Avery Brooks gehört zu jenen Schauspielern, deren Karriere eng mit einer ikonischen Rolle verbunden ist – in seinem Fall mit der Figur des Captain Benjamin Sisko in "Star Trek: Deep Space Nine". Doch sein künstlerischer Werdegang begann lange vor seinem Auftritt im "Star Trek"-Universum und umfasst weitaus mehr als nur seine Zeit im All.
Kind einer Musiker-Familie
Geboren wurde Avery Franklin Brooks am 2. Oktober 1948 in Evansville, Indiana. Er wuchs in Gary, Indiana auf und war von klein auf von Musik umgeben – seine Mutter war Opernsängerin, sein Vater Mitglied in einem Gospel-Quartett. Nach dem Schulabschluss studierte Brooks an der Indiana University sowie an der Oberlin Conservatory of Music, bevor er seinen Master of Fine Arts in Schauspiel an der Rutgers University machte.
Die TV-Anfänge
Seine ersten Fernsehauftritte hatte Brooks Mitte der 1980er-Jahre in "American Playhouse". 1985 übernahm er eine Nebenrolle in 65 Folgen der Serie "Spenser", in der er als Hawk, ein wortkarger und kompromissloser Freund der Titelfigur, schnell zum Fanliebling wurde. Die Rolle war so beliebt, dass sie ihm später eine eigene Spin-off-Serie einbrachte. "Hawk" lief 1989, wurde jedoch nach nur einer Staffel eingestellt.
Zum Weltstar dank "Star Trek"
Der internationale Durchbruch kam Anfang der 1990er mit "Star Trek: Deep Space Nine". Als Benjamin Sisko war Brooks der erste afroamerikanische Hauptdarsteller in einer "Star Trek"-Serie. Zwischen 1993 und 1999 verkörperte er den komplexen, oft innerlich zerrissenen Raumstationskommandanten in 173 Episoden. Seine Darstellung wurde vielfach gelobt – unter anderem, weil sie fernab von gängigen Klischees afroamerikanischer TV-Figuren war.
Avery Brooks als Regisseur
Auch hinter der Kamera war Avery Brooks aktiv: Während seiner Zeit bei "Deep Space Nine" führte er bei mehreren Episoden selbst Regie. Seine Erfahrungen als Theaterregisseur und -darsteller, etwa in klassischen Shakespeare-Inszenierungen, flossen spürbar in seine Arbeit ein. Zwischen 1994 und 1999 übernahm er bei 9 Episoden von "Deep Space Nine" die Inszenierung.
Die Zeit nach "Star Trek"
Nach dem Ende von "Deep Space Nine" konzentrierte sich Brooks zunehmend auf das Theater und das Unterrichten. Er war Professor an der Rutgers University und engagierte sich für kulturelle Bildungsprogramme wie das "National Black Arts Festival."
Rückzug aus dem Show Business
In Film und Fernsehen trat er seltener in Erscheinung, darunter 2001 im Krimi-Thriller "15 Minuten Ruhm" – was sein letzter Spielfilmauftritt war – und in Dokumentationen wie "The Captains" aus dem Jahr 2011, in der er gemeinsam mit William Shatner und anderen Stars der Reihe über die Rolle des Sternenflottenkapitäns reflektierte.
Avery Brooks heute
Trotz seiner langen Bildschirmabstinenz bleibt Avery Brooks für viele Fans unvergessen. Seine intensive Präsenz, sein markanter Bariton und seine bewusste Auseinandersetzung mit kultureller Repräsentation machen ihn bis heute zu einer herausragenden Figur innerhalb und außerhalb des "Star Trek"-Kosmos.









