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Rasant, episch und emotional: So gelungen verlief der Abschied von „The Walking Dead“ [Kritik]

Rasant, episch und emotional: So gelungen verlief der Abschied von „The Walking Dead“ [Kritik]
© Jace Downs / AMC

Mit „The Walking Dead“ hat das Horror-Publikum Höhen und Tiefen durchlebt. Das Serienfinale gehört aber definitiv in die erste Kategorie.

Dieser Artikel spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen.

Bei dem ein oder anderen Fan genügt vermutlich schon der Gedanke an das Ende von „The Walking Dead“, um in Tränen auszubrechen. Doch das langersehnte Serienfinale drückt mit einem emotionalen Ende zusätzlich auf die Tränendrüse. Zwischendurch sorgen rasante Rettungsmanöver, epische Kampfszenen und viele weise Worte gekonnt für Abwechslung. Wenn ihr euch selbst von diesem Auf und Ab der Gefühle überzeugen wollt, solltet ihr die letzte Episode der Zombie-Serie ab sofort bei Disney+ streamen.

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Für alle, die noch nicht endgültig Abschied nehmen wollen, gibt es gute Neuigkeiten. Eine Vielzahl von Spin-offs halten die Welt von „The Walking Dead“ am Leben:

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Mit einem freudigen und einem wehmütigen Auge habe ich dem Finale von „The Walking Dead“ entgegengefiebert. Vor zwölf Jahren hat mich die Zombie-Serie in den Bann gezogen und bis heute nicht losgelassen. Zugegeben: Zwischenzeitlich war es schwierig, dranzubleiben. Doch die Hoffnung auf Besserung hat mich Jahr um Jahr an den Bildschirm gefesselt und meine Geduld letztendlich belohnt. Denn mit Staffel 11 hat AMC in meinen Augen eine der besten Leistungen der insgesamt 177 Episoden abgeliefert.

Allen voran muss ich an dieser Stelle die finale Folge hervorheben. Den wenigsten Serien gelingt es, nach Jahren des Erfolgs ein sehenswertes Ende abzuliefern, das die Erwartungen des Publikums erfüllen kann – man denke beispielsweise an die große Enttäuschung bei „Game of Thrones“ oder „Dexter“. Doch „The Walking Dead“ ist es gelungen, die Geschichte zu einem gebührenden Ende zu führen, das mich einerseits zufrieden mit einer Episode meines Lebens abschließen lässt und andererseits Lust auf mehr macht.

Dass Nachschub unterwegs ist, ist kein Geheimnis. Mit den Spin-offs „The Walking Dead: Dead City“, „The Walking Dead: Daryl Dixon“ und „The Walking Dead: Rick & Michonne“ bekommen beliebte Hauptcharaktere der Mutterserie einen eigenen Ableger spendiert. Jeder dieser Titel wurde im „The Walking Dead“-Finale angeteasert – und trotzdem steht die letzte Episode für sich.

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Der Kreis schließt sich

Bereits der Anfang schindet ordentlich Eindruck: Nachdem Judith (Cailey Fleming) eine Kugel für Maggie (Lauren Cohan) kassiert hatte, brachte Daryl (Norman Reedus) sie ins Krankenhaus. Dort wird er allerdings niedergeschlagen, weshalb es abermals an Judith ist, Stärke zu beweisen. Im Alleingang und unter stärksten Schmerzen muss sie die Türen des Krankenhauses verriegeln, um die Beißer am Eindringen zu hindern, ehe sie schließlich wieder bewusstlos wird. Damit hat Judith zweimal in Folge bewiesen, wie viel von Rick (Andrew Lincoln) und Michonne (Danai Gurira) in ihr steckt. In Kombination mit dem Epilog am Ende der Episode schließt sich so ein Kreis, der den Worten von Judiths Adoptivmutter noch mehr Bedeutung zukommen lässt: „Wir sind immer noch verbunden. Mit allen, die wir je geliebt haben.“

Kleines Manko: Jules‘ Tod geht völlig unter

Dass derweil neben Jules (Alex Sgambati) auch Luke (Dan Folger) sein Leben lassen muss, ist natürlich umso tragischer, wenn man bedenkt, dass er gerade erst wieder zu seinen einstigen Mitreisenden Yumiko (Eleanor Matsuura), Magna (Nadia Hilker), Kelly (Angel Theory) und Connie (Lauren Ridloff) gefunden hatte. Ein großer Trost ist alteingesessenen Fans an dieser Stelle sicherlich, dass die vier Frauen an seiner Seite sind, während er seine letzten Atemzüge macht. Und ja, ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir beim Satz „Deine Musik wird immer bei uns sein“ nicht eventuell kurz die Kehle zugeschnürt wurde.

