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RTL stellt sein Programm neu auf: Kahlschlag ist richtig, aber riskant [Meinung]

RTL stellt sein Programm neu auf: Kahlschlag ist richtig, aber riskant [Meinung]
© IMAGO / Horst Galuschka

Unter dem neuen Chef Henning Tewes weht bei RTL künftig ein anderer Wind. Ob er sich zu einem (Begeisterungs-)Sturm entwickeln kann oder als laues Lüftchen verpufft, wird schon die nahe Zukunft zeigen. Eine Einschätzung.

Er kam, sah und krempelte alles um: Henning Tewes schraubt nicht nur kräftig am neuen Programm von RTL, sondern ist auch darum bemüht, dem Privatsender ein neues Image zu verpassen, samt buntem Logo und frischem Motto. „Große Familienunterhaltung und gesellschaftliche Relevanz“ haben sich der neue starke Mann und sein Team auf die frischen Fahnen geschrieben und gleich mal reinen Tisch gemacht. Die einstigen Erfolgsgaranten „Deutschland sucht den Superstar“ und „Das Supertalent“ werden entkernt, für Pop-Titan Dieter Bohlen ist nach 19 Jahren kein Platz mehr im Inventar. Selbst Oliver Pochers gefährlich ehrlicher Late-Night-Show wird der Stecker gezogen, was unmissverständlich klar macht, dass niemand vor dem Rotstift sicher ist.

Zur laut Pressemitteilung „umfassenden Neupositionierung und Neugestaltung“ des Senders gehört der Ausbau des Nachrichten-Segments mit den prominenten Neuzugängen Pinar Atalay und Jan Hofer von der ARD, sowie ein größerer Fokus auf Unterhaltungsshows und Events. Los geht es bereits in diesem Sommer, doch auch die Konkurrenz hat sich etwas vorgenommen. Der Neuanfang wird also kein Selbstläufer, im Kern ist er aber dennoch richtig.

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Wie viel Trashfernsehen darf es noch sein?

Zeiten ändern sich, ob es einem nun gefällt oder nicht. Diese Floskel vermochte RTL über die Jahrzehnte regelmäßig mit Leben zu füllen. Wo in den Anfängen noch Hans Meiser das Tagesgeschäft prägte und zu später Stunde alle Hüllen fielen, erfand sich der Sender mit Casting-Shows wie „DSDS“ oder dem schon vor 22 Jahren familientauglichen Glücksgriff „Wer wird Millionär?“ immer wieder neu. Nun steht die nächste Etappe an, in der das Gesamtbild einmal mehr etwas freundlicher, harmloser und seriöser werden soll. So weit, so gut und dem Zeitgeist entsprechend.

Dass Jan Hofer und Pinar Atalay RTL im Jahr 2021 besser zu Gesicht stehen als der Berufsjugendliche Dieter Bohlen, der seine Schützlinge gerne mal als degenerierte Hupfdohlen beschimpfte, bedarf eigentlich keiner Erklärung, setzt den Sender aber unter Druck. Die größte Kunst wird es sein, die neue Marschroute auch wirklich auf das gesamte Programm auszurollen und nicht nur tröpfchenweise zu verteilen. Wenn der Titan nicht mehr en vogue ist, warum geht es immer noch ins Dschungelcamp? Wie viel Trash will ein moderner Sender, der sich nunmehr der gesellschaftlichen Relevanz verschrieben hat, zur allgemeinen Belustigung im Programm behalten?

Damit die Quote bei allen guten Absichten nicht schneller im Keller ist als das neue Logo über den Bildschirm flimmern kann, müssen trotz der Verstärkung von der ARD noch echte Show-Größen verpflichtet werden, die eine neue Ära im Sinne der kommenden Charta wirklich prägen können. Mit Hape Kerkeling steht schon mal jemand bereit, der diese Nische ausfüllen könnte, dennoch wird er bei aller Popularität Verstärkung brauchen.

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Und auch die Konkurrenz schläft nicht. Nach massiver Kritik will sich auch Sat.1 vom Schmuddel-Image lossagen, während ProSieben mit der Verpflichtung von Linda Zervakis punkten konnte und es über die Jahre geschafft hat, sich vom Mülleimer des Trashfernsehens weitestgehend fernzuhalten. Den muss RTL nun auch weit von sich werfen, wenn die neue Agenda tatsächlich ernst gemeint ist. Mal sehen, mit wie viel Tinte der Rotstift tatsächlich gefüllt ist.

Das Programm von RTL ist Teil des Streamingdienstes TVNOW. Die Basis-Version ist gratis. Die Premium-Variante hingegen kostet 4,99 Euro im Monat, bietet dafür ein weitreichenderes Programm. Hier geht es zur kostenlosen Probezeit.

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