Was wurde aus Jörg Draeger? Das macht der „Geh aufs Ganze!“-Moderator heute

Der Lebenslauf des 1945 in Berlin geborenen Moderators unterscheidet sich von dem vieler seiner Kollegen. Seine Jugend verlebte er in der spanischen Stadt Bilbao, wo er auch sein Abitur ablegte. Dann zog er in seine Heimat zurück und studierte an der Freien Universität Berlin Germanistik, Politikwissenschaft und Theaterwissenschaft. Doch noch war seine Zeit als Entertainer nicht gekommen, stattdessen verpflichtete er sich dem damaligen Zeitgeist trotzend 1969 als Zeitsoldat bei der Bundeswehr, wo er insgesamt zwölf Jahre seinem Vaterland diente. Zuletzt hatte Jörg Draeger den Dienstgrad eines Hauptmannes inne.

Schon während seiner Zeit beim Bund war Jörg Draeger als Unterhalter aktiv und arbeitete beim Truppenbetreuungssender Radio Andernach. In den frühen 1980er Jahren ging er dann zum NDR und zu Radio Hamburg, wo er als Nachrichtensprecher tätig war. 1987 folgte der Wechsel zum Privatsender Sat.1, wo ihm Jahre später der Durchbruch vor der Kamera gelingen wollte. Seine ersten Unterhaltungs-Sendungen „Krypton Faktor“ (siehe Foto) und „Glücklich geschieden“ floppten allerdings. Doch die große Zeit des Moderators sollte bald kommen.

1992 moderierte Jörg Draeger erstmals die Game-Show „Geh aufs Ganze!“ bei Sat.1 und wurde zu einem der bekanntesten Gesichter des Senders. Die Show lief bis 1996 montags bis samstags im Vorabendprogramm und lockte ein Millionenpublikum vor die Bildschirme. Auf der Höhe seines Erfolgs wechselte Draeger dann zum Konkurrenten RTL, doch seine Sendung „Mysteries“ erwies sich als kurzlebiges Intermezzo. 1999 feierte Jörg Draeger dann sein Comeback bei „Geh aufs Ganze!“ bei Kabel1, wo die Show in unterschiedlichen Intervallen bis 2003 ausgestrahlt wurde.

Wer erinnert sich nicht an den legendären Trostpreis von „Geh aufs Ganze!“? Der Zonk war der heimliche Star der Show und so durften sich auch die unterlegenen Kandidaten zumindest über das kultige Kuscheltier als Mitbringsel freuen. Die Gewinner hingegen wurden mit Fernreisen, Sachpreisen oder Bargeld beschenkt. Ob es am Ende Preis oder Zonk hieß, hatten die Kandidaten dabei selbst in der Hand. Sie konnten wählen, welches der drei Tore sich vor ihnen öffnen sollte, hinter einem befand sich allerdings die possierliche Kuschelmaus anstelle eines Preises. Um die Wahl noch zu beeinflussen, hatte Jörg Draeger entweder einen Umschlag und / oder einen Batzen Bargeld in der Hand, mit deren Hilfe er die Kandidaten bei ihrer Entscheidung zu beeinflussen versuchte. Den Zonk gibt es übrigens bei Amazon.

Auch wenn „Geh aufs Ganze!“ bis heute der größte Erfolg für Jörg Draeger geblieben ist, so probierte sich der Moderator in der Zeit nach der Sendung in verschiedenen anderen Formaten vor der Kamera aus. Zunächst moderierte er bei 9Live die Shows „Die 100.000-Euro-Frage“ und „Alle gegen Draeger“, von denen letztere an „Geh aufs Ganze!“ angelegt war. 2011 präsentierte er bei RTL 2 die Show „Ich weiß, was du letzten Freitag getan hast“, doch der große Erfolg blieb aus.

Mittlerweile hat Jörg Draeger seinen 70. Geburtstag längst hinter sich und damit das Rentenalter erreicht. Doch an Ruhestand denkt der umtriebige Entertainer noch lange nicht.

Auch heute steht Jörg Draeger immer wieder auf der Bühne oder vor der Kamera. Dabei moderiert er die unterschiedlichsten Veranstaltungen, wie etwa die 25-jährige Jubiläumsparty beim REWE Markt Schwinning. Quelle: Lokal Kompass Duisburg. Im Dezember 2016 versuchte sich Jörg Draeger dann als Nachfolger von Hugo Egon Balder beim Spartensender RTL NITRO. Doch das Revival der einstigen Kult-Sendung „Tutti Frutti“ blieb eine Eintagsfliege und ging nicht in Serie.

Auch als Tänzer hatte Jörg Draeger nicht das nötige Quäntchen Glück an seiner Seite. 2017 nahm er bei „Let’s Dance“ teil und wurde letzter.

