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Baching

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Baching: Drama über den Umgang eines kleinen bayerischen Ortes mit einer fahrlässigen Tötung.

Poster

Baching

Handlung und Hintergrund

Nachdem er vor drei Jahren betrunken die kleine Lena überfahren hatte, ist Benedikt (Thomas Unger) abgetaucht. Nun kehrt er in sein kleines oberbayerisches Heimatdorf Baching zurück, wo alles geschah. Seine Schuld ist juristisch abgegolten, moralisch keinesfalls. Die Heimkehr reißt Wunden auf: bei den nun getrennten Eltern des Kindes (Marisa Burger, Michael Fitz) und bei seinem Bruder (Stefan Murr), der nun mit Benedikts Ex (Bernadette Heerwagen) zusammen ist.

Matthias Kiefersauer

Nachdem Benedikt Kirchner in betrunkenem Zustand in seinem Heimatort Baching ein kleines Mädchen überfahren hat, flüchtet er zunächst für drei Jahre nach Berlin. Er merkt jedoch, dass er auf Dauer nicht vor der Vergangenheit davonlaufen kann, und beschließt, in das oberbayerische Dorf zurückzukehren, um sich der Verantwortung und seiner Schuld zu stellen. Doch seine Rückkehr wird nicht von allen positiv aufgenommen. So verhalten sich z. B. die inzwischen getrennten Eltern des verstorbenen Kleinkinds völlig unterschiedlich; aber auch sein enger Familienkreis wirkt gespalten.

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Darsteller und Crew

  • Stefan Murr
    Stefan Murr
  • Bernadette Heerwagen
    Bernadette Heerwagen
  • Michael Fitz
    Michael Fitz
  • Meike Droste
    Meike Droste
  • Johannes Herrschmann
    Johannes Herrschmann
  • Matthias Kiefersauer
    Matthias Kiefersauer
  • Martin Choroba
    Martin Choroba
  • Thomas Unger
  • Marisa Burger
  • Golli Marboe
  • Stefan Biebl
  • Silvia Nawrot
  • Rainer Bartesch

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. „Baching“ ist ein fiktives Dorf in Oberbayern. Die regionale Kulisse stimmt, erkennbar an dem Zwiebelturm der Kirche und den Bergen im Hintergrund. Sogar die Heuschrecken zirpen im sommerlichen Gras und Kuhglocken hört man auch. Einige Darsteller sprechen bayerisch, andere wieder nicht. Jeder kennt jeden, aber Krankenschwester Laura findet irgendwo in einer Kneipe in der Gegend immer wieder Partner, denen sie nach einer Nacht nicht ein zweites Mal begegnen muss. Und zum Soundtrack gehört auch das auf Hochdeutsch vorgetragene „Stiller Raum“ von Rio Reiser.

      Es scheint fast, als wollte Regisseur und Drehbuchautor Matthias Kiefersauer zeigen, wie die Globalisierung der Sprache bis in das letzte bäuerliche Kaff vorgedrungen ist. Annette sagt „Hey!“, wenn sie ins Zimmer kommt. Und doch wird immer wieder betont, man könne die Heimat nicht aus den Menschen verbannen, und das Dorf sei zu klein, um so einen Unfall jemals zu vergessen. Dass sich das alles nicht so recht zusammenfügen will, dürfte an der relativen Unerfahrenheit des Regisseurs liegen.

      Kiefersauer kann hier sein eigenes Drehbuch verfilmen, leider, denn je weiter der Film voranschreitet, desto dringlicher stellt sich die Frage, worum es in „Baching“ eigentlich geht. Um das Trauma, das drei Jahre nach dem Tod eines kleinen Mädchens das Dorf angeblich noch schwer belastet? Zwar weist die Einleitung in diese Richtung und man wartet eine Weile förmlich darauf, was passiert, wenn Benedikt auf die Eltern des Unfallopfers trifft. Aber dann passiert nicht viel. Eigentlich interessiert Benedikts Rückkehr, die von seiner Mutter und seinem Bruder so problematisiert wurde, kaum jemanden im Dorf. Die Bewohner kommen auch nicht richtig vor, obwohl es eine 450-Jahr-Feier gibt mit vielen Menschen in Tracht.

