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München Mord: Schwarze Rosen

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München Mord: Schwarze Rosen: Die meisten Menschen halten irgendwann inne, blicken auf die lange Straße ihres Lebens zurück und fragen sich: Was wäre wohl passiert, wenn ich da oder dort abgebogen wäre? Natürlich gibt es auch die andere Variante: wenn das Schicksal dafür gesorgt hat, dass ein Lebensweg nicht gradlinig verlaufen ist. Oft sind es ohnehin die Brüche, die eine Biografie erst richtig interessant machen; und davon erzählt das Autorenehepaar...

Poster

München Mord: Schwarze Rosen

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

  • Bernadette Heerwagen
    Bernadette Heerwagen
  • Alexander Held
    Alexander Held
  • Marcus Mittermeier
    Marcus Mittermeier
  • Christoph Süß
    Christoph Süß
  • Jan Fehse
    Jan Fehse
  • Sven Burgemeister
    Sven Burgemeister
  • Michael Wiesweg
    Michael Wiesweg
  • Anton Algrang
  • Richard Ciuchendea
  • Sahra Thonig
  • Felix Hellmann
  • Friedrich Ani
    Friedrich Ani
  • Ina Jung
  • Caroline Biesenbach

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Die meisten Menschen halten irgendwann inne, blicken auf die lange Straße ihres Lebens zurück und fragen sich: Was wäre wohl passiert, wenn ich da oder dort abgebogen wäre? Natürlich gibt es auch die andere Variante: wenn das Schicksal dafür gesorgt hat, dass ein Lebensweg nicht gradlinig verlaufen ist. Oft sind es ohnehin die Brüche, die eine Biografie erst richtig interessant machen; und davon erzählt das Autorenehepaar Friedrich Ani und Ina Jung in dieser 15. „München Mord“-Episode. Im Mittelpunkt steht dennoch ein Verbrechen: Ein Mann hat einen Nachtclub überfallen. Dabei hat er zwar kaum Beute gemacht, doch als ihm die Besitzerin die Waffe wegnehmen wollte, hat sich ein Schuss gelöst. Bis auf den versehentlichen Todesfall passt das Muster perfekt zur Masche von Lutz Werneck (Eckhard Preuß), der wegen diverser ähnlicher Delikte einschlägig vorbestraft ist. Er hat allerdings ein Alibi, seine Observierung ist frustrierend ergebnislos; die Ermittlungen kommen nicht voran. Das ändert sich, als die Sache persönlich wird.

    Es sind vor allem drei Qualitätsmerkmale, die die einst von Alexander Adolph und Eva Wehrum geschaffene Reihe seit ihrem Start (2014) zu einem Unikat im deutschen Fernsehen machen: die Verwurzelung der Geschichten in München, der zuverlässig ungewöhnliche erzählerische Ansatz sowie selbstverständlich das von Alexander Held, Bernadette Heerwagen und Marcus Mittermeier unverwechselbar verkörperte Ermittlungstrio. Weil die Beamtenlaufbahn der drei aus unterschiedlichsten Gründen über Umwege verlaufen ist, haben sie ein gewisses Verständnis für Menschen, die ebenfalls aus der Bahn geworfen worden sind. Ludwig Schaller (Held) hat ohnehin ein großes Herz für alle, die mühselig und beladen sind. Diesmal fühlt er sich zu einer Frau hingezogen, deren elegante Erscheinung so gar nicht zum Bild einer Flaschensammlerin passen will. Tatsächlich ist Anita Jandl (Jenny Schily) Spross einer vermögenden Münchener Familie, doch das erfolgreiche Möbelhaus haben weder sie noch ihr Bruder Moritz (Florian Brückner) übernommen. Sie wollte einst Chanson-Sängerin werden, er war Web-Designer und fristet sein Dasein nun als Verkäufer in einer winzigen Losbude. Auch das passt ins Bild: „Schwarze Rosen“ spielt unter Menschen, die ihr ganzes Leben vergeblich vom großen Los träumen.

    Aus Publikumssicht stellt sich dennoch die Frage, was das alles mit dem Raubmord zu tun hat, und darin liegt ein weiterer Reiz dieses Films, denn Ani und Jung führen die beiden Ebenen in ihrem siebten Drehbuch für die Reihe erst gegen Ende auf überraschende Weise zusammen. Dass die Ermittlungen für Flierl (Heerwagen) und Neuhauser (Mittermeier) ebenfalls kein Fall wie viele andere sind, hat gleichfalls Gründe: Sie wird niedergeschlagen, als sie einen Verdächtigen verfolgt, und landet mit Gehirnerschütterung im Krankenhaus; er verguckt sich in die attraktive Mitbewohnerin (Sarah Tonig) der Nachtclubkellnerin (Sinja Dieks), die den Tod ihrer Chefin hilflos mit ansehen musste.

    Die gelassene Umsetzung - selbst eine Verfolgungs-„Jagd“ wirkt vergleichsweise entspannt - besorgte Jan Fehse, der Film ist sein fünfter Beitrag für „München Mord“; zuletzt hat er unter anderem die Tragikomödie „Geliefert“ (2021, ARD) mit Bjarne Mädel als gestresster Paketbote gedreht. Zwar zeichnet sich auch „Schwarze Rosen“ durch viel Lokalkolorit aus, doch der Film lebt vor allem von den Figuren; die Gespräche zwischen Schaller und der Sängerin hat Fehse wie einen Schmetterlingstanz inszeniert. Ausstattungsschmankerl sind auch die gastronomischen Betriebe. Das gilt neben dem schreiend bunten Nachtclub insbesondere für das nach seinem Wirt benannte „Glorias“, eine barocke Schlagerkneipe, in der sich tagein, tagaus allerlei menschliches Strandgut sammelt. Hier erlebt der Film seinen künstlerischen Höhepunkt, als Schaller Anita zu Ehren Sacha Distels Klassiker „Die Frau mit dem einsamen Herzen“ zum Besten gibt.

    Tilmann P. Gangloff.
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