Bis wir in den Genuss der zweiten Staffel von "Shōgun" kommen, wird es noch viele Monate dauern. Dafür dient ein anderer Ausflug wunderbar als Ergänzung und lässt uns in das feudale Japan gar noch tiefer eintauchen.
Der kleine Haken an der Sache: Ihr braucht eine Playstation 5. Denn nur dort lässt sich "Ghost of Yōtei" in seiner vollen Pracht bewundern. Das Spiel des amerikanischen Entwicklerstudios Sucker Punch Productions ist der geistige Nachfolger des vor 5 Jahren erschienen"Ghost of Tsushima" und versetzt die Handlung auf die zweitgrößte japanische Insel Hokkaidō.
Zudem tritt "Ghost of Yōtei" einen Zeitsprung von 329 Jahren an und stellt uns Protagonistin Atsu vor, die nach der Ermordung ihrer Familie auf Rache sinnt. Mit dem Jahr 1603 ist das Spiel also entsprechend in derselben Epoche wie die Disney+-Serie "Shōgun" angesiedelt und führt uns in eine Zeit, in der Japan unter die Herrschaft des Tokugawa-Shogunats fiel.
Einen perfekten ersten Einblick bietet der Ankündigungstrailer von "Ghost of Yōtei", den ihr euch hier ansehen könnt:
"Ghost of Yōtei" als japanischer Western
Was der obige Trailer neben den beeindruckenden Bildern – die sich auch so im Spiel wiederfinden lassen – und dem "Japan-Gefühl" ebenfalls ausgezeichnet einfängt, ist eine gewisse Atmosphäre, die dem Western-Genre nicht unähnlich ist. Die Musik, die Duelle und die Rache-Story des Spiels schlagen, auch wenn sie sich universell in andere Genres einbauen lassen, eine Brücke zum Western, die nicht unbegründet ist.
So finden sich immer wieder Beispiele, in der die japanische (Film-)Kultur andere Genres beeinflusst haben. Eines der bekanntesten ist etwa "Die sieben Samurai" von Regisseur Akira Kurosawa aus dem Jahr 1954, dessen Handlung, Themen und Motive auch maßgeblich in John Sturges' "Die glorreichen Sieben" wiederzufinden sind.

Eine cineastisches Erlebnis fernab von Streaming & Kino
"Ghost of Yōtei" ist dabei ein vollumfängliches, kinoreifes Erlebnis: Im Zusammenspiel von Soundtrack und Handlung entfaltet sich eine Rache-Geschichte, die zwar das Rad nicht neu erfindet, doch auch mit ihren Wendungen und Abläufen immer wieder fesselt.
Hinzu kommt eine eindrucksvolle Bildsprache, die sich vor allem in den abwechslungsreichen Landschaften der Open-World widerspiegelt: Von den grünen Wiesen mit den Wildpferden, über schneeverwehte Pässe bis hin zum namensgebenden Vulkan Yōtei-zan sorgt fast jede Einstellung des Spiels für einen filmreifen Moment.
Wer sich jetzt noch mehr für die Spielmechaniken interessiert, wird bei unseren Kolleg*innen von GIGA fündig, die sich in ihrer Review und unterschiedlichen Guides mit dem Spiel tiefergehend auseinandersetzen.
Alles in allem ist "Ghost of Yōtei" die perfekte Abwechslung für all diejenigen, die sich für die Kultur und Geschichte des Landes am anderen Ende der Welt interessieren, etwas für gute Rache-Geschichten übrig haben und sich in einer Videospiel-Open-World bewegen wollen, die nicht nur toll aussieht, sondern deren Erkundung auch Spaß macht und immer irgendwie lohnenswert ist.


