In einer amerikanischen Kleinstadt der späten 50er Jahre kulminiert der schwelende Konflikt zwischen einer vermögenden und verarmten Familie in amourösen Gipfeltreffen der drei Abbott-Girls mit den Holt-Boys. Während jedoch der Ältere der beiden seine Eroberungen eher emotionslos verbucht, erlebt der jüngere die große Liebe.
Sensibles 50er-Jahre-Drama um zwei ungleiche Brüder und ihre Beziehungen zum Töchtertrio der vermögenden Nachbarsfamilie.
Darsteller und Crew
Regisseur
Patrick O'Connor
Produzent
Karen Kehela,
Jack Cummins,
Ron Howard,
Brian Grazer,
Janet Meyers
Darsteller
Joaquin Phoenix,
Billy Crudup,
Liv Tyler,
Will Patton,
Kathy Baker,
Jennifer Connelly,
Joanna Going,
Barbara Williams,
Michael Sutton,
Garrett M. Brown
Drehbuch
Ken Hixon
Musik
Michael Kamen
Kamera
Kenneth MacMillan
Schnitt
Ray Lovejoy
Bilder
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Kritikerrezensionen
Die Abbotts – Wenn Hass die Liebe tötet Kritik
Die Abbotts – Wenn Hass die Liebe tötet: Sensibles 50er-Jahre-Drama um zwei ungleiche Brüder und ihre Beziehungen zum Töchtertrio der vermögenden Nachbarsfamilie.
Drei Mädchen und zwei Jungs besetzen ein Liebeskarussell im neuen Film des Iren Pat O’Connor, der wie zuletzt in „Circle of Friends“ Teenagerängste und Hunger nach ersten sexuellen Erfahrungen in einer Kleinstadt thematisiert. Das Resultat ist trotz vertrauter Figuren dem Vorgänger überlegen, der unter einem Klischeeteppich und dem Bubi-Syndrom des Hauptdarstellers erstickte. Billy Crudup und Joaquin Phoenix entschädigen nun für die mangelnde Präsenz Chris O’Donnells und bilden mit drei bezaubernden Grazien die Basis eines Darstellerensembles, das für ein junges Zielpublikum die Hauptattraktion dieses nostalgisch-wehmütigen Melodrams sein dürfte.
Nach den Katholizismus-Barrieren in „Circle of Friends“ wendet sich O’Connor nun materiellen Schranken zu, die für soziale und amouröse Konflikte sorgen. Die titelgebenden vermögenden Abbotts sind in den späten Fünfzigern der gesellschaftliche Fokus des Kleinstädtchens Haley. Neben Geld und Einfluß sorgen vor allem die drei Töchter für den Glanz des Hauses, doch Vater Lloyd (Will Patton) befürchtet, daß die Politur Sprünge bekommt. Vor allem durch den 17-jährigen Jacey Holt (Billy Crudup, der hochtalentierte Fixer und Killer aus „Sleepers“), der seine Mutter (große, aber unterbeschäftigte Mimin: Kathy Baker) und ihren vermeintlichen Ex-Geliebten Lloyd für die finanzielle und gesellschaftliche Situation der Familie verantwortlich macht und seine Revanche höchst individuell verwirklicht. Alle drei Abbott-Girls zieht der Provinzrebell unter sein Laken - zum Leidwesen ihres Vaters, aber auch seines eigenen Bruders (Joaquin Phoenix), der zunächst dem Lustteufel Eleanor (Jennifer Connelly) verfällt, dann aber bei der jüngsten Abbott (gewohnt unschuldige Blume: Liv Tyler) wahre Liebe findet. Der problematische romantische Hindernislauf der beiden Küken, der Konflikt der ungleichen Brüder und die soziale Spaltkraft des Geldes sind die Schwerpunkte dieses optisch ansprechenden, aber etwas verstaubten Melodrams, das inhaltlich und atmosphärisch den Geist des großen US-Dramatikers William Inge atmet, ohne dessen Tiefgang erreichen zu können. Drehbuchautor Ken Hixon und Produzent Ron Howard, die beide auch am „Linda-Lovelace“-Projekt zusammenarbeiten werden, liegt weniger an Pessimismus und realistischer Härte als an Toleranz und Versöhnungsbereitschaft. Man vermißt an ihrem gefälligen Film eine stärkere Gewichtung provokativer Elemente, empfindet es als Manko, daß sich die freche, witzige, sexuell aggressive Jennifer Connelly nach 45 Minuten aus dem Plot verabschiedet. So entwickelt sich dieses Drama aus Haley nur zu einer hübschen Sternschnuppe statt zu einem strahlenden Kometen. kob.