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„Tatort: Gefangen“ (Episode 1132): Kritik

„Tatort: Gefangen“ (Episode 1132): Kritik
© WDR / Thomas Kost

Am Sonntag, dem 17. Mai 2020 wurden wir Zeugen, wie Kommissar Max Ballauf von einem Trauma eingeholt wird. Welche Auswirkungen die emotionale Achterbahnfahrt auf die Qualität des neuesten Kölner „Tatorts“ hat, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Gefangen“.

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Gefangen“?

Neben ihren Münchner Kollegen bilden die Kölner Kommissare Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) das dienstälteste Ermittler-Duo im „Tatort“ und versorgen uns in schöner Regelmäßigkeit mit bodenständiger Unterhaltung ohne Mätzchen. Gerade in der aktuellen, oftmals von gewöhnungsbedürftigen Experimenten geprägten Krimi-Saison stellen ihre Ermittlungen eine wohltuende Rückbesinnung auf alte Stärken des „Tatorts“ dar.

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Ihr neuester, mittlerweile 79. Fall macht da keine Ausnahme, auch wenn das Seelenleben von Max Ballauf gewaltig in Schieflage gerät. Vor einem Jahr erschoss er in der Episode „Kaputt“ seine Kollegin Melanie, nachdem die in einem Rachefeldzug zur Mörderin wurde und kurz davor war, ein weiteres Leben auszulöschen.

In „Gefangen“ wird deutlich, dass der Titel diesmal Programm ist und nicht nur auf einen Teil der Verdächtigen zutrifft, sondern auch auf den Kommissar selbst. Der wird von Visionen seines Opfers geplagt und kann der Erinnerung an die Ereignisse von einst nicht entkommen. Über lange Zeit herrscht selbst in der legendären Wurstbraterei nur beklemmendes Schweigen zwischen ihm und seinem Kollegen Freddy Schenk, das erst durch eine schicksalhafte Begegnung aufgebrochen werden kann.

Ballauf und Schenk dürfen in unserem Video der 11 beliebtesten „Tatort“-Kommissare natürlich nicht fehlen.

Das sind die 11 besten Tatort-Kommissare

Worum geht es im „Tatort“„Gefangen“?

Max Ballauf ist ein Schatten seiner selbst. Der tödliche Schuss auf seine zur Mörderin gewordenen Kollegin setzt ihm mehr zu als er je für möglich gehalten hat. Wie paralysiert stolpert er über den „Tatort“ seines neuesten Falls, um schließlich auf der Couch des Opfers einzuschlafen.

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Nur mit Mühe gelingt es seinem Kollegen Schenk, die Ermittlungen in Gang zu bekommen. Beim Toten handelt es sich um den renommierten Chef einer psychiatrischen Klinik, der aus nächster Näher erschossen wurde. Eine SMS auf seinem Handy führt die Kommissare zu dessen Rechtsanwalt, der nur schwer verbergen kann, dass er ein dunkles Geheimnis mit dem Getöteten teilte.

In der Psychiatrie selbst stoßen Ballauf und Schenk auf die Schwägerin des Anwalts, die gegen ihren Willen auf der geschlossenen Abteilung des ermordeten Arztes festgehalten wird. Besonders für Max Ballauf erweist sich diese Begegnung nicht nur als Schlüssel zur Lösung des Falls, sondern auch als Wendepunkt für sein eigenes Trauma.

Mareks „Tatort“-Kritik: Souveräner Krimi in eleganten Bildern

Dass Max Ballauf die Ereignisse aus „Kaputt“ über zwei Folgen lang nichts anhaben konnten, mag zwar so irritierend wie unnötig erscheinen, schmälert die Qualität seines neuesten Falls aber keineswegs. Als eigenständiger Krimi funktioniert die Episode „Gefangen“ tadellos und bietet allen Freunden des eher konventionell angelegten „Tatorts“ einmal mehr gediegene Unterhaltung.

Wenn auch zeitversetzt, so verkörpert Klaus J. Behrendt den seelisch verwundeten Kommissar glaubhaft, seine Kollegen tun es ihm allesamt gleich und agieren ebenfalls gewohnt souverän. Das schleppende Tempo ist dabei niemals zäh, sondern passt sich der gedämpften Wahrnehmung seines Protagonisten geschickt an und sorgt für eine stimmige Atmosphäre, die von Kameramann Moritz Anton in eleganten Bildern festgehalten wird.

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Auch wenn die Kriminal-Geschichte zwischenzeitlich etwas schlicht anmuten mag, so schlägt sie dann doch immer wieder einen unvorhergesehenen Haken und reiht sich damit nahtlos in die archetypischen Kölner „Tatorte“ ein. Dass Freddy Schenk diesmal einen feinen Oldtimer aus dem Hause Mercedes als Dienstwagen zur Verfügung gestellt bekommt, passt in das Gesamtbild eines edel aufpolierten Krimis, der niemandem etwas beweisen muss. Der Kölner „Tatort“ könnte mittlerweile bald selbst ein H-Kennzeichen beantragen, Rost haben Freddy Schenk und Max Ballauf aber zum Glück noch nicht angesetzt. Möge das noch lange so bleiben.

Die „Tatort“-Episode „Gefangen“ wurde am Sonntag, dem 17. Mai 2020 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt für drei Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Kommende Woche geht es nach Stuttgart zu den Kommissaren Lannert und Bootz und dem „Tatort“„Du allein“.

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

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