: Belgien
  • Filmverleih: Alpha Medienkontor

Handlung und Hintergrund

Der zwölfjährige Belgier Gilles (Ilya van Malderghem) lebt in der Nähe von Brüssel und allein für den Fußball. Für seinen größten Traum trainiert er hart: Er will einmal für die „Red Devils“ spielen, die U15-Nationalauswahl. Vater Bert (Filip Peeters) ebnet ihm dafür begeistert den Weg, trainiert und feuert ihn stolz an wie kein Zweiter, bis er bei einem Herzinfarkt völlig überraschend aus dem Leben gerissen wird. Gilles verliert den Boden unter den Füßen und erbt obendrein Schulden.

Einfühlsames Drama ums Erwachsenwerden unter erschwerten Bedingungen der Trauerarbeit, mit dem delgische Komödien-Regisseur Jan Verheyen den Europäischen Kinderfilmpreis einstreichen konnte. Authentische (Jung)darsteller setzen sich mit Abschied und Verlust auseinander.

Der zwölfjährige Gilles ist ein talentierter Fußballspieler und hegt den Traum später für die Nationalmannschaft zu spielen. Sein größter Fan, persönlicher Trainer und Vater ist Bert, der gerne bereit ist mit Sohn Gilles an dessen Fußballerkarriere zu arbeiten. Doch als Bert unerwartet stirbt, verliert Gilles den Boden unter den Füßen. Sein Vater hinterlässt der Familie jede Menge Schulden und Gilles muss lernen sich mit zahlreichen Veränderungen zu arrangieren.

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Darsteller und Crew

  • Filip Peeters
    Filip Peeters
  • Ilya van Malderghem
  • Joke Devynck
  • Warre Borgmans
  • Peter Bulckaen
  • Ninke Gryp
  • Jan Verheyen
  • Ed Vanderweyden
  • Dirk Impens
  • Danny Elsen
  • Philippe Ravoet

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
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4Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Als sein Vater an einem Herzinfarkt stirbt, beschließt Gilles, nie mehr Fußball zu spielen. Denn vor allem die Liebe zu diesem Sport hat Vater und Sohn immer verbunden. Doch dank seiner Mutter, seiner Freunde und vor allem der Erinnerung an seinen Vater schafft Gilles den Weg zurück zum Fußball. Die Kraft der Fantasie und wie sie dabei helfen kann, Trauer zu verarbeiten - dies ist das Thema dieses berührenden Kinder- und Jugendfilms aus Belgien. Der dominante Vater ist ambivalent gezeichnet. Einerseits die idealisierte Heldenfigur, andererseits der ewig große Schatten, aus dem sich Gilles zu befreien lernt. Die Probleme von Gilles sind für Zuschauer im Schulalter nachvollziehbar und gut dargestellt. Schön gespielt, mit hoffnungsvoller und positiver Botschaft ist dieser Fußballfilm eine runde Sache. Nicht nur für Fußballfans, sondern für die ganze Familie.

      Jurybegründung:

