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„Westworld“ Staffel 2 Folge 3 Review: Eine viel größere Welt

„Westworld“ Staffel 2 Folge 3 Review: Eine viel größere Welt

In der 3. Folge der 2. Staffel von „Westworld“ werfen wir einen Blick auf zwei neue Parks. Dabei setzt die Serie auf viel Action und Spektakel, mit gemischten Ergebnissen.

 

Wir warten gefühlt ewig auf die Shogun-Welt. Stattdessen durchkreuzt „Westworld“ wiedermal unsere Erwartungen, um uns einen ganz anderen Teil des Parks zu zeigen. Die Raj-Welt spielt im exotischen Indien zur Zeit der britischen Kolonisation.  Wir treffen eine mysteriöse Frau (Katja Herbers), die sich auf einer geheimen Mission befindet. Bevor wir mehr erfahren, wird sie von der Roboter-Revolution überrumpelt und von einem Tiger über die Grenzen des Parks gejagt. Eben jener Tiger, den Bernard in der 1. Folge am See bestaunte. Die Frau überlebt und landet in den Händen der Ghost-Nation-Indianer. Sind die bedrohlich wirkenden Hosts den Menschen freundlich oder feindlich gesonnen? Wir sind uns sicher, dass die Frau noch eine wichtige Rolle in „Westworld“ spielen wird.

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Alle Infos zur 2. Staffel von „Westworld“

Bernard dreht am Rad

Bernard (Jeffrey Wright) hüpft weiter munter zwischen den Zeiten und der desorientierte Zuschauer gleich mit ihm. Zunächst sehen wir ihn zwei Wochen nach Fords Tod, wo er Charlotte Hale (Tessa Thompson) in einem Bunker begegnet. Sie wundert sich, dass Bernard überlebt hat und fragt ihn, was passiert ist. Bernard reist daraufhin mental in die Vergangenheit zurück.

Damals befand er sich mit der alten Charlotte auf der Suche nach Dolores Vater Peter Abernathy (Louis Herthum). Sie entdecken ihn in den Fängen des skrupellosen Banditen Rebus (Steven Ogg), den Bernard kurzerhand zum edlen Kavalier umprogrammiert - eine ungewohnte Rolle für Berufsbösewicht Ogg. Doch dann werden sie von Dolores Leuten gestört. Charlotte entkommt, während Bernard und Peter zu deren Stützpunkt gebracht werden.

Dolores zeigt ihr wahres Gesicht

Dolores hat sich mit der Armee der Konföderierten in einem Fort verschanzt. Als sie den Geisteszustand ihres verwirrten Vaters sieht, bittet sie Bernard um einen Systemcheck. Es stellt sich heraus, dass Peter gleich mehreren Narratives folgt. Die Programme maskieren eine verschlüsselte Datei, an die es kein Herankommen gibt. Peter brabbelt unter anderem davon, dass er einen Zug erreichen muss. Meint er damit den Zug, der aus Westworld führt? Hat Ford etwa wichtige Informationen in ihm platziert, die Delos Machenschaften an die Öffentlichkeit bringen sollen?

Delos-Chefin Charlotte ist jedenfalls ganz scharf auf Peter und stürmt mit einem Einsatzkommando den Fort. Während die Hosts inklusive Dolores vom Kampfgetümmel abgelenkt sind, kann Charlotte Peter entführen. Was wird sie mit dem Host anstellen? Dolores wird sicher alles daran setzten, ihren Vater zurückzuholen.

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So liebevoll sie sich um ihren Vater kümmert, so kaltherzig verhält sie sich ihren anderen Artgenossen gegenüber. „Nicht jeder verdient es, in die neue Welt zu gelangen“, meint sie zu Teddy, der einen Host partout verschonen will. Wird Teddy bald rebellieren? Dolores Verhalten bestätigt unsere Vermutung, dass sie nicht wirklich für die Hosts kämpft, sondern nur für sich selbst.

