Am 03. Februar 2018 brach Uma Thurman ihr Schweigen bezüglich Harvey Weinstein. In einem Artikel der New York Times erhebt sie schwere Anschuldigungen gegen den ehemaligen Hollywoodproduzenten, der sie ebenfalls sexuell attackiert haben soll. Für größeres Aufsehen sorgten allerdings Thurmans Vorwürfe gegen Quentin Tarantino, der sie angeblich beim Dreh für die „Kill Bill“-Filmen zu einem Stunt überredet hat, der letztlich schiefging. Jetzt brach wiederum Tarantino sein Schweigen und erzählte seine Version der Geschichte.
Im Interview mit der New York Times berichtet Uma Thurman von einem schweren Unfall, den sie kurz vor dem Ende der Dreharbeiten für die „Kill Bill“-Filme erlitt. Regisseur Quentin Tarantino soll sie eingeschüchtert und wütend gefordert haben, dass Thurman die Strecke selbst mit einem Auto fährt. Dabei musste sie eine Geschwindigkeit von circa 70 Km/h erreichen, was auf der unebenen Straße zu einem Unfall führte. Das Video, auf dem der Aufprall zu sehen ist, veröffentlichte Uma Thurman ebenfalls.
Drei Tage später meldete sich jetzt Quentin Tarantino gegenüber Deadline mit einem umfangreichen Interview zu Wort. Er wehrte die Vorwürfe darin teilweise zurück. So sei er nicht wütend in Thurmans Wohnwagen erschienen und habe seine Hauptdarstellerin nicht angebrüllt. Nach der langen Zusammenarbeit mit ihr hätte er gewusst, dass solch ein energisches Auftreten eh nichts bei ihr bewirken würde.
Durch Tarantinos Fehler erlitt Uma Thurman einen Autofunfall
Uma Thurman sei laut Tarantino freiwillig ins Auto gestiegen, weil sie ihm vertraut und nicht, weil er sie dazu gedrängt habe. Der Regisseur gibt zusätzlich an, dass er die Strecke selbst zuvor besichtigte. Dabei unterlief ihm allerdings ein Fehler, für den er die Verantwortung übernimmt. So habe er sich wegen der veränderten Lichtverhältnisse dazu entschieden, Thurman doch in die entgegengesetzte Richtung fahren zu lassen. Von dieser Seite aus hatte Tarantino die Strecke allerdings nicht erneut überprüft. Dadurch entging im eine Kurve, die letztlich zum Unfall führte.
Zwischen den beiden entbrannte im Anschluss ein Streit, auch weil Uma Thurman dachte, der Regisseur habe versucht, den Vorfall zu vertuschen. Tarantino berichtet aber, dass er mit solchen Versuchen nichts zu tun hatte. Stattdessen habe er dem „Kill Bill“-Star jetzt geholfen, 15 Jahre später die Aufnahmen des Unfalls zu beschaffen.
Auf „Kill Bill 3“ werden wir wohl verzichten müssen. Es ist aber nicht die einzige verwehrte Fortsetzung:
Tarantino weist Vorwürfe wegen des Anspuckens und Würgens von Uma Thurman zurück
Für Irritation sorgte zusätzlich eine andere Passage aus Uma Thurmans Interview in der New York Times. Darin wird enthüllt, Tarantino habe sie für zwei Szenen in den „Kill Bill“-Filmen bespuckt und mit einer Kette gewürgt. Der Regisseur merkte jetzt in seinem Interview an, dass bei der entsprechenden Stelle kein Zitat von Thurman angegeben ist. Er vermutet, dass die Autorin des Artikels diese Vorfälle eingefügt hat, nachdem sie sie von anderen Beteiligten der Filme gehört hat.
Laut Quentin Tarantino war es sogar die Idee von Uma Thurman, dass sie tatsächlich mit einer Kette gewürgt wird, um die Szene realistisch darzustellen. Bei „Inglourious Basterds“ verfuhr der Regisseur im Anschluss ähnlich, wo er Diane Kruger für eine Szene mit ihrer Einwilligung wirklich würgte. Bei der Spuck-Szene traute Tarantino wiederum dem Schauspieler Michael Madson nicht zu, Thurman so zu treffen, wie Tarantino es wollte. Deswegen tat er es nach Absprache mit der Schauspielerin selbst.
Zum Abschluss teilte der Regisseur mit, dass er und Uma Thurman über ihr Interview gesprochen haben. Dabei soll sie sich über die negative Presse aufgeregt haben, die Tarantino nach der Veröffentlichung traf. Ihr ging es darum, Harvey Weinstein und andere Beteiligte zur Rechenschaft zu ziehen, nicht Tarantino. Entsprechend versöhnlich zeigte sie sich bei ihrer Nachricht über Instagram, die ihr oben in diesem Artikel findet. Ihren Streit wegen des Unfalls haben die beiden laut Tarantino bereits vor einiger Zeit ausgeräumt.