Für Netflix' "Monster" schlüpft Charlie Hunnam in die Rolle von Serienmörder Ed Gein. Ein Detail seiner Darbietung wirft allerdings Fragen auf: die Stimme.
Die Gräueltaten von Ed Gein erschüttern die Welt bis heute. Zahlreiche Filme und Serien ließen sich durch den Serienmörder und Leichenschänder inspirieren. Nun greift Netflix die Horrorgeschichte als dritte Staffel der beliebten "Monster"-Reihe auf. Die Stimme, mit der der "Sons of Anarchy"-Star Charlie Hunnam Ed Gein verkörpert, verunsichert jedoch das Publikum. Hatte der Schrecken der 40er- und 50er-Jahre tatsächlich eine derart hohe Stimme?
"Monster": Reale Tonaufnahmen inspirieren Stimme für Ed Gein
Sobald wir Ed Gein (Charlie Hunnam) in Netflix' "Monster" zum ersten Mal sprechen hören, wirkt es beinahe wie eine Parodie. Der Kontrast zwischen seinem (nackten) körperlichen Erscheinungsbild und seiner fast kindlichen Stimme ist enorm.
Da wundert es nicht, dass sich zahlreiche Zuschauende fragen: Hat Ed Gein wirklich so gesprochen? Einen Vergleich zwischen Ed Geins Stimme und Charlie Hunnams Interpretationen zu ziehen, grenzt an eine Unmöglichkeit. Es gibt nur wenