Leben & Werk
Sportlich, kraftvoll, athletisch und phantasievoll, bildeten die Tanznummern des Tänzers, Regisseurs, Schauspielers, Sängers und Choreographen Gene Kelly (1912 - 1996) einen stilistisch reizvollen Kontrast zu den eleganten, fließenden Tänzen seines Kollegen Fred Astaire, mit dem er nur einmal in „Ziegfield Follies“ (1946) gemeinsam auftrat. Kelly, stets mit dem Lachen des Siegers, setzte in der Zusammenarbeit mit Vincente Minnelli in „Der Pirat“, „Ein Amerikaner in Paris“ und „Brigadoon“ sowie in der mit Stanley Donen in „Heut’gehn wir bummeln“, „Singin‘ in the Rain“ und „Vorwiegend heiter“ die stilbildenden Maßstäbe für die Film-Musicals der 40er und 50er, die er in einigen Sequenzen an Original-Schauplätzen (Freiheitsstatue, Museum) drehte. Dafür erhielt er 1951 einen Spezial-„Oscar“.
Der unbeschwerte, heitere, fröhliche, sympathische und originelle Gestus von Kelly kulminierte im berühmten Tanz im Regen in „Singin‘ in the Rain“, der die Ikone des Film-Musicals wurde. Als er selbst trat er 1966 in Jacques Demys auch in den Dialog- Passagen durchgehend gesungenem Musical „Les Demoiselles de Rochefort“ an der Seite von Catherine Deneuve und deren Schwester Françoise Dorleac auf. Dahinter treten seine Rollen in dramatischen Filmen sowie seine drei Regiearbeiten zurück, aber als leichtfüßiger d’Artagnan war Kelly in der 1948er Version von „Die drei Musketiere“ einer der besten Interpreten des Draufgängers aus der Gascogne.