Die verschwundene Familie: Spannender und souverän erzählter Küstenkrimi-Zweiteiler mit hervorragender Besetzung.
Mit seinem neuen Krimizweiteiler knüpft Autor und Regisseur Thomas Berger sehr clever an seinen großen Publikumserfolg Tod eines Mädchens aus dem Jahr 2015 an. Während Kommissarin Christensen damals den Mord an der Tochter einer befreundeten Buchändlerin klären musste, wird diesmal ihr Nachbar tot am Fuß des Steilufers vor...
Spannender und souverän erzählter Küstenkrimi-Zweiteiler mit hervorragender Besetzung.
Mit seinem neuen Krimizweiteiler knüpft Autor und Regisseur Thomas Berger sehr clever an seinen großen Publikumserfolg Tod eines Mädchens aus dem Jahr 2015 an. Während Kommissarin Christensen damals den Mord an der Tochter einer befreundeten Buchändlerin klären musste, wird diesmal ihr Nachbar tot am Fuß des Steilufers vor dem malerischen Küstenstädtchen Nordholm aufgefunden. Seine Familie ist spurlos verschwunden, nur sein Sohn irrt - zurück von einer Klassenfahrt - verlassen durch den Ort. Christensen, die ihrem Mann zuliebe, eigentlich die Polizeiarbeit im fernen Kiel aufgeben will, muss nun unter der Leitung des ungeliebten Kollegen Kessler, mit dem sie damals schon nicht klar gekommen ist, ermitteln. Heino Ferch spielt seinen Ermittler als sturen, scheinbar herzlosen „Loner“ mit sichtlichem Vergnügen und großer Überzeugung. Barbara Auer holt alle Nuancen aus ihrer Kommissarin, die ein mysteriöses Verbrechen klären soll, in das alle, die ihr nahe stehen, verwickelt scheinen. Die Chemie zwischen den beiden stimmt jedenfalls in herzlicher Abneigung. Die verzweifelte Suche nach den Verschwundenen bestimmt den Plot, in dem wieder von Ferne die Erfolgsserie Broadchurch anklingt. Aber die tolle Besetzung mit großen Charakterdarstellern wie Rainer Bock, Ulrike Kriener oder Rüdiger Vogler und die beachtliche Kameraarbeit von Frank Küpper verleihen dem Krimi ganz besonderes Format. Überhaupt haben viele der Beteiligten schon so oft mit Berger gearbeitet, dass dieses vertraute Familientreffen ein beeindruckendes Ergebnis zeitigt. Man muss „Tod eines Mädchens“ nicht gesehen haben, um sich bei dieser hochprofessionellen und spannenden TV-Arbeit bestens zu unterhalten. uh.