Die Nachricht kommt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt für die Videospieladaption „The Last of Us“: Neil Druckmann verlässt die Serie als Showrunner.
„The Last of Us“ gilt als absolutes Paradebeispiel, wie man ein Videospiel möglichst vorlagengetreu und dennoch mit kleinen Änderungen adaptiert, um nicht nur Fans anzusprechen, sondern auch ein komplett neues Publikum – zumindest gilt das für die erste Staffel.
Einen nicht unerheblichen Anteil daran hatten die Co-Showrunner Craig Mazin („Chernobyl“) und Neil Druckmann, seines Zeichens Schöpfer der Videospiele. Auf diese Weise blieb die Stimme der Vorlage erhalten, während zugleich die Möglichkeiten des Film-Mediums voll ausgeschöpft wurden.
Doch nun hat Druckmann die Hit-Serie überraschend nach Staffel 2 verlassen, wie er über Instagram in einer Botschaft an die Fans wissen ließ:
„Ich habe die schwierige Entscheidung getroffen, mich von meiner kreativen Beteiligung an ‚The Last of Us‘ auf HBO zurückzuziehen. Nachdem die Arbeit an Staffel 2 abgeschlossen wurde und bevor die Arbeit an Staffel 3 wirklich beginnt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für mich gekommen, mich voll und ganz auf Naughty Dog und die zukünftigen Projekte zu konzentrieren; einschließlich des Schreibprozesses und der Regie bei unserem nächsten aufregenden Titel ‚Intergalactic: The Heretic Prophet‘ und meiner Aufgaben als Studioleiter und Kreativ-Chef.“
Was Fans in der nächsten Staffel 3 von „The Last of Us“ erwartet, darüber sprechen wir im Video:
Wird sich „The Last of Us“ nun noch weiter von der Vorlage entfernen?
Es wird gerne vergessen, wie zeitaufwendig die Arbeit als Showrunner an einer so großen Serienproduktion wie „The Last of Us“ sein kann. Für Druckmann mag das ein Leidenschaftsprojekt sein, aber seine erste und wichtigste Tätigkeit ist nun einmal beim Videospielentwickler Naughty Dog.
Und dort wird, wie er in der Botschaft wissen ließ, seine Person beim nächsten großen Titel „Intergalactic: The Heretic Prophet“ gebraucht. Sogenannte AAA-Titel kosten mittlerweile so viel wie sündhaft teure Hollywood-Eventfilme. Da kann man die Verantwortung nicht bloß delegieren, man muss präsent sein.
Mit Druckmanns verständlichem, aber unerwartetem Weggang bleibt die Verantwortung indessen voll und ganz bei Mazin. Die Befürchtung der Fans besteht darin, dass der Filmemacher sich noch größere Freiheiten von der Vorlage nehmen könnte. Neben der bereits gesicherten Staffel 3 ist auch eine potenzielle vierte Staffel möglich.
Schon bei Staffel 2 sorgten die dieses Mal doch teils massiven Änderungen für ziemlichen Unmut bei Fans, was sich am Publikumsverlust beim Staffelfinale niederschlug.