Bernard erleidet derweil einen Anfall und wird von der gruseligen Zombie-Clementine (Angela Sarafyan) verschleppt. Warum ist Bernard so kaputt? Hat er etwa ein unbewusstes Virus wie Peter Abernathy?

Würdest du in der Welt von „Westworld“ überleben?

Maeve reist in eine neue Welt

Maeve (Thandie Newton) geht mit Hector (Rodrigo Santoro) und Autor Lee (Simon Quarterman) weiter auf die Suche nach ihrer Tochter. Lee ist genervt davon, dass Maeve und Hector ihrem eigenen Willen folgen, statt der Geschichte, die er ihnen auf den Leib geschrieben hat. Bei dem Streit finden wir heraus, dass Hector ein Alter-Ego von Lee ist, der Mann, der Lee immer sein wollte. Der Schöpfer hat sich in seiner Schöpfung verewigt, nur um von seinem Alter-Ego überflügelt zu werden. Doch dafür kann Lee fast jeden Satz seiner Schützlinge im Voraus rezitieren. So ganz frei sollten sich die Hosts also nicht fühlen.

In den unterirdischen Gängen des Parks treffen sie zufällig auf Armistice (Ingrid Bolsø Berdal), Sylvester (Ptolemy Slocum) und Felix (Leonard Nam). Armistice fackelt in psychopathischer Badass-Manier Sicherheitsleute mit einem Flammenwerfer ab und stellt Sylvester kurzerhand mit einer scharfen Handgranate im Mund ruhig. Armistice ist wahrscheinlich eine der wenigen Hosts, die keiner Quest folgen, sondern einfach nur das Chaos genießen. Nun ist sie fürs erste Teil von Maeves Mission.

Nach einem langen Marsch landet die Truppe in einem verschneiten Wald, der sich als Shogun-Welt entpuppt. Bevor sie realisieren, wo sie gelandet sind, stürmt ein Katana-schwingender Samurai auf sie zu.

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Die nächsten Folgen werden höchstwahrscheinlich zeigen, dass sie die Attacke überlebt haben. Ist Maeves Tochter in der Shogun-Welt oder sind sie nur zufällig dort gelandet? Und wie wird sich der Wilde Westen in der ritualisierten Welt des feudalen Japans zurecht finden? Ihr Abenteuer verspricht ein unterhaltsamer Clash der Kulturen zu werden.

Fazit

Die 3. Folge stellt im Vergleich zur zweiten die Action in den Vordergrund. Statt in der Mythologie des Parks zu schwelgen, wollen die Serienmacher die Welt von „Westworld“ noch größer und spektakulärer machen. Die Rechnung geht nicht ganz auf, denn die Folge gehört zu den schwächsten der Serie. Das liegt unter anderem an der gekünstelten Dramaturgie.

Warum kämpfen die Menschen wie auf dem Präsentierteller gegen die Hosts? Gibt es keine voll gepanzerten Einsatzwagen oder Hubschrauber? Und warum lässt die Parkleitung nicht einfach die Sprengsätze in den Köpfen der Hosts explodieren? Theoretisch müsste es einen Sicherheitsmechanismus geben oder hat Ford die Sprengkörper ausgeschaltet? Wir hoffen, dass diese Frage im Laufe der Staffel adressiert wird. Momentan wirkt die Dummheit der Menschen konstruiert und unrealistisch.

Die vielen Rückblicke tragen ihr Übriges dazu bei, die Folge unnötig aufzublähen. Während der Kunstgriff in der ersten und zweiten Episode noch Sinn machte, schaden sie in der dritten Folge der Spannung. Die verwirrende Zeitstruktur passt einfach besser, wenn es um die Mythologie und Rätsel des Parks geht. In dieser Folge mildert es leider die Spannung. Insgesamt bleibt die Folge trotz kleiner Schwächen unterhaltsam, vor allem, wenn wir an die zukünftigen Abenteuer in der Shogun-Welt denken. Die Schlachten zwischen Hosts und Menschen könnten dagegen ein Upgrade vertragen.

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