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„Tatort: Das Opfer“ (Episode 1218): Kritik

„Tatort: Das Opfer“ (Episode 1218): Kritik
© rbb / Stefan Erhard

Sieben Jahre bildete Mark Waschke mit seiner Filmpartnerin Meret Becker das aufregendste „Tatort“-Gespann der hiesigen Krimilandschaft, nun muss er erstmals allein für Recht und Ordnung an der Spree sorgen. Warum ihm auch sein einmaliger Solo-Auftritt blendend gelingt, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Das Opfer“.

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Das Opfer“?

Nach 15 gemeinsamen Einsätzen starb Kommissarin Nina Rubin in den Armen ihres Kollegen Robert Karow, mit dem sie weit mehr verband als eine reine Arbeitsbeziehung. Ihr dramatischer Schlussakkord beendete eine der ungewöhnlichsten Liebesgeschichten des „Tatort“-Universums, deren größte Stärke darin lag, dass sie trotz aller Komplexität den eigentlichen Kriminalfällen niemals im Wege stand. Zum Glück schlägt auch Karows Alleingang in die gleiche Kerbe.

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Einst als unterkühlter Kotzbrocken eingeführt, durfte Mark Waschke seine Figur über die Jahre um zahlreiche Facetten bereichern, sei es deren dunkler Humor oder ein gelegentlich aufblitzender Hang zu Albernheiten. Für die ist diesmal allerdings kein Platz, denn der Mord an seinem Schulfreund Maik führt Robert Karow zu einem Schlüsselmoment seiner eigenen Kindheit, der sein ganzes späteres Leben prägen sollte und auch die Beziehung zu Nina Rubin in ein neues Licht rückt.

Interessante Fakten über den „Tatort“ findet ihr im Video.

Worum geht es im „Tatort“„Das Opfer“?

Maik Balthasar wurde mit einem Kopfschuss hingerichtet. Der verdeckte Ermittler war auf die Berliner Kiezgröße Mesut Günes angesetzt, dessen Fingerabdrücke auf der Tatwaffe eigentlich eine deutliche Sprache sprechen. Doch Robert Karow ist die naheliegende Lösung zu einfach. Obwohl er selbst bei den Ermittlungen nichts zu suchen hat, beißt er sich gegen den Willen der zuständigen Staatsanwältin an dem Fall fest und sucht nach der Wahrheit.

Bei Maik Balthasar handelt es sich schließlich nicht um irgendeinen Kollegen, sondern um einen ganz speziellen Jugendfreund des Kommissars, von dem er nicht einmal wusste, dass er ebenfalls bei der Polizei arbeitete. Stück für Stück taucht Robert Karow in seine eigene Vergangenheit ein, während er im Hier und Jetzt die Ermittlungen gegen Mesut Günes auf eigene Faust fortsetzt. Die Konsequenzen seines Handelns lassen sich nicht lange auf sich warten und sorgen für so manche Überraschung.

Mareks „Tatort“-Kritik: Mark Waschke kann es auch im Alleingang

Rückblicke auf die eigene Vergangenheit sind beim „Tatort“ derzeit schwer in Mode, haben den Krimis an sich aber fast ausschließlich geschadet, statt sie zu bereichern. Selbst die ansonsten so verlässliche Dresdner Ermittlerin Gorniak verhedderte sich im vergangenen Jahr in einer von Kommissar Zufall bemüht zusammengeklöppelten Rückblende auf ein urplötzlich heraufbeschworenes Kindheitstrauma. Dass es auch anders geht, beweist der neuste Krimi aus Berlin.

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Dank der von Anfang an linearen Erzählstruktur des Hauptstadt-„Tatorts“, in der immer wieder Teile der Lebensgeschichte von Robert Karow eine Rolle spielen, wirkt seine Vergangenheitsbewältigung eben nicht aufgesetzt, sondern plausibel. Das feine Drehbuch von Erol Yesilkaya nutzt die verschiedenen Anknüpfungspunkte in der Vita des Kommissars geschickt aus und punktet darüber hinaus mit einem am Sonntagabend selten gesehenen Twist, der die gängigen Gangsterfilm-Klischees genüsslich ad absurdum führt. Das so authentische wie berührende Spiel von Hauptdarsteller Mark Waschke tut sein Übriges, um den letzten regulären „Tatort“ des laufenden Jahres zu einem Erlebnis zu machen, das wie gewohnt Lust auf weitere neue Abenteuer an der Spree macht. Beim nächsten Mal dann mit Corinna Harfouch als Meret Beckers Nachfolgerin. Kann also nur gut bleiben.

Die „Tatort“-Episode „Das Opfer“ wurde am Sonntag, dem 18. Dezember 2022 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Damit endet das reguläre „Tatort“-Jahr 2022. Zum Abschluss strahlt die ARD am zweiten Weihnachtsfeiertag, Montag, dem 26. Dezember 2022 die gelungene Münchner Weihnachtsepisode „Mord unter Misteln“ aus

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

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