Was ich an diesem Erstrählstrang aber negativ anmerken möchte: Nach der entscheidenden Schlacht gegen Pamela gedenken die Überlebenden Luke. War es hier so unmöglich, Jules mit einzuschließen? Natürlich war sie mit den Hinterbliebenen nicht so eng in Kontakt wie Luke, dennoch gehörte sie doch kurzzeitig zur Gruppe. Ein kleines Manko, das meiner durchweg positiven Meinung zum Serienfinale aber auch keinen allzu großen Abbruch tut. Denn viel Zeit zum Trauern bleibt eh nicht, weil sich schon die nächste Katastrophe anbahnt…

Freunde fürs Leben: Die innige Bindung zwischen Eugene und Rosita

So richtig konnte ich mir nie eine Meinung zu Eugene (Josh McDermitt) bilden, woran unter anderem vermutlich dessen Mangel an Empathie Schuld war. Doch seine Beziehung zu Rosita (Christian Serratos) war immer etwas Besonderes. Und der Fakt, dass Rosita ihn nie aufgegeben hat, hat auch mich an Eugene festhalten lassen. Zum Glück, wie sich herausstellte, denn sonst wäre dieser Erzählstrang für mich wahrscheinlich nur minder emotional gewesen.

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Wie gefasst Eugene mit Rositas Geständnis umgeht, gebissen worden zu sein, und gleichzeitig zu sehen, wie sein Herz entzweispringt und seine Welt zerbricht, rührt mich fast noch mehr als die Gewissheit, dass Coco ohne Mutter aufwachsen wird. Als es schließlich Eugene ist, den Rosita als letzten Menschen vor sich hat, und nicht etwa Coco oder Gabriel, da zerspringt auch mein Herz. Eine solche Freundschaft ist im Leben wohl einmalig. Ruhe in Frieden, Rosita!

Gnade für Negan?

Zwischen Negan (Jeffrey Dean Morgan) und Maggie stehen hingegen alles andere als freundschaftliche Gefühle. Zwar konnte Maggie die Anwesenheit ihres Erzfeindes nach und nach akzeptieren, Vertrauen schenkte sie ihm trotzdem nie. Doch das ändert sich mit der letzten Episode. Nachdem Negan ihr gestanden hatte, für wie wichtig er sie als Anführerin erachte, holt er zu einer rührenden Entschuldigung aus. Erst als seine Frau Annie (Medina Senghore) beinahe den Märtyrertod mit ihm sterben musste, wurde ihm klar, was er Maggie und ihrem Sohn mit dem Mord an Glenn (Steven Yeun) genommen hatte.

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Infolgedessen stellt Maggie klar, ihm niemals vergeben zu können: „Wenn ich dich ansehe, sehe ich nur den Baseballschläger, der ihn erschlägt.“ Doch sie weiß Negans Worte zu schätzen und bietet ihm an, gemeinsam in der Gemeinde zu leben – selbst, wenn es für sie zu einer großen Herausforderung werden würde. Diese selbstlose Stärke hinterlässt bei mir einen tiefen Eindruck; vermutlich, weil es mir seit Staffel 6 ähnlich geht. Auch ich wollte Negan hassen, doch „The Walking Dead“ hat den ehemaligen Anführer der Saviors zu einer Art Antiheld avancieren lassen, der den Schmerz der Welt in sich trägt und die Geschehnisse stets nüchtern zu betrachten wusste. Ein wahres Meisterwerk der Charakterentwicklung – beiderseits.

Carols neuer Haarschnitt: Legt sie ihre Trauer ab?

In die Riege jener Meisterwerke kann sich auch Carol (Melissa McBride) einreihen, die schon in den Folgen vor dem Finale abermals beweisen konnte, dass sie den Umgang mit der Waffe nicht verlernt hat. In Staffel 1 lernten wir sie als ängstliche Frau kennen, die ihre Kurzhaarfrisur als Zeichen der Unterdrückung trug. Mit Ezekiel (Khary Payton) an ihrer Seite fühlte sie sich schließlich so wohl, dass sie ihre Haare wachsen ließ. Doch auf Henrys (Matthew Lintz) Tod folgte die Trennung, die Carol und Ezekiel ebenso wenig zu überwinden wussten wie die Trauer um Henry.

Ein Jahr nach der entscheidenden Schlacht trägt Carol ihr Haar schließlich wieder kurz – allerdings nicht so kurz wie in der Zeit mit ihrem ersten Ehemann Ed (Adam Minarovich). Es ist also offensichtlich keine Entscheidung aus Angst, sondern meiner Meinung nach eher als Ablegen der Trauer zu interpretieren. Und dieses kleine, aber doch feine Detail erfüllt mein Fan-Herz mit Freude.

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Was die Fangemeinde über das Finale denkt, könnt ihr hier nachlesen:

Hommage an vergangene Jahre

Was ich bei all den Lobeshymnen um einzelne Charaktere am Ende nicht unerwähnt lassen möchte: „The Walking Dead“ hat mit der 177. Folge nicht nur die Überlebenden sicher ins Ziel gebracht, auch die über die Staffeln und Jahre Verstorbenen haben durch den Epilog einen würdigen Abschluss geschenkt bekommen, der mir als langjähriger Fan sehr am Herzen lag. Auch wenn das Wiedersehen mit Rick und Michonne natürlich ein ganz besonderer Höhepunkt war, habe ich mit Freude die Bilder von Dale (Jeffrey DeMunn), T-Dog (IronE Singleton), Andrea (Laurie Holden), Glenn (Steven Yeun), Carl (Chandler Riggs), Siddiq (Avi Nash) und Abraham (Michael Cudlitz) verfolgt, während ihre Stimmen klarstellten: „Wir sind die Lebenden.“

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