Auf Netflix-Kund*innen kommen große Änderungen zu. Seit letztem Jahr gibt es bei Netflix ein neues Abo-Modell mit Werbung und demnächst wird gegen das Teilen von Accounts und Passwörtern vorgegangen.
Netflix zählt zu den Vorreitern des Streamingbuisness, doch im Frühjahr 2022 hatte der Konzern das erste Mal seit zehn Jahren keine Kund*innen dazugewonnen, sondern stattdessen Nutzer*innen verloren. Neben dem neuen Abo-Modell mit Werbung möchte Netflix deswegen gegen die gemeinsame Nutzung von Accounts außerhalb eines Haushalts vorgehen. Damit reagiert der Dienst auf die schwere Krise inklusive des größten Börsenverlusts in der Geschichte des Streamingdienstes.
Da dem Unternehmen mit dem Teilen von Accounts zahlreiche zahlende Nutzer*innen entgehen, soll dies zukünftig unterbunden werden (via The Hollywood Reporter). In einem Brief an die Aktionär*innen erklärte der Streamingdienst (via Business Insider), dass sie das neue Modell im ersten Quartal 2023 ausrollen wollen. Das bedeutet, dass ihr nur noch bis spätestens Ende März eure Accounts wie gehabt mit anderen Leuten teilen könnt. Kund*innen sollen die Möglichkeit bekommen, Sub-Accounts zu erstellen, die extra kosten werden oder mit ihren Profilen auf ein neues Konto umzuziehen. Vor einiger Zeit hat Netflix seinen Abonnent*innen mitgeteilt, dass sie ihre Profile zu einem neuen Account transferieren können, damit Empfehlungen und Wunschlisten nicht verlorengehen.
Welche Film-Highlights Netflix dieses Jahr noch für euch bereithält, erfahrt ihr im nachfolgenden Video:
Mit Sky Q bekommt ihr mehrere Streamingdienste zu einem günstigeren Preis
So will Netflix das Teilen von Passwörtern verhindern
Unklar war bislang trotz einiger Testläufe in Südamerika allerdings, wie genau das Netflix-Sharing in 2023 enden soll. Neue Infos erreichen uns jetzt dank The Streamable, laut denen Netflix beim Hilfe-Center eine Seite eingerichtet hat, die Fragen zum weiteren Vorgehen beantwortet; in Deutschland ging diese aber offenbar noch nicht live.
In Zukunft sollt ihr euren Account wirklich nur noch innerhalb eines Haushalts nutzen können. Um dies sicherzustellen, müsst ihr euren Account mit einem Wi-Fi-Zugang verbinden, der dies als euren primären Aufenthaltsort definiert. Anschließend müssen alle Geräte, die mit eurem Netflix-Account verbunden sind, mindestens einmal alle 31 Tage mit dem Wi-Fi eures primären Aufenthaltsortes verbunden werden. Andernfalls wird euer Zugang zu diesem Account auf dem Gerät gesperrt.
Wenn ihr also regelmäßig bei euch zu Hause Netflix über den Fernseher, das Tablet oder das Handy streamt, dürfte dieser neue Vorgang keine großen Auswirkungen haben. Wenn ihr euch das Passwort aber mit einer Person teilt, die nicht in eurem Haushalt lebt, müsste diese sich theoretisch einmal alle 31 Tage mit dem entsprechenden Gerät bei eurem Wi-Fi anmelden, was das Passwort-Teilen enorm kompliziert macht, gerade wenn die andere Person Netflix über einen Smart-TV streamt, den man nicht mal eben alle 31 Tage durch die Gegend fährt.
Im Gegensatz zu ursprünglichen Vermutungen soll es auch nicht möglich sein, euren Zugang mit Personen außerhalb eures Haushalts gegen eine Zusatzgebühr zu teilen. Laut The Streamable werden diese Personen stattdessen aufgefordert, sich ein eigenes Netflix-Abo zu holen und haben eben keinen Zugang mehr zu eurem Account.
Eine Reihe weiterer möglicher Probleme ergibt sich durch diesen neuen Prozess. Wenn ihr verreist, sollt ihr einen zeitlich begrenzten Zugang für ein Gerät wie einen Fernseher im Hotel beantragen können, auf dem ihr dann sieben Tage am Stück über euren Account Netflix streamen könnt. Danach wird der Zugang auf dem Gerät jedoch blockiert. Verreist ihr also länger als sieben Tage, müsstet ihr auf ein Tablet oder euer Smartphone zurückgreifen, das ihr bestenfalls vor der Abreise mit eurem Wi-Fi verbunden habt, um den Zugang darauf 31 Tage lang nutzen zu können. Verreist ihr für längere Zeit als einen Monat, müsste man vermutlich seinen primären Wi-Fi-Zugang ändern, wobei derzeit unklar ist, wie genau Netflix mit solchen Anfragen umgeht.
Wenn ihr zudem einmal länger als 31 Tage auf einem Gerät nicht über euer Standard-Wi-Fi bei Netflix eingeloggt wart – beispielweise weil ihr über mehrere Wochen und Monate nicht zum Streamen kamt oder andere Streamingdienste genutzt habt –, soll euer Zugang tatsächlich auf diesem Gerät blockiert werden. Ihr müsstet euch dann an den Netflix-Support wenden, um es entsperren zu lassen.
Wie viele Geräte ihr gleichzeitig in einem Haushalt nutzen könnt, soll wie gehabt abhängig von eurem jeweiligen Abonnement sein, die Anzahl ändert sich dabei auch nicht. Im Basis-Abo und dem Abo mit Werbung bleibt es also bei einem Gerät, im Standard-Abo sind es zwei und im Premium-Abo vier Geräte.
Wie all diese Änderungen bei den Nutzer*innen aufgenommen werden und ob Netflix gegebenenfalls noch mal nachjustieren muss, wird die Zukunft zeigen.
Welcher Streamingdienst am besten zu euch passt, könnt ihr in unserem Quiz herausfinden:
Hat dir dieser Artikel gefallen? Diskutiere mit uns über aktuelle Kinostarts, deine Lieblingsserien und Filme, auf die du sehnlichst wartest – auf Instagram und Facebook. Folge uns auch gerne auf Flipboard und Google News.