173 Folgen und ein Spielfilm: Als Kriminalhauptkommissar Andreas Wolff prägte Jürgen Heinrich 14 Jahre lang das Programm von Sat.1 und feierte seinen größten Erfolg als Schauspieler. Nach einem kurzen Karriererückblick zeigen wir euch, wie der 1945 geborene Mecklenburger heute aussieht.
Früh als Schauspieler in der DDR gefragt
Nachdem er zunächst eine Ausbildung als Stahlschiffbauer absolviert hatte, besuchte Jürgen Heinrich ab 1965 die Theaterhochschule Leipzig und wurde bereits während seines Studiums beim Film eingesetzt. Zahlreiche DEFA-Produktionen sowie Auftritte im "Polizeiruf 110" folgten, wenn auch oftmals in Nebenrollen.
Berufsverbot und Ausreise nach West-Berlin
1982 trat Jürgen Heinrich aus der SED aus und äußerte sich kritisch gegenüber dem DDR-Regime. Als Konsequenz wurde er mit einem Berufsverbot belegt, was schließlich dazu führte, dass er einen Ausreiseantrag stellte und drei Jahre später West-Berlin erreichte. Dort konnte er schnell wieder als Schauspieler Fuß fassen und spielte in beliebten Formaten wie "Der Alte" mit.
Größter Erfolg mit "Wolffs Revier"
1992 stand Jürgen Heinrich erstmals für die Krimiserie "Wolffs Revier" vor der Kamera, die insgesamt 173 Folgen umfasste und bis 2006 bei Sat.1 ausgestrahlt wurde. Zu jener Zeit setzte das Privatfernsehen noch vermehrt auf fiktionale Eigenproduktionen wie etwa "Der Bulle von Tölz" oder "Ein Bayer auf Rügen". Mit "Wolffs Revier" gelang Sat.1 ein erfolgreiches Pendant zu den bekannten Krimireihen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens wie etwa "Derrick".
Kurzlebiger Nachklapp 2012
2012 schlüpfte Jürgen Heinrich, der für die Original-Serie mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, noch einmal in seine bekannteste Rolle als Berliner Mordermittler. Der TV-Film "Wolff – Kampf im Revier" stieß allerdings nicht auf die vom Sender gewünschte Resonanz beim Publikum, sodass die Verantwortlichen von Sat.1 davon Abstand nahmen, wie ursprünglich geplant weitere TV-Filme zu produzieren (via t-online).
Nach "Wolffs Revier": Jürgen Heinrich steht weiterhin vor der Kamera
In Rente gegangen ist Jürgen Heinrich bislang nicht. Nach wie vor ist er in zahlreichen TV-Formaten zu sehen, etwa als Generaloberst Horst Schöning in der ARD-Serie "Weissensee".
Hinterm Mikrofon geht's weiter: Jürgen Heinrich als Synchronsprecher
Bereits seit den 1980er-Jahren betätigt sich Jürgen Heinrich auch als Synchronsprecher und lieh seine Stimme beispielsweise Hollywoodstars wie William Hurt, Samuel L. Jackson und Tom Berenger.
Als Jella Haases Opa auf Netflix
2022 übernahm Jürgen Heinrich in der Thriller-Serie "Kleo" die Rolle des Otto Straub, seines Zeichens der Großvater der titelgebenden, von Jella Haase gespielten DDR-Agentin Kleo, die sich nach der Wende auf einen Rachefeldzug begibt.
So sieht Jürgen Heinrich heute aus
Jürgen Heinrich, der unter anderem auf der Bühne von Dieter Hallervordens "Schlosspark Theater" in Berlin-Steglitz zu sehen ist, stand 2025 für den ARD-Fernsehfilm "Das Beste zum Schluss" vor der Kamera. Weitere Engagements sind nicht ausgeschlossen.









