„Verlassen, verlassen, wir sind verlassen! Und wenn der Schatz hin ist, werden wir sterben.“ So skeptisch bejammerte ein Hobbithasser die Ring-freie Zukunft. Doch auch im Jahr 2 nach Gollum zeigt das Kino neue Preziosen.

Hughes hatte viele Leidenschaften, Mathilde besitzt nur eine: ihre Jugendliebe. Als Maneche im Ersten Weltkrieg für tot erklärt wird, begräbt sie nie die Hoffnung, beginnt ihn obsessiv zu suchen. „Mathilde - Eine große Liebe„, der neue Triumph des „Amélie„-Teams um Regisseur Jean-Pierre Jeunet, zeigt Bilder für die Galerie und in Audrey Tautous Wettlauf mit der Vorsehung die Liebesszene des Jahres.

Kreuzzüge statt Ringkriege
Verknallt ist auch ein Schmied, der Jerusalem von den Kreuzrittern und eine Prinzessin von ihren Gewändern befreien möchte. Und weil ein Bloom hinter dem Jüngling steckt, wird „Kingdom of Heaven“ als Epos und Orlando-Orgie mit Sicherheit für Euphorie sorgen.
„Be Cool„, dämpft John Travolta solche Hitzewellen. „Schnappt Shorty„-Chili hängt nun im Musikgeschäft ab, flirtet mit Uma Thurman und zähmt die Mafia. Mit dabei ist auch „The Rock“, der als schwuler Bodyguard Männer nicht mehr nur verprügeln, sondern auch lieben darf.

Rosa Panther und gefräßige Fische
Komisches erleben auch „Die Tiefseetaucher“ in einem herrlich schrägen Film von Wes Anderson („Die Royal Tenenbaums„). Hier gibt es mysteriöse Namen wie Oseary Drakoulias und ebensolche Tiere. Eines davon frisst den Partner von Meeresforscher Bill Murray und landet dafür auf dessen Abschussliste.
Dorthin gehört eigentlich auch Chaos-Cop Clouseau, der dank Steve Martin in „Pink Panther“ wieder dümmer sein darf, als es die Polizei erlaubt. Kluge Komödien, die auch ernst und romantisch sind, dreht Cameron Crowe. In „Elizabethtown“ bloomt einmal mehr Orlando. Er verliebt sich in Stewardess Kirsten Dunst, die den deprimierten Designer therapiert und mit ihm eines der längsten Telefonate der Filmgeschichte führt.

Japan-Horror
Klingeln wird es auch wieder in „The Ring 2„, weil das Ghost-Girl mit der Vorhangfrisur Naomi Watts in die Provinz verfolgt, um aus einer Sony-Röhre wieder triefend in die Welt zu treten.
Eine dämonische Kollegin, die ebenfalls zuerst in Japan spukte, belästigt Jennifer Connelly. In „Dark Water“ stapft diese durch dunkle Räume, die leer scheinen, aber doch bewohnt sind - wenn auch nicht von Menschen.
So weit so gut, doch erst der zweite Teil unserer Vorschau birgt die ganz großen Kracher - unter anderem vollendet ein Schüler seinen Weg zur dunklen Seite. In diesem Sinne: Fortsetzung folgt morgen.