Nachdem die 2. Folge Carols Schicksal gezeigt hat, widmet sich auch die dritte Folge nur einer Figur. Diesmal geht es um Daryl, dem es in den Fängen von Negan und den Saviors mehr als schlecht ergeht. Außerdem erfahren wir, wie Negans Herrschaft funktioniert und was es mit seiner „rechten Hand“ Dwight auf sich hat.
Im dramatischen Staffelauftakt hat Negan (Jeffrey Dean Morgan) nicht nur zwei wertvolle Mitglieder aus Ricks (Andrew Lincoln) Gruppe ermordet, sondern auch Daryl (Norman Reedus) gefangen genommen. Nun erfahren wir in der 3. Folge der 7. Staffel von „The Walking Dead„, was er mit ihm vor hat. Zunächst scheint Daryl besser dran zu sein, als man am Anfang befürchtete. Zumindest körperlich hat Negan ihm nichts angetan. Doch die Tortur, die Daryl täglich ertragen muss, ist nicht ohne.
Er liegt nackt in einer dunklen Zelle, wird von Negans Handlangern mit Hundefutterbrötchen ernährt und in Dauerschleife mit lustiger Musik beschallt (großer Ohrwurm „Easy Street“ von Collapsable Hearts Club). Schlafentzug und Musik-Folter, auch wenn sie zunächst harmlos klingen mag, gehören zu perfiden Mitteln, um den Willen eines Häftlings zu brechen. Und schon bald erfahren wir, warum Negan diesmal auf psychische Folter setzt: Er möchte Daryl zu seinem Sklaven machen.
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Das wird klar, als Darlys Monotonie durch die unangeschlossene Zellentür durchbrochen wird. Doch auch das entpuppt sich als fieser Trick von Negan, der den flüchtenden Daryl kurz darauf im Hinterhof stellt. Zunächst fragt Negan seine Männer, wie sie heißen. Sie alle antworten mit einem pflichtbewussten: „Negan“. Damit will Negan demonstrieren, dass seine Untergebenen ihr Identität komplett aufgegeben haben und nur für ihren „Herrscher“ leben. Nun stellt Negan Daryl vor die Wahl: Entweder er arbeitet für ihn und lebt wie ein „König“ oder er stirbt und wehrt als „Beisser“ Eindringlinge vor den Toren der Siedlung ab. Als Negan ihn vor die Entscheidung stellt, antwortet Daryl mit seinem eigenen Namen. Daraufhin lässt der wütende Negan ihn verprügeln und zurück in die Zelle sperren.
Dwight: Vom Opfer zu Negans „rechter Hand“
Neben Daryl steht eine weitere Figur im Zentrum, die in vielerlei Hinsicht Daryls Schicksal teilt. Dwight (Austin Amelio) heißt der gute (oder schlechte) Mann, der zu Negans engstem Kreis gehört und seine eigenen schmerzhaften Erfahrungen mit dem Despoten gemacht hat. In der 6. Staffel haben wir ihn das erste Mal getroffen, als er mit seiner Frau Sherry (Christine Evangelista) und deren Schwester Tina auf der Flucht vor den Saviors war. Damals hat Daryl die drei begleitet, bevor Dwight und Sherry seine Armbrust und sein Bike gestohlen haben. In der 3. Folge der 7. Staffel von „The Walking Dead“ erfahren wir, dass das rebellische Paar gescheitert ist. Doch wie konnte Negan sie unterkriegen?
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Als Warnung erzählt Negan die Details, wie er Dwight gebrochen hat. Das Paar wurde nach der Begegnung mit Daryl von den Saviors gefunden. Um dem Tod durch den Baseballschläger Lucille zu entgehen, haben sich die beiden füreinander geopfert. Sherry ist anstelle ihrer Schwester Tina zu Negans Braut geworden, im Gegenzug hat Dwight Gehorsam geschworen, um seine zuckerkranke Frau zu schützen. Doch das reichte dem Despoten nicht, der Dwights Gesichtshälfte mit einem Bügeleisen brandmarkte, um ihn endgültig zu seinem Besitz zu machen. Die Geschichte scheint Daryl nicht sonderlich zu beeindrucken, der auf Negans Frage hin, wer er sei, stur mit „Daryl“ antwortet. Warum Daryl sich weigert, nachzugeben, ist nicht ganz klar. Immerhin könnte er so tun, als würde er für Negan arbeiten, und bei einer günstigen Gelegenheit abhauen. Doch vielleicht gibt es einen ganz anderen Grund für sein Verhalten.