      Es ist immer einfach, von Gewinnern zu erzählen. Doch erst beim Scheitern zeigt sich, wie stark ein Charakter wirklich ist. Diese Erkenntnis dürfte die Macher des Kinderfilms ABSEITS FÜR GILLES dazu bewogen haben, nicht mit einem Triumph des Protagonisten beim alles entscheidenden Fußballspiel zu enden. Dabei hätte der 12jährige Gilles es wirklich verdient, einmal einer der „Roten Teufel“ der belgischen U 15-Nationalmannschaft zu werden. Der Film erzählt einfühlsam und erstaunlich komplex davon, wie sehr der Titelheld sich um die Erfüllung dieses Traums bemüht, und welche Hindernisse er auf diesem Weg bewältigen muss. Die Liebe zum Fußball und den Ehrgeiz hat er von seinem Vater geerbt, und eines seiner Probleme besteht darin, dass sein Vater seine (bei der eigenen gescheiterten Karriere als Fußballspieler enttäuschten) Hoffnungen nun auf seinen Sohn setzt und diesen zu Höchstleistungen antreibt. So wird Gilles zum einen zwar optimal gefördert, zum anderen muss er aber auch immer die Idealvorstellungen seines Vaters erfüllen, und wie dessen Idol, der Brasilianer Garrincha spielen. Da dieser mit beiden Füssen gleich gut spielen konnte, wird Gilles von seinem Vater dazu angetrieben, auch mit links zu spielen, obwohl ihm dies offensichtlich nicht liegt. Der Sohn muss lernen, sich gegen seinen übermächtigen Vater zu behaupten, sogar noch über dessen Tod hinaus. Denn nachdem sein Vater während eines Spiels seines Sohnes einem Herzinfarkt erlag, erlebt Gilles durch diesen Verlust seine ersten Krise, der noch weitere (wie eine Fußverletzung und der verhasste neue Freund der Mutter) folgen werden. Durch teils fantastische (der Vater trainiert seinen Sohn als Geist weiter), teils eher prosaische Lösungen (die durch Küsse erkaufte Cortison-Salbe von der Apothekerstochter) gelingt es Gilles, seinem ersehnten Ziel immer näher zu kommen. Doch er wird durch seinen Ehrgeiz nicht egoistisch, wie seine Solidarität mit dem geistig behinderten Mark und seine Freundschaft mit dem farbigen Désiré zeigt. Dies machen die Filmemacher geschickt dadurch deutlich, dass Gilles bei den gezeigten Fußballspielen (die überzeugend und mitreißend inszeniert sind) meist erst durch eine Vorlage zu Désiré ein Tor von diesem vorbereitet, bevor er dann selber mit einem Torschuss glänzt. Differenziert wird auch das Verhältnis von Gilles zu seiner Mutter, deren neuem Freund und zu seiner Freundin (die sich schon als Spielerfrau sieht) in Szene gesetzt. Dabei gelingt es dem Regisseur Jan Verheyen, so geschickt und kindgerecht zu erzählen, dass der Film für das junge Zielpublikum zugleich spannend und berührend wirkt, wie auch die verschiedenen, durch Kinderjurys vergebenen Preise belegen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Gilles: Drama über das Erwachsenwerden eines fußballverrückten Zwölfjährigen, der seinen Vater verliert.

      Ein aufgeweckter Knabe träumt vom Dasein als Fußballprofi und muss den Tod seines Vaters verkraften in diesem ambitionierten Kinderdrama aus Belgien.

      Jahrzehntelang galt die Regel, dass Fußball und Spielfilm einander nicht vertragen. Dann kamen „Kick it like Beckham“ und „Die Wilden Kerle“, und man wusste: Die Ausnahme heißt Jugendfilm. In „Gilles“ nun dreht sich alles um einen talentierten Zwölfjährigen (eine Entdeckung: Ilya Van Malderghem), der davon träumt, einmal ein „Roter Teufel“ in Diensten der belgischen Nationalelf zu werden. Und nicht nur er träumt davon: Mindestens ebenso ehrgeizig ist sein „Soccer Dad“ (Filip Peeters), der den Kleinen coacht, am Spielfeldrand herum schreit und es mit dem Ehrgeiz vielleicht ein wenig übertreibt.

      So kommt es, wie es kommen muss, in einem kurzweiligen Lehrstück mit gleich mehreren pädagogisch wertvollen Botschaften. Den Vater ereilt der Herzkasper beim Schiedsrichterbeleidigen, fortan begleitet er den Junior als nur für diesen wahrnehmbarer Ghost Dad. Mutter dagegen sieht sich nach einem neuen Lover um, was dem Sohnemann überhaupt nicht passt.

      „Gilles“ will viel und lässt wenig aus. Nicht allein der Konflikt um den neuen Mann im Haus belastet das Mutter-Sohn-Verhältnis, auch leidet der Knabe unter einer heimtückischen Knöchelerkrankung, die, wenn er weiter das Leder kickt, unter Umständen auf geradem Wege in den Rollstuhl führt. Also erteilt die Mutter Sportverbot, woran sich der Sohn natürlich nicht hält. Im Gegenteil: Heimlich besorgt er sich Kortisonsalbe, um nur ja beim bevorstehenden Auswahlspiel die Talentsucher zu überzeugen.

      Für Spannung ist also gesorgt im gut gemeinten und handwerklich tadellos realisierten Jugenddrama. Und für Klischees ebenso. Aber das Ganze adressiert ja an Kinder, und für die dürfte die Mischung aus Fußball und Fantasy, Herzschmerz und Kumpelei gerade richtig dosiert sein. Pfusch nicht an deinem Körper rum, denn du hast nur den einen. Und lerne beizeiten, mit Verlusten zu leben. Vieles im Kinderfernsehen erzählt dümmere Sachen weniger unterhaltsam. ab.
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