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Ist „Bares für Rares“ Fake? Das sagen ein ZDF-Sprecher & Horst Lichter

Ist „Bares für Rares“ Fake? Das sagen ein ZDF-Sprecher & Horst Lichter
© ZDF

Die fröhliche ZDF-Trödelshow erfreut sich schon seit 2013 bester Quoten und versammelt tagtäglich Millionen Zuschauer vor den TV-Bildschirmen. Doch seit es die Sendung gibt, steht der Vorwurf im Raum, dass sie nur inszeniert sei. Sind die Kandidaten sowie die Händler und Experten etwa nur Schauspieler? Ein Sprecher des ZDF redet Klartext und verrät, ob „Bares für Rares“ Fake ist oder nicht und auch Horst Lichter hat sich zu dem Thema geäußert.

Wenn ein Experte wie Heide Rezepa-Zabel in einem fundierten Monolog antike Juwelen bewertet, ist das neben dem eigentlichen Feilschen der Händler meist der spannendste Moment der ZDF-Show „Bares für Rares“. Die Besitzer werden von den Experten über Alter, Herkunft und den Wert ihrer „Schätzchen“ aufgeklärt, um mit Hilfe der Bewertung gestärkt in die Verhandlungen zu gehen. Die äußerst detaillierte und spontane Einschätzung ist aber nicht nur dem schier endlosen Wissen der Experten zu verdanken, sondern hat ihre Wurzeln vor allem in den gründlichen Recherchen der Show-Redaktion, wie ZDF-Sprecher Stefan Unglaube der Münchener tz im Januar 2018 verriet.

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Laut Unglaube werden die zu bewertenden Gegenstände bereits im Vorfeld ausgewählt, um dann gemeinsam von der Redaktion und von Kunsthistorikern eine erste Expertise zu erhalten. Dafür müssen die Kandidaten schon bei der Bewerbung für die Show eine sehr genaue Beschreibung ihres Gegenstandes angeben. Die Expertisen der Redaktion werden dann an Heide, Albert & Co. weitergegeben. Mit diesen Information sind sie dann ausreichend auf die Beurteilung in der Show vorbereitet.

Die Gegenstände selbst bekommen die Experten aber wirklich erst während der Aufzeichnung zu Gesicht, die ersten Reaktionen sind also nicht gespielt. Auch die Händler sehen die Stücke im Händlerraum zum ersten Mal und erhalten vorher keinerlei Informationen über die Kostbarkeiten – oder eben den Nippes.

Sind die Kandidaten nur Schauspieler?

Die glücklichen Kandidaten, die ihre Besitztümer in der Show bewerten und sie anschließend den Händlern präsentieren dürfen, sind ebenfalls echt. Zwar werden sie aus den Bewerbern gezielt ausgewählt, allerdings dient diese Maßnahme allein der Show-Dramaturgie. Die spannendsten Geschichten und Gegenstände werden entsprechend hervorgehoben und finden einen prominenten Platz in der Sendung. Die im Vorfeld übersandte Informationen über die antiken Stücke sollen lediglich die Arbeit der Redaktion erleichtern und sicherstellen, dass die Zuschauer nur die interessantesten Stücke zu sehen bekommen.

Ein Drehbuch für die Verkaufsverhandlungen gibt es ebenfalls nicht, ergänzt Stefan Unglaube. Sowohl die Kandidaten als auch die Händler agieren authentisch und der Verkauf eines Objekts geschieht auch nicht mit Spielgeld. Es handelt sich um einen echten Ankauf eines echten Händlers und da kann es auch mal zu skurrilen Situationen kommen.

Einsatz von Komparsen aufgedeckt

Im Februar 2018 ereignete sich allerdings noch einmal ein kleiner Skandal rund um „Bares für Rares“. Obwohl das ZDF dies jahrelang abgestritten hatte, kam heraus, dass sich unter denen in der Schlange stehenden Personen im Hintergrund auch Komparsen befinden. Das hatte die Bildzeitung herausgefunden, nachdem diese auf die Anzeige eines Komparsen-Portals gestoßen war. Unglaube reagierte auf die Vorwürfe und gab zu: „Aus rein pro­duk­tio­nel­len Grün­den wer­den im Bild­hin­ter­grund auch Kom­par­sen einge­setzt“. Die Komparsen sollen aber lediglich die Warteschlange lebendiger wirken lassen und werden nicht zu einem Verkaufsgespräch zugelassen.

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Moderator Horst Lichter nahm Anfang Juni in einem Interview noch einmal Stellung zu den fortwährenden Betrugs-Vorwürfen und stellte klar: „Natürlich haben wir auch Komparsen. Das sind die Leute, die dort im Hintergrund stehen. Aber die Menschen, die ihre Fundstücke schätzen lassen und auf eine Händlerkarte hoffen, die haben sich vorher regulär beworben. Bis zu 500 Menschen können an so einem Schätztag kommen. Ansonsten geht es so weit, dass die Händler und die Experten sich sogar in verschiedenen Räumen aufhalten müssen. Die kommen zu verschiedenen Zeiten, die haben versetzte Mittagspausen. Händler dürfen nicht mal durch die Räume gehen, wenn ein Experte da ist. Das alles zu dem Zweck, dass keine Absprachen getroffen werden können.“

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Letztendlich muss man sich vor Augen halten, dass in den letzten 5 Jahren weit über 2000 Kandidaten bei „Bares für Rares“ mitgemacht haben. Wäre wirklich etwas an der Show fingiert, dann hätte sicher schon einer von ihnen „ausgepackt“.

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