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Aufschluss darüber könnten zwei wichtige Begegnung zwischen Dwight und Daryl geben. Einmal heftet Dwight in Daryls Zelle ein Polaroid von Glenns oder Abrahams Überresten an. Dazu spielt er zur Abwechslung eine traurige Ballade (Roy Orbison - „Crying“), die den sonst so harten Daryl zum Weinen bringt. Diese Reaktion zeigt, dass Daryl sich wahrscheinlich mitschuldig an Glenns Tod fühlt und deshalb das Leid auf sich nimmt. Vor Negan zu knien, würde bedeuteten, Glenns Tod mit den Füßen zu treten.
Später schreit Dwight Daryl an, da dieser sich wiederholt geweigert hat, Negan Gefolgschaft zu leisten. Daraufhin entgegnet Daryl etwas tröstliches, das die beiden mehr als Mitleidende und weniger als Feinde dastehen lässt. Daryl macht Dwight keinen Vorwurf und versteht dessen Gehorsam gegenüber Negan, da er ja nur Sherry schützen will. Doch er selbst habe keine Wahl. Was das bedeutet, ist nicht ganz klar. Immerhin hat Daryl Rick und die anderen, für die es sich zu leben lohnt. Wahrscheinlich denkt er, dass ihm die Gruppe Vorwürfe wegen Glenns Tod machen wird und er es im Grunde verdient hat, zu sterben.
Wie weit geht Negans Herrschaft?
Zu Beginn der 3. Folge werfen wir einen Blick auf Dwights Alltag. In der kurzen Montage sehen wir; wie er ein Sandwich macht und erfahren gleichzeitig, wo die Zutaten her sind: Die Savoirs reisen von Gemeinde zu Gemeinde und nehmen den verängstigten Menschen einen Großteil der mühsam zusammengekratzten Lebensmittel ab. Falls sich jemand wehrt, wird er von den Schlägern bestraft. Auch Dwight macht ohne Mitleid bei den Sammlungen mit. In der Basis der Savoirs sieht es nicht besser aus. Was Negan sagt, ist Gesetz. Die Bewohner müssen sich bei jeder Gelegenheit vor ihm verbeugen und auf die Knie gehen. Angst und Terror sind Negans Herrschaftsmittel. Doch die uneingeschränkte Macht scheint zu bröckeln.
Das zeigt sich, als Dwight auf die Suche nach einen flüchtenden Dorfbewohner geschickt wird, den er kurz darauf findet. Wir erfahren, dass die beiden früher Freunde waren und in einer friedvollen Gemeinde gelebt haben. Nun müssen sie nach Negans Machtergreifung viel Leid ertragen. Der Mann stellt Dwight eine berechtigte Frage: Wie kann es sein, dass nur ein Mann so viele Menschen terrorisiert? Dwight lehnt diesen Gedanken zunächst ab und bedroht seinen Freund. Doch in seinem Gesicht scheint sich große Wut und Verzweiflung abzuzeichnen, die nur gegen Negan gerichtet sein kann. Der Mann bittet Dwight um einen Gnadenschuss, der ihm gewährt wird. Später wird der Tote als „Beißer“ in den Zombie-Vorgarten der Saviors gesperrt. Man kann davon ausgehen, dass seine Worte einen bleibenden Eindruck bei Dwight hinterlassen haben, der die Überreste seines Freundes als Warnung täglich vor Augen haben wird.
The Walking Dead Staffel 7 Folge 3 Review: Fazit
Nach der 2. Folge, die mit König Ezekiel ein paar heitere Momente parat hatte, geht es in der dritten Episode bitterernst weiter. Auch wenn diesmal nicht viel passiert ist und der langersehnte Blick auf Alexandria verwehrt bleibt, hat „The Cell“ einige wichtige Infos geliefert. Zum einen haben wir gesehen, wie einschneidend Glenns Tod auf Daryl gewirkt hat - wir können nur hoffen, dass er sich aus seiner Lethargie und Negans Basis befreien kann. Zum anderen haben wir erfahren, dass Negans Herrschaft eine entscheidende Schwachstelle hat. Die Angst und Gewalt, die Negan nutzt um die Menschen zu versklaven, ist zwar kurzfristig effektiv. Doch auf lange Sicht wird Negan nur von Menschen umgeben sein, die ihn abgrundtief hassen. Wahrscheinlich geben sich Dwight und die anderen nicht lange mit der Opferrolle zufrieden.
Doch noch sind wir weit von einem Aufstand entfernt. Rick und seine Leute ahnen natürlich nicht, wie es Daryl ergeht und sind noch immer von Glenns und Abrahams Tod traumatisiert. Umso schlimmer ist es daher, dass Negan in der 4. Folge Alexandria heimsucht und Rick komplett demütigt. Auf der offiziellen Seite von AMC könnt ihr die offizielle Vorschau ansehen.
Vorschau „The Walking Dead“ Staffel 7
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