      Es geht auch irgendwie um alte Beziehungen, um Roberts Eifersucht, wieder aufflammende Gefühle zwischen Annette und Benedikt. Aber auch diese Liebesschiene bleibt halbherzig und blutleer. Die Dialoge wirken oft hölzern. Benedikt, gespielt von Thomas Unger, will sich einmal mit Laura, die von Meike Droste dargestellt wird, versöhnen. Er schaut vor ihrem Balkon treuherzig zu ihr hoch und sagt, er habe Brezen dabei, ein Hendl vom Fest und viele Sachen, die er ihr sagen müsse. So redet man vielleicht, wenn man zu viele Popsongs gehört hat.

      Weil der Regisseur die Atmosphäre nicht herstellen kann, hängen auch die Schauspieler jämmerlich fest. Am Grab des kleinen Mädchen wirft ihre Mutter einmal eine Rose fort mit einer Geste, die übertrieben und müde zugleich wirkt. Oder Annette, gespielt von Bernadette Heerwagen, kündigt mit ernstem Blick an, dass sie ihrem Robert etwas Wichtiges sagen will und dann kommt ein Lächeln zur Entwarnung. Alles in allem wird man in „Baching“ Zeuge eines langweiligen Alltags mit Kuchenessen, Kuscheln und Geplänkel.

      Fazit: Unfallverursacher kehrt nach Jahren in sein bayerisches Dorf zurück, aber statt Problemen gibt es Langeweile.
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    2. Baching: Drama über den Umgang eines kleinen bayerischen Ortes mit einer fahrlässigen Tötung.

      Heimatfilmdramödie um die schwerwiegenden menschlichen Folgen eines tödlichen Autounfalls, der in einem bayrischen Voralpendorf eine schmerzvolle Aussöhnung nach sich zieht.

      Drei Jahre, nachdem Benedikt (Thomas Unger) betrunken die kleine Lena totfuhr und nach Berlin flüchtete, ist seine Bewährung vorbei. Das Heimweh treibt ihn zurück ins fiktive Baching, das beschaulich zwischen Alpengipfeln liegt und seiner 450-Jahr-Feier entgegensieht. Zugleich versucht er sich auch seiner moralischen Verantwortung zu stellen, macht aber mit seiner Heimkehr und dem Versuch aufzuräumen, zunächst alles nur schlimmer. Er reißt kaum verheilte Wunden auf und bringt damit das fragile Gefüge im Ort aus dem Lot - schmerzvolle Turbulenzen sind die Folge: Bei Gabi (Marisa Burger) und Bernhard (Michael Fitz), den Eltern des getöteten Kindes, die mittlerweile getrennt leben. Bei seinem Bruder Robert (Stefan Murr), der das elterlichen Wirtshaus betreibt und mit Benedikts früherer Freundin Annette (Bernadette Heerwagen) nun ein Kind hat. Bei Annette selbst, die sich noch immer zu ihm hingezogen fühlt. Und auch bei der im Unfallwagen gesessenen Jugendfreundin Laura (Meike Droste), die ihn bei sich wohnen lässt und auf einen Neuanfang hofft.

      Matthias Kiefersauer, der mit der Heimatkomödie „Das große Hobeditzn“ zuletzt im Fernsehen reüssierte, hat kein bleiernes Schuld-und-Sühne-Drama im Sinn. Zwar erzählt er nach eigenem Drehbuch von einem halben Dutzend Figuren, die alle ihr Problembündel mit sich herumtragen. Aber die aus den Fugen geratenen Lebensläufe konterkariert er beständig mit frivoler Witzelei, bislang gar leichtfertigem Optimismus und vor allem einem sonnig-gemütlichen Dorf, woraus eine verträgliche Melo-Mischung entsteht, die keinen zu sehr belastet. Denn sein Film ist ein Prachtexemplar des modernen Heimatfilms, der sich trotz aller Zerwürfnisse frech, unbekümmert und lebenslustig präsentiert und ein Plädoyer voller Lokalkolorit fürs „dahoam is dahoam“ abliefert. Zunächst stellt Kiefersauer die bestürzende Konfusion sowie die Unbeholfenheit der mitunter holzschnittartig geratenen Charaktere aus, über schwierige Themen zu reden. Langsam aber kommt ein Dialog zustande und verborgene Gefühle treten hervor, wodurch die Geschichte an Zugänglichkeit gewinnt und letztlich Frohmut und Versöhnung ermöglicht. tk.
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