Hollywood ist im Heiratsfieber: Derzeit beherrschen allerlei schräge Hochzeitsfilme das Kinogeschehen und präsentieren so manchen Albtraum Heiratswilliger.

Hochzeiten eignen sich für die schlimmsten (Kino-)Fantasien: An wohl kaum ein anderes Ereignis im Leben eines Menschen sind so hohe Erwartungen geknüpft - wer heiratet, hofft auf den schönsten Tag seines Lebens, auf Perfektion - und natürlich die Gewissheit, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Zu falschen Bräuten, verkorksten Trauungen oder unsicheren Ja-Sagern kommt es im wirklichen Leben eher selten - im Kino dafür um so öfter. Aktuell gibt es aus Hollywood eine besonders bösartige Variante der missratenen Eheschließung: Die Blind- und Fremd- Hochzeit.
Speed-Dating auf amerikanisch
Kannten sich die Protagonisten „Nach 7 Tagen ausgeflittert“ immerhin eine Woche, sind Jason Biggs und Isla Fisher in „Blind Wedding - Hilfe, sie hat ja gesagt“ nach ungefähr fünf Sekunden eheähnlich verbandelt. Auf die ironisch hingeknurrte Frage des einsamen Andersons: „Wollen sie mich heiraten?“ an die zufällig vorbeihuschende Kellnerin antwortet diese mit einem erfreuten „Ja“ - und schon fangen die Probleme an.
Etwas mehr Zeit ist Cameron Diaz und Ashton Kutcher in „Love Vegas“ (ab 8. Mai im Kino) vergönnt, wenn auch von Kennenlernen keine Rede sein kann. Nach einer durchzechten Nacht wachen Joy und Jack zusammen in Las Vegas auf - einander völlig fremd. Und verheiratet.

Wenn der beste Freund heiratet
Diese Version der vermurksten Heirat ist allerdings harmlos gegen die herzzerreißende Geschichte der „Hochzeit meines besten Freundes„. Im gleichnamigen Film muss Julia Roberts 1997 mit ansehen, wie sich ihr engster Freund verheiraten will. Zu spät merkt sie, dass sie selbst die Richtige ist.
Ähnlich läuft es bei Tom und Hannah in „Verliebt in die Braut“ ab 15. Mai. Hier ist es „Grey’s Anatomy„-Star Patrick Dempsey, der seine beste Freundin (Michelle Monaghan) so lange als Kumpel sieht, bis diese die Ehe plant. Mit einem anderen.
Flugreisen und andere Hindernisse

Doch auch wer die Frage nach dem oder der Richtigen für geklärt hält, kann immer noch in Versuchung geraten - glaubt man Hollywood: So landet Ben Affleck auf der Flugreise zu seiner Braut neben Sandra Bullock, die als hexenhaft-schönes Wesen den überzeugten Biedermann „Auf die stürmische Art“ ins Zweifeln bringt.
Dass auch Hochzeits-Planer ein Herz haben, ist seit Jennifer Lopez‚ Auftritt in „Wedding Planner““ klar: Als Mary fällt sie erst ihrem Traummann vor die Füße, um dann zu erfahren, dass er der Zukünftige ihrer neuen Klientin ist. Komplett verwirrend wird das Ganze, wenn harmlose Floristinnen sich in die Braut vergucken - und das direkt vor dem Altar, so wie in „Eine Hochzeit zu Dritt„.

Billiger Wodka und viel Radau
Wie schließlich eine Hochzeit aussehen kann, bei der nichts ist, wie es scheint, vermittelt aktuell der polnische Spaß „Hochzeit und andere Kuriositäten„. Hier sorgt ein geiziger Brautvater dafür, dass die Feier in wildem Radau versinkt. Zwar sind die richtigen Leute mit einander getraut - doch dann stellt sich das Essen als vergammelt, der Wodka als billig und das Hochzeitsauto als geklaut heraus.
Der nächste Hochzeitsfilm ist übrigens schon in Arbeit: Kate Hudson und Anne Hathaway stehen derzeit für „Bride Wars“ vor der Kamera. Erzählt wird die Geschichte von zwei Freundinnen, die am gleichen Tag heiraten wollen. Was so schön sein könnte, artet zum Zickenterror um die bessere Feier aus.
Für die Leinwand-Bräute ist dies ein unangenehmes Ereignis - die Kinozuschauer jedoch dürften erneut ihren Spaß an einer weiteren Hochzeit mit Hindernissen haben.