Nicht selten werden bei großen Hollywoodfilmen gleich mehrere unterschiedliche Enden gedreht, um erst später zu entscheiden, welches Finale am passendsten ist. Die alternativen Enden zu Filmklassikern wie "Titanic" oder "Terminator 2" hätten tatsächlich alles verändert. Wir präsentieren euch 5 Beispiele oben im Video.
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Nicht jeder Film ist mit seinem ursprünglich geplanten Ende in die Kinos gekommen. Oftmals gibt es noch in der letzten Minute Änderungen im Drehbuch oder es werden gleich zwei oder drei verschiedene Enden gedreht und erst im Schneideraum wird dann die finale Entscheidung getroffen, welches Ende tatsächlich in die Kinos kommen soll. Wir zeigen euch in diesem Video die 5 verrücktesten alternativen Filmenden, die sogar wirklich gedreht wurden und alles auf den Kopf gestellt hätten.
Get Out
Jordan Peeles Überraschungserfolg "Get Out" zählt zu den besten Horrorthrillern der letzten Jahre. Darin besucht der junge Afro-Amerikaner Chris, zusammen mit seiner Freundin Rose deren gutbürgerliche und scheinbar liberal-eingestellte weiße Familie. Schon bald bemerkt Chris aber, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Alle Hausangestellten sind Schwarz und benehmen sich auffallend merkwürdig, während sein bester Freund Rod in der Ferne sogar Recherchen über die Gegend anstellt und herausfindet, dass dort eine auffällig hohe Anzahl schwarzer Mitbürger vermisst wird.
Natürlich entpuppen sich Rose und ihre Familie später als Psychopathen, die sich ein Geschäftsmodell aufgebaut haben, indem sie junge und gesunde schwarze Menschen kidnappen und das Bewusstsein von älteren Weißen in deren Körper transplantieren, damit diese eine erhöhter Lebensdauer haben. Chris findet sich also in einem erschreckenden Szenario wieder, bei dem er um sein Leben kämpfen muss. Am Ende gelingt es ihm allerdings, sich aus seiner Situation zu befreien und die ganze Familie auszuschalten. Im letzten Moment erscheint ein Polizeifahrzeug und Chris will sich stellen. Im Auto sitzt allerdings sein Freund Rod, der gekommen ist um ihn zu retten. Die beiden fahren gemeinsam davon und lassen den Schrecken hinter sich.
Regisseur und Autor Jordan Peele hatte hier aber auch ein anderes Ende in Betracht gezogen, das weitaus düsterer ausfällt: Denn mit dem ursprünglichen Ende wollte er vermitteln, dass der unterschwellige Rassismus, auf den er in seinem Film anspielt, in den USA noch immer die Oberhand hat und am Ende die schwarze Gesellschaft immer den Kürzeren zieht. Denn statt Rod, steigen hier am Ende zwei echte Polizisten aus dem Polizeifahrzeug und nehmen Chris an Ort und Stelle fest. In einem System, das sich sich stets auf die Seite der reichen weißen Leute stellt, landet Chris am Ende für die Morde, die offensichtlich aus Notwehr geschahen, im Knast. Und obwohl dieses Ende der Realität wahrscheinlich am nächsten käme, entschied sich Jordan Peele doch dagegen, da er der Meinung war, dass sich die Welt inzwischen mehr mit dem Thema Rassismus auseinandersetze, weshalb er seinen Protagonisten als freien Helden aus dem Film entlassen wollte.
Titanic
Der Welterfolg "Titanic" machte Leonardo DiCaprio und Kate Winslet nicht nur über Nacht zu Weltstars, sondern wurde auch mit 11 Oscars ausgezeichnet und zählt mit einem Einspielergebnis von über 2 Milliarden US-Dollar zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten.
In der Rahmenhandlung der Geschichte sucht der Schatzsucher Brock Lovett mit seinem Team im Wrack der Titanic das verschollene Diamantcollier “Herz des Ozeans”, das, wie wir später sehen, von Rose auf der Titanic getragen wurde. In Rückblenden berichtet Rose Brock und seinem Team von ihren Erlebnissen auf der Titanic. Ihre Erzählungen bewegen Brock so sehr, dass er seine Suche nach dem Collier aufgibt, da sein blindes Bestreben nach Reichtum seinen Blick auf das tragische Schicksal der Titanic ausgeblendet hat. Ein kleines Detail hat Rose bei ihrer Geschichte allerdings ausgelassen. Denn anders als von Brock vermutet, ist das “Herz des Ozeans” nicht mit der Titanic im Meer versunken: Rose fand das Collier nach dem Untergang in ihrem Mantel und hat es all die Jahre behalten. Als alte Frau wirft sie es nun heimlich über die Reling in den Atlantik, wo auch ihre große Liebe Jack ruht und schläft anschließend in ihrem Bett zufrieden ein, während zahlreiche Fotos auf ihrem Nachttisch ihr erfülltes Leben dokumentieren.
