Eine „Star Trek“-Spezies ist das Böse schlechthin. Doch die Aussage eines Autors und Produzenten deutet an, dass dies in Zukunft womöglich anders werden könnte.
Seit Jahrzehnten begeistert „Star Trek“ mit einem komplexen Universum und einer treuen Fangemeinde, die großen Wert auf die Einhaltung der Serien-Kontinuität legt. Die Prequel-Serie „Star Trek: Strange New Worlds“ nutzt jedoch gezielt die Gelegenheit, bekannte Elemente der Franchise aufzufrischen oder neu zu interpretieren – so auch im Fall der Gorn, einer Spezies, die ursprünglich in der klassischen Folge „Arena“ aus der Originalserie eingeführt wurde.
Damals kämpfte Captain Kirk (William Shatner) noch gegen einen unbeholfenen Gegner im Gummikostüm – heute dagegen wirken die Gorn wie angsteinflößende Kreaturen aus einem Science-Fiction-Horrorfilm. In der ersten Staffel von „Strange New Worlds“ feierten die Gorn dabei ihr Comeback in einer komplett überarbeiteten Form.
Die langsamen Bewegungen und das kostümhafte Aussehen wurden durch computeranimierte, bedrohlich wirkende Echsenwesen ersetzt, die an die Xenomorphs aus der „Alien“-Reihe erinnern. Diese Neugestaltung sorgte für hitzige Diskussionen unter Fans, doch laut Showrunner Akiva Goldsman hatte diese Entscheidung einen klaren inhaltlichen Hintergrund.
Apropos „Star Trek“ und Grusel: Wusstet ihr, dass eine ikonische Horrorfigur ohne „Star Trek“ wohl nie entstanden wäre? In unserem Video liefern wir euch die Details:
Eine Entwicklung der Gorn zum Guten?
Wie Goldsman bei einem Q&A (via SlashFilm) zur Premiere der dritten Staffel in New York erklärte, wollte er mit der Überarbeitung der Gorn nicht einfach nur einen moderneren Look schaffen, sondern gezielt das moralische Spektrum von „Star Trek“ erweitern. Wörtlich sagte er:
„Was ich an den Gorn geliebt habe, war die Idee, dass es eine Gelegenheit war, etwas in ‚Worlds‘ hineinzuschreiben, was vorher nicht da war. Was wir in ‚Star Trek‘ machen, denke ich, ist, dass wir damit beginnen, das ‚Andere‘ zu sehen. Und oft enden wir damit, unsere Empathie zu entwickeln und gemeinsame Grundlagen zu erkennen. Das ist großartig. Und es bedeutet nicht, dass es kein echtes Böses in der Welt gibt. Was wir mit den Gorn machen wollten, war, ein Monster zu erschaffen. Und ein Monster, das zumindest anfangs böse zu sein scheint.“
Mit dieser Aussage betont Goldsman den Kontrast zwischen dem typischen „Star-Trek“-Motiv der Verständigung zwischen Spezies und einer bewussten Darstellung des radikal Fremden, das sich zunächst nicht durch Diplomatie erschließen lässt.
Die Gorn haben sich in den bisherigen Staffeln als tödliche Bedrohung erwiesen, etwa mit dem Tod des Starfleet-Offiziers Hemmer (Bruce Horak) oder der traumatischen Vergangenheit von La’an (Christina Chong). Trotz ihrer bisherigen Darstellung als Feindbild deutet Goldsmans Aussage jedoch an, dass auch hier eine Entwicklung möglich sein könnte – was vermutlich nicht allen Trekkies gefallen dürfte.
Die dritte Staffel von „Strange New Worlds“ startet am 17. Juli 2025 auf Paramount+.