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Nie mehr wie immer

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Nie mehr wie immer: Thrillerdrama mit dem Schauspielerpaar Franziska Walser und Edgar Selge.

Poster

Nie mehr wie immer

Handlung und Hintergrund

Melanie und Walter führen nach außen eine gute, unauffällige Ehe. Doch in letzter Zeit häufen sich beunruhigende Vorfälle. Jemand dringt in ihr Haus ein, sie werden observiert, an einem Baum hängt ein Zettel mit der Drohung „Brennen sollst du“. Schließlich erfahren sie, dass sich die Tochter ihrer früheren Haushälterin das Leben genommen hat. Als eine alte Tat ans Licht kommt, stürzt das Kartenhaus, in dem sich das Ehepaar jahrzehntelang sicher gefühlt hat, in sich zusammen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Petra K. Wagner
Darsteller
  • Franziska Walser,
  • Edgar Selge,
  • Luise Wolfram,
  • Lena Stolze,
  • Anke Sevenich,
  • Christian Erdt,
  • Sebastian Zimmler,
  • Bernhard Leute,
  • Anna-Maria Hirsch,
  • Frederik Jan Hofmann,
  • Sascha Nathan
Drehbuch
  • Petra K. Wagner
Musik
  • Sebastian Kirchner
Kamera
  • Dominik Schunk,
  • Lothar Dahlke
Schnitt
  • Carmen Vieten

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Nie mehr wie immer: Thrillerdrama mit dem Schauspielerpaar Franziska Walser und Edgar Selge.

    Seit einigen Jahren steht die Fernsehfilmredaktion des Hessischen Rundfunks für Produktionen, die aus dem Rahmen fallen; und das gilt keineswegs bloß für die „Tatort“-Beiträge mit Ulrich Tukur.

    Viele dieser Geschichten polarisieren allerdings, zumal der HR immer wieder mal das im öffentlich-rechtlichen Fernsehen lange verpönte Mystery-Genre bedient. Auch „Nie mehr wie immer“ beginnt mysteriös: Im Leben des gutsituierten Ehepaars Melanie und Walter häufen sich seltsame Vorfälle. Es gibt einen Einbruch ohne Diebstahl, das Haus wird observiert, Melanie findet im Garten die unverhohlene Drohung „Brennen sollst du“. Trotz dieser rätselhaften Ereignisse hat es eher subtile Gründe, dass die Spannung steigt: weil Walter verstärkt Stresssymptome zeigt, die sich Melanie nicht erklären kann.

    Zwei ihrer letzten drei Filme hat Petra K. Wagner ebenfalls für den HR gedreht. „Sprinter“ (2012) war ein faszinierend rätselhafter romantischer Thriller, „Lisas Fluch“ (2011) jedoch, eine Geschichte über eine übersinnliche Frau, war trotz eines ausgezeichneten Ensembles eher enttäuschend. „Nie mehr wie immer“ liegt irgendwo dazwischen: Das Ehepaar Edgar Selge und Franziska Walser verkörpert das Filmpaar mit einer Intensität, der jederzeit anzumerken ist, dass sich die beiden dank ihrer Vertrautheit ganz auf die Figuren konzentrieren können. In gewisser Weise nutzt die Regisseurin, die ihre Bücher zuletzt stets selbst geschrieben hat, die ohnehin nur moderat inszenierten Spannungselemente bloß als Vorwand, denn letztlich ist der Film eine Parabel über das Schweigen der Männer und die Einsamkeit zu zweit. Gerade angesichts der fast an Panik grenzenden Reaktionen Walters ahnt man früh, dass er was zu verbergen hat.

    Bis zur erschütternden Enthüllung zeichnen Wagner und das formidable Schauspielerpaar das bestürzende Bild einer Beziehung, die perfekt funktioniert, weil sich beide Ehepartner in ihren Rollen eingerichtet haben. Mindestens so beredt wie die Dinge, die das Paar anspricht, sind all die anderen, die es sich gegenseitig verschweigt. Die Sonnenbrille, mit der sich die migräneanfällige Melanie gegen das Licht schützt, steht dabei für die Scheuklappen, die schon seit vielen Jahren verhindern, dass sie die Wahrheit wahrnimmt. Selge wiederum verkörpert ganz famos, wie das Fundament, auf dem der scheinbar so selbstsichere Walter sein Leben aufgebaut hat, bedenkliche Risse bekommt, als ihm die Nachricht zugespielt wird, eine junge Frau habe sich das Leben genommen; es handelt sich um die Tochter ihrer früheren Haushälterin. Schließlich bricht sein Daseinsentwurf wie ein Kartenhaus zusammen.

    Allerdings bietet der Film zu wenig Handlung, um seine innere Spannung tatsächlich über neunzig Minuten halten zu können. Nervenkitzelmomente wie jene, als Melanie voller Panik aus dem Haus stürzt, weil sie glaubt, ihr Mann habe sich am Baum erhängt, sind auch deshalb so wirkungsvoll, weil insgesamt recht wenig passiert. Da Melanie ansonsten meist still in sich hineinleidet, gehört die Bühne im Grunde Selge, der einige großartige Auftritte hat. Am deutlichsten wird der Abgrund, den der beherrschte Walter in sich verbirgt, als er bei einem Wutanfall seinen Bademantel zerfetzt. Szenen dieser Art haben jedoch Seltenheitswert, weil es dem Paar die meiste Zeit gut gelingt, den Schein zu wahren. Das ist zwar die Botschaft des Films, aber eben auch wenig aufregend. tpg.
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