Immerhin läuft es privat bestens für den bekennenden Schnauzbart-Träger. Jörg Draeger führt mit seiner vierten Ehefrau Petra ein glückliches Familienleben und hat zwei Kinder.

Von Linda De Mol bis Marijke Amado: Wir verraten euch in unserem Video, was aus den Fernsehmoderatoren von damals wurde.

Neben Jörg Draeger wurde das deutsche Fernsehen natürlich auch von vielen anderen Talkshows regiert. Wir haben uns gefragt, was aus den Moderatorinnen und Moderatoren aus „Traumhochzeit“, „Arabella“, „Bärbel Schäfer“, „Britt“ und „Hans Meiser“ wurde und wollen euch deren Werdegang natürlich auch nicht vorenthalten.

Nicht nur Sylvie Meis moderierte sich mit ihrem niederländischen Charme in die Herzen der Deutschen, vor ihr konnte das schon Linda de Mol. In den 1990er-Jahren war sie die Moderatorin von „Traumhochzeit“. Ihre Anfänge hatte sie als Moderatorin der Chartshow „Eurochart Top 50“. Schließlich wurde ihr Talent auch in Deutschland erkannt und sie übernahm die Moderation für die Show „Traumhochzeit“, in der die Teilnehmer ihre Lebenspartner mit einer romantischen Hochzeit überraschen. Neben dieser Show moderierte die Niederländerin auch den beliebten „Domino Day“, aber so einen Erfolg wie mit „Traumhochzeit“ erlangte sie leider nicht wieder. Wenn ihr euch aber noch mehr für Linda de Mol interessiert, dann schaut gern hier vorbei.

Im Jahr 2019 feierte Arabella Kiesbauer ihren 50. Geburtstag. Bekannt wurde sie mit ihrer Talkshow „Arabella“, die von 1994 bis 2004 auf ProSieben lief und der die Lebensprobleme ihrer Gäste ausgewertet wurden. Tatsächlich ist Kiesbauer gebürtige Österreicherin und begann ihre Karriere auch in der ORF-Sendung „X-Large“. Aber diese Information ist natürlich nicht so spannend wie diese, dass sie sogar 1995 Model für den Playboy war. Mehr Informationen über Arabella Kiesbauer findet ihr hier.

Wie Linda de Mol war auch Bärbel Schäfer vor ihre Karriere als Moderatorin der gleichnamigen Talkshow das Gesicht der Musik-Show „Eurochart Top 50“. Dem Fernsehgeschäft war sie jedoch nicht immer treu. Eigentlich wollte Schäfer erst Sportlerin werden, entschied sich dann aber doch für ein Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft. Jedoch machte sie von 1985 bis 1988 eine Ausbildung zur Hotelkauffrau. Von 1995 bis 2002 lief im deutschen Fernsehen ihre Talkshow „Bärbel Schäfer“. Als die Zeit der Talkshows in Deutschland mehr oder weniger vorbei war, entschied sich Schäfer für eine Karriere als Buchautorin und veröffentlichte 2005 ihren ersten Roman „Wer, wenn nicht er?“. Wenn ihr wissen wollt, was Bärbel Schäfer sonst noch so getrieben hat, dann schaut hier vorbei.

Montags bis freitags lief um 13.00 Uhr auf Sat.1 die Talkshow „Britt — Der Talk um eins“. Die Show wurde von 2001 bis 2013 ausgestrahlt. Thematisiert wurden die Fehltritte und Seitensprünge der Gäste, die in der Show ausgewertet wurden. Britt Hagedorn selbst kommt aus Hamburg und studierte dort auch. Erstmals stand sie als Moderatorin für Hamburg 1 und dem Norddeutschen Rundfunk vor der Kamera. Nachdem ihre Talkshow 2013 abgesetzt wurde, war es einige Jahre ruhig um Hagedorn geworden. Seit 2017 moderiert sie jedoch die Sat.1-Sendung „Total gesund! Mit Britt und Dr. Kurscheid“.

Hans Meiser war schon mit 15 Jahren im Süddeutschen Rundfunk bekannt, wo er für den Kinder- und Jugendfunk arbeitete. Nachdem er ein geisteswissenschafltiches Studium anfing, das er nicht beendete, begann er seine Karriere im Hörfunk. Später arbeitete er als Journalist bei RTL und wurde durch ein Interview mit den Geiselnehmern von Gladbeck bekannt. Er blieb dem Fernsehsender treu und moderierte von 1992 bis 2001 die Talkshow „Hans Meiser“, in denen die Probleme der Gäste behandelt wurden. Nach dem Aus der Talkshow wandte er sich wieder dem Hörfunk zu. Mehr über Hans Meiser und andere Talkshow-Moderatoren erfahrt ihr hier.