Regisseur James Cameron drehte allerdings noch ein anderes Ende, das zugegebenermaßen ziemlich schrecklich gewesen wäre: Auch hier will Rose das Collier gerade unbemerkt ins Meer werfen als Brock und seine Leute auftauchen und sie daran hindern wollen. Er hat in diesem Moment zwar dieselbe Einsicht, will das Collier aber wenigstens vorher noch einmal in den Händen halten dürfen, bevor Rose es in den Atlantik wirft. Sie gewährt ihm diesen Wunsch und wirft es zum Entsetzen der restlichen Crew anschließend ins Meer, während Brock in befreites Gelächter ausbricht.
Wir sind jedenfalls froh, dass es dieses Ende nicht in den Film geschafft hat. Denn auch, wenn der Ausgang ähnlich ist, hätte diese zusätzliche Szene den ursprünglich intimen Moment von Rose zerstört und das Finale auf eine gewisse Art und Weise ruiniert.
Butterfly Effect
In dem düsteren Sci-Fi-Thriller “Butterfly Effect” spielt Ashton Kutcher einen jungen Mann namens Evan, der als Kind unter einer seltsamen Form von Blackouts gelitten hat. In seinem Leben ist zudem einiges schief gelaufen und sowohl aus ihm und seinen Jugendfreunden sind scheinbar traumatisierte Versager geworden.
Eines Tages entdeckt er eine Möglichkeit, wie er mit seinen Gedanken in die Vergangenheit reisen kann. Er nutzt diese Möglichkeit, um sich an die wichtigsten Ereignisse in seinem Leben zu erinnern um sein eigenes Schicksal und das seiner Freunde, allen voran seiner Jugendliebe Kayleigh, so umzukehren, dass ihr Leben besser verläuft. Durch seine Änderungen in der Vergangenheit, verursacht er jedoch stets neue unterschiedliche Abläufe, die sich auf eine andere Art negativ auf das Schicksal seiner Freunde auswirken. Evan versucht mit seinen Reisen in die Vergangenheit die negativen Auswirkungen immer wieder zu korrigieren, macht es am Ende aber eigentlich nur noch schlimmer. Schlussendlich kommt er zu der Erkenntnis, dass es für seine Freunde und vor allem für Kayleigh wahrscheinlich am besten ist, wenn sie sich niemals angefreundet hätten.
Im Original-Ende versetzt er sich ein letzten Mal zurück in die Vergangenheit in sein 7-jähriges Ich und flüstert Kayleigh auf einer Geburtstagsfeier gemeine Sachen ins Ohr, woraufhin sie verstört davon rennt und sich die beiden niemals anfreunden. Dieser Umstand führt letztendlich dazu, dass Kayleigh kein traumatisiertes Leben führen wird. Viele Jahre später begegnet Evan Kayleigh auf der Straße, wobei sie allerdings einfach an ihm vorbei geht, da sie sich in diesem Leben nie wirklich kennengelernt haben und sie ihn somit auch nicht erkennt.
Und auch, wenn man hier nicht von einem Happy End sprechen kann, fiel das ursprünglich geplante Ende noch weitaus düsterer aus: Denn hier suchen Evan und seine Mutter eine Wahrsagerin auf, die ihm offenbart, dass sein Leben ein einziger Fehler sei und er nie hätte existieren dürfen. Evan realisiert daraufhin, dass auf ihm ein Fluch lastet und er die Ursache für das Leiden seiner Freunde ist. Keiner seiner Versuche, die Vergangenheit zu ändern, könnte somit ihr Leben besser machen. Er versetzt sich deshalb zurück an einen Moment vor seiner Geburt als er sich noch im Leib seiner Mutter befindet und stranguliert sich darin selbst mit der eigenen Nabelschnur. Da Evan also niemals das Licht der Welt erblickt, wird keiner seiner Freunde von einem traurigen Schicksal heimgesucht werden, sondern alle leben ein erfülltes und glückliches Leben.
Die Regisseure des Films befanden dieses alternative Ende für deutlich besser und hätten es auch so gerne in die Kinos gebracht. Der Produktionsfirma New Line Cinema war dieses Finale allerdings zu heikel und zwang die beiden Filmemacher daher, ein weniger schockierendes Ende zu drehen.
Terminator 2
In James Camerons Kult-Fortsetzung mit Arnold Schwarzenegger als Cyborg, der als Auftragskiller durch die Zeit reist, wechselt dieser nun die Seiten und wird von Sarah Connors Sohn John Connor von der Zukunft aus in die Vergangenheit geschickt, um sich selbst und seine Mutter zu schützen und den Krieg gegen die Maschinen zu verhindern. Dafür müssen sie am Ende das Computerprogramm Skynet zerstören, damit dieses kein eigenes Bewusstsein entwickeln und den Menschen den Krieg ansagen kann. Nachdem ihnen dies gelungen ist, versenkt sich der T-800 am Ende selbst in einem Schmelztiegel, um auch seinen eigenen Chip zu zerstören, da dieser nach der Vernichtung von Skynet noch immer eine Gefahr für die Menschheit darstellt. In der letzten Einstellung des Films fährt die Kamera über einen dunklen Highway während Sarah Connors Stimme aus dem Off von einer unbekannten Zukunft erzählt, die noch vor ihnen liegt.
Das alternative Ende blendet diesen Epilog von Sarah Connor allerdings aus und präsentiert stattdessen eine Szene, die viele Jahre später spielt und zeigt, dass es ihnen tatsächlich gelungen ist, die Katastrophe ein für alle mal abzuwenden. John Connor ist als Erwachsener inzwischen in die Politik gegangen und Senator geworden, während seine Mutter Sarah ihr Leben als liebevolle Großmutter genießt. Ende gut, alles gut.
Dieses Finale fiel beim Testpublikum allerdings durch und man entschied sich schlussendlich doch gegen dieses Happy End, da es gleichzeitig auch eventuelle Pläne für einen dritten Teil zunichte gemacht hätte.
I Am Legend
Im Science-Fiction-Film "I Am Legend" spielt Will Smith den Virologen Robert Neville, der scheinbar als letzter Mensch in New York City lebt, nachdem er ein mutiertes Zombie-Virus überlebt hat, gegen das er immun zu sein scheint.
Während des Films versucht er ein Heilmittel zu entwickeln und stößt dabei auf eine Frau namens Anna und den kleinen Ethan, die die Apokalypse ebenfalls überlebt haben und sich ihm anschließen. Neville gelingt es, eine Zombie-Frau zu fangen, damit er an ihr in seinem Labor sein Heilmittel testen kann, ruft damit allerdings viele weitere Infizierte auf den Plan.
Das Original-Ende von "I Am Legend" nimmt einen tragischen Verlauf, kurz nachdem Neville eine Heilung gegen das Virus gefunden hat. Denn die Infizierten attackieren sein Labor und drohen ihn und seine Errungenschaft zu vernichten. Um Anna und Ethan zu schützen, schickt er sie zusammen mit dem Heilmittel in einen alten Kohleschacht und jagt sich mit Hilfe einer Handgranate zusammen mit den infizierten Angreifern selbst in die Luft. Anna und Ethan überleben und schaffen es am Ende mit dem Heilmittel nach Vermont in ein Überlebenden-Lager, was trotz Roberts Tod auf eine positive Zukunft hoffen lässt.
Das alternative Ende orientiert sich hingegen etwas mehr an der Romanvorlage des Films. Denn hier entpuppen sich die Infizierten nicht wirklich als die Bösen, sondern eher Neville selbst. In einer Welt, in der die Infizierten nun die dominierende Bevölkerung sind und Neville eine von Ihnen entführt hat, um seine Tests durchzuführen, hat er dabei versagt, zu erkennen, dass die infizierten Kreaturen trotzdem einen Intellekt und Emotionen besitzen. Er und die wenigen restlichen Menschen stellen letzten Endes nur noch ein Störfaktor für diese neue Zivilisation dar. Die Infizierten sind zudem lediglich gekommen um ihre Gefährtin vor Neville zu retten. Nachdem er dies erkennt, lässt er sie frei und die Infizierten verlassen friedlich das Labor.
Im Gegensatz zum Original-Ende stirbt Neville hier also nicht den Film-Tod, sondern begleitet Anna und Ethan auf dem Weg nach Vermont, was wiederum eine Fortsetzung von "I Am Legend" mit Will Smith möglich gemacht hätte.

