Dünnes b, unten an der Spree: Nach dem Skandal um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger muss der rbb zumindest in den nächsten Jahren ganz kleine Schrippen backen, um dem finanziellen Ruin zu entgehen. Nun wurden die entsprechenden Maßnahmen vorgestellt, die leider das Aus für „Thadeusz und die Beobachter“ zur Folge hat.
Im Sommer 2022 wurde die rbb-Intendantin Patricia Schlesinger vom Verwaltungsrat ihres Senders fristlos entlassen, wie seinerzeit unter anderem die Tagesschau berichtete. Der Journalistin wird unter anderem Vettern- und Misswirtschaft vorgeworfen. Mittlerweile hat Wirtschaftswissenschaftlerin Katrin Vernau den frei gewordenen Posten interimsmäßig übernommen und ein Maßnahmenpaket verkündet, wie der finanziell stark angeschlagene Sender in den kommenden Jahren bis zu 49 Millionen Euro einsparen soll, um zahlungsfähig zu bleiben (Quelle: DWDL).
Neben Kürzungen bei Personal und Standorten ist auch das Programm des rbb betroffen. Künftig konzentriert sich der ARD-Sender vermehrt auf den Vorabend, für den Zeitraum nach 22 Uhr werden keine eigenen Formate mehr produziert. Unmittelbar betroffen von dieser Kürzung ist das Polit-Magazin „Thadeusz und die Beobachter“, welches seit 2013 ausgestrahlt wird. Darin besprach Jörg Thadeus unter anderem mit der Journalistin Claudia Kade sowie dem Publizisten Claudius Seidl die politische Lage in Berlin. Eine besonders ausgewogene Mischung seiner Gäste ließ das Format aus der Masse ähnlich gestrickter Sendungen herausstechen, entsprechend gibt es auch Kritik an der Absetzung, etwa von Autor Micky Beisenherz, der seinem Unmut bei Twitter Luft verschaffte.
Wer ist noch von den Sparmaßnahmen betroffen?
Einige Medien berichteten, dass auch die vom rbb mitproduzierte Satire-Sendung „Nuhr im Ersten“ eingestellt würde, doch so weit gehen die Sparmaßnahmen dann doch nicht. Auch das „Studio Orange“ mit Sophie Passmann bleibt auf Sendung. Ausklinken wird sich der rbb hingegen aus der finanziellen Beteiligung an der Produktion des Mittagsmagazins, ferner wird die „RBB Praxis“ am Mittwochabend entfallen, sowie sämtliche Eigenproduktionen für den den Donnerstag-, Samstag- und Sonntagabend. Die Berliner Ausgabe der Talkshow „Riverboat“ am Freitagabend wurde bereits eingestellt, welches Programm hierauf folgen soll, ist noch offen.
Wie es um den Berliner „Tatort“ mit Mark Waschke bestellt ist, war ebenso wenig Thema wie die Zukunft des Brandenburger „Polizeirufs 110“. Wir gehen daher davon aus, dass die beiden Flaggschiffe der des rbb von den Sparmaßnahmen nicht betroffen sind und wie gewohnt neue Ausgaben produziert werden. Interessante Fakten über den „Tatort“ findet ihr im Video.
Wie gut ihr euch mit dem „Tatort“ auskennt, könnt ihr im Quiz überprüfen.
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