Wenn man zu sehr an einem Erbstück hängt, verklärt sich manchmal die Sicht auf dessen rein materiellen Wert. Genau das passierte bei "Bares für Rares", als eine sympathische Rentnerin ihren Globus verkaufen wollte.
"Einmal um die ganze Welt und die Taschen voller Geld", trällerte einst Karel Gott durch die Rundfunkempfänger des noch geteilten Deutschlands und legte damit einen sehnsuchtsvollen Gassenhauer aufs gebohnerte Parkett. Ob Rentnerin Marion Edelmann den Schlager kannte, wissen wir zwar nicht, auf einen schönen Batzen Geld für ihren Globus hoffte sie aber dennoch.
Stolze 800 bis 1.000 Euro wollte die Düsseldorferin für ihren Erdball bei "Bares für Rares" erzielen, doch würde Experte Sven Deutschmanek den Wunschpreis bestätigen? Leider nein. Zwar fand der Sachverständige an dem seltenen Stück durchaus Gefallen, entdeckte an dem sogenannten Angelus Globus aus den 1950er-Jahren allerdings mehrere Abnutzungsspuren, die er bei seiner Preisfindung berücksichtigen musste.Daher schätzte er das Erbstück nur auf 350 Euro.
Ein schwerer Schlag für Marion Edelmann, der Schrecken über die doch arg hohe preisliche Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit war ihr deutlich anzumerken.

Keine Händlerkarte: Emotionaler Wert ist viel zu hoch
Für 350 Euro wollte Marion Edelmann auf gar keinen Fall verkaufen, sodass Horst Lichter nichts anders übrig blieb, als die Händlerkarte stecken zu lassen. Die darf er nur dann zücken, wenn der Preis der Expertise zumindest als Richtwert für den Verkauf akzeptiert wird. Da das hier offensichtlich nicht der Fall war, endete Marion Edelmanns Besuch bei "Bares für Rares" frühzeitig.
Letztlich war ihre Ablehnung zumindest emotional gesehen nachvollziehbar. An dem Globus hingen so viele Erinnerungen an den verstorbenen Vater, die in Geld sowieso nicht hätten aufgewogen werden können.
Um weitaus mehr als 1.000 Euro ging es bei "Bares für Rares" in folgendem Fall, den ihr euch im Video anschauen könnt.
"Bares für Rares" läuft werktags um 15:05 Uhr im ZDF, Wiederholungen strahlt der Ableger ZDF Neo um 10:55 Uhr und um 19:20 Uhr aus.
Das Konzept hat sich bis heute nicht verändert. Menschen wie Marion Edelmann lassen ihre Exponate von Sachverständigen bewerten und feilschen dann im Händlerraum um den Preis, außer, sie bekommen von Horst Lichter keine Händlerkarte überreicht.


