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"Tatort: Siebenschläfer" (Episode 1310): Kritik

ARD/MDR TATORT: SIEBENSCHLÄFER, am Sonntag (12.10.25) um 20:15 Uhr im ERSTEN.
Im Foto (v.l.n.r.): Peter Schnabel (Martin Brambach), Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) vor der Praxis von Dr. Michael Brückner.
© MDR/MadeFor Film/Steffen Junghans, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter MDR-Sendung bei Nennung "Bild: MDR/MadeFor Film/Steffen Junghans" (S2+). MDR/HA Kommunikation, 04360 Leipzig, Tel: (0341) 300 6477 oder - 6463
© MDR / MadeFor Film / Steffen Junghans

Nachdem Karin Hanczewski Dresden im Februar Lebewohl gesagt hat, rückt Martin Brambach in den Vordergrund und erledigt seine Ausgabe gewohnt souverän. Warum die hohen Erwartungen dennoch nicht ganz erfüllt werden, erfahrt ihr in Mareks Kritik zum "Tatort: Siebenschläfer".

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Welche Kommissare ermitteln im "Tatort: Siebenschläfer"?

Nach Alwara Höfels verließ nun auch Karin Hanczewski den Dresdner "Tatort", sodass aus der ursprünglichen Besetzung nur noch Martin Brambach übrig geblieben ist. Sein hüftsteifer Revierleiter war aber schon immer mehr als nur ein aus der Zeit gefallener Chef, an dem sich die Ermittlerinnen aufreiben mussten, denken wir etwa an die famose Folge "Katz und Maus", in der er als Entführungsopfer seine ganze schauspielerische Klasse unter Beweis stellen durfte.

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Entsprechend bestand kein Zweifel, dass er den frei gewordenen Platz an der Seite der vor sechs Jahren hinzugestoßenen Cornelia Gröschel problemlos füllen könnte und doch fühlt sich ihr erster gemeinsamer Einsatz als Duo überraschend ungelenk an.

Eigentlich kennt Revierleiter Schnabel die Kommissarin von Kindesbeinen an, da er mit ihrem Vater befreundet ist, was in früheren Folgen dadurch sichtbar wurde, dass er sie in privaten Momenten duzte, was nun aber selbst im Zwiegespräch im Dienstwagen nicht mehr stattfindet. Die plötzliche Distanz wird von den Drehbuchautorinnen Silke Zertz und Frauke Hunfeld dramaturgisch nicht begründet, was ein unnötiges Fragezeichen aufwirft, das der ansonsten solide Fall gar nicht gebraucht hätte.

Um einen Platz in unserer Top-11 der besten „Tatort“-Team zu ergattern, müssen Schnabel und Gröschel also zu alter Stärke zurückfinden, was ihnen aufgrund ihrer Vergangenheit aber auch gelingen sollte.

Das sind die 11 besten Tatort-Kommissare
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Worum geht es im "Tatort: Siebenschläfer"?

Diesmal soll es kein verbotener Ausflug zum See werden, sondern ein Abschied für immer: Die sechzehnjährige Lily bricht eines Nachts aus dem Jugendheim "Siebenschläfer" aus, am nächsten Morgen wird ihre Leiche aus dem Wasser gefischt.

Dringend tatverdächtig ist ihr Freund Pascal, der mit Lily gemeinsam das Heim verließ und auf seiner Flucht eine frühere Erzieherin schwer verletzte, nachdem sie ihn nicht bei sich im Schrebergarten aufnahm.

Vieles spricht für den verhaltensauffälligen Jugendlichen als Täter, dem vom zuständigen Psychiater ein hohes Aggressionspotential zugesprochen wird. Peter Schnabel, der - wie wir nun erstmals erfahren - als Kind selbst drei Jahre in einem Heim verbrachte, hat hingegen ein gänzlich anderes Bauchgefühl, begeht in seiner neuen Rolle aber schnell einen Anfängerfehler...

ARD/MDR TATORT: SIEBENSCHLÄFER, am Sonntag (12.10.25) um 20:15 Uhr im ERSTEN.
Pascal Schadt (Florian Geißelmann, li.) bei seiner ehemaligen Erzieherin Birte Friesack (Anna-Katharina Muck, re.).
© MDR/MadeFor Film/Steffen Junghans, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter MDR-Sendung bei Nennung "Bild: MDR/MadeFor Film/Steffen Junghans" (S2+). MDR/HA Kommunikation, 04360 Leipzig, Tel: (0341) 300 6477 oder - 6463
Ist Pascal wirklich ein Mörder, hat Peter Schnabel den richtigen Riecher? (© MDR / MadeFor Film / Steffen Junghans)
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Mareks "Tatort"-Kritik: Solider Krimi schöpft sein Potenzial nicht voll aus

Vor einer Woche überzeugte das neue Frankfurter "Tatort"-Duo auf Anhieb, was vor allem daran lag, dass die echten Biographien von Melika Foroutan und Edin Hasanovic mit denen ihrer Charaktere glaubhaft vermischt wurden. Von einer solchen Authentizität ist der Dresdner Neuanfang allerdings ein gutes Stück weit entfernt.

Vielmehr bekommen wir es diesmal mit einem konventionellen Krimi zu tun, in dem die Vergangenheit von Revierleiter Schnabel ausgerechnet dann enthüllt wird, wenn sie für den aktuellen Fall von Relevanz ist. Ein alter Hut, den Martin Brambach aber gekonnt auf den Bildschirm transportiert bekommt.

Dramaturgisch ist der Kniff aus Asbach zudem clever gesetzt, da er den Fokus vom offensichtlichen Täter ablenkt und so zum eigentlichen Herzstück des Krimis führt.

Am stärksten ist der nämlich dann, wenn er sich auf die Jugendlichen im "Siebenschläfer" konzentriert und hinter die Kulissen des Systems Kinderheim blickt. Einfache Antworten oder pauschale Anklagen gibt es keine, Probleme wie Personalmangel und Profitzwang werden dennoch thematisiert, was dem bis dahin etwas holprigen "Tatort" dann doch noch die nötige Relevanz beschert, die ihn letztlich über den Durchschnitt hievt. Sehenswert, auch wenn das enorme Dresdner Potenzial diesmal nicht voll ausgeschöpft wurde.

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Der "Tatort: Siebenschläfer" wurde am Sonntag, dem 12. Oktober 2025 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. 

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