Berlin ist kaum vorbei, da lockt bereits das zweite große Festivalevent: Der Eröffnungsfilm steht mit „The Da Vinci Code“ fest, ansonsten kann bislang nur spekuliert werden, was Cannes an Filmperlen im Angebot hat. Tom Tykwers „Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders“ wird nun offenbar nicht ins Rennen geschickt.

Die Protagonisten des Neuen Deutschen Films werden immer wieder gern von den A-Festivals eingeladen. So wundert es nicht, dass nun zwei altgediente Autorenfilmer als mögliche Teilnehmer von Cannes gehandelt werden:
Im Rennen ist zudem Volker Schlöndorff, der in „Streik - Die Heldin von Danzig“ die Geschichte der Kranführerin Anna Walentynowicz erzählt, einer zentralen Figur der Gewerkschaft Solidarnosc. Es spielen Anna und Katharina Thalbach.

Deutsche Anwärter
Von den jüngeren deutschen Semestern könnte Hans Steinbichler mit „Winterreise“ mit von der Partie sein, mit dem der begabte junge Regisseur seinen zweiten Spielfilm vorlegt, der dem Vernehmen nach sein viel gelobtes Debüt „Hierankl“ noch toppen soll. Ins Gespräch gebracht wurde zudem „Madonnen“ der Berliner HFF-Absolventin Maria Speth, die vor fünf Jahren mit „In den Tag hinein“ auf sich aufmerksam machte.
Ob es ein deutscher Regisseur in den Wettbewerb schafft, steht wie immer in den Sternen, auch angesichts der internationalen Konkurrenz. Denn eine ganze Reihe von Arthouse-Stars stehen mit neuen Filmen in den Startlöchern. Aus den USA könnte die Coppola-Familie anreisen: Francis Ford Coppola mit „Youth Without Youth„, den er mit Tim Roth, Bruno Ganz und Alexandra Maria Lara in Rumänien gedreht hat; Tochter Sofia mit ihrem in Frankreich gedrehten Kostümfilm „Marie-Antoinette“ mit Kirsten Dunst. Aus den USA empfehlen sich zudem David Lynch mit „Inland Empire„, Brian De Palma mit „The Black Dahlia„, Alejandro González Iñárritu mit dem Ensembledrama „Babel„, Richard Linklater mit „Fast Food Nation„, Darren Aronofskys SF-Drama „The Fountain“ und Kevin Smith mit seinem „Clerks„-Sequel.
Kino aus Europa

Doch auch das europäische Kino ist gut aufgestellt mit neuen Filmen von Pedro Almodóvar („Volver„, Anthony Minghella („Breaking and Entering„), Guillermo del Toro („El laberinto del fauno„), Ken Loach („The Wind that Shakes the Barley„), Aki Kaurismäki („Laitakaupungin valot„), Susanne Bier („Efterbrylluppet“), Nanni Moretti („Il caimano„) oder Marco Bellocchio („IIl regista di matrimoni“). Woody Allen könnte mit seinem zweiten in England gedrehten Film, „Scoop„, nach Cannes zurückkehren.
Aus dem Gastgeberland Frankreich empfehlen sich Bruno Dumont („Flanders“), Michel Ocelot („Azur & Asmar“), Lucas Belvaux („La raison du plus faible“) oder Nicolas Philibert mit seinem neuen Dokumentarfilm „Retour en Normandie„.

Und noch mehr Cannes-Kandidaten
Aus Asien wäre Johnny To ein gern gesehener Gast mit „Election 2„. Aus China könnte etwa Lou Ye („Suzhou River„) seinen neuen Film „Summer Palace“ vorstellen. Der iranische Regisseur Mohsen Makhmalbaf wäre mit „Scream of the Ants“ ein Kandidat. Der australische Regisseur Rolf de Heer („The Tracker“, „Alexandra’s Project„) könnte mit „Ten Canoes“ anreisen, dem ersten in Aborigine-Sprache gedrehten Film.
Und dann ist da ja auch noch das große internationale Episodenprojekt „Paris, je t’aime„, mit Beiträgen von Jean-Luc Godard, Alexander Payne, Tom Tykwer und anderen. Apropos Tykwer: Die Constantin-Produktion „Das Parfum“ empfiehlt sich mit dem Starttermin 14. September für die Filmfestspiele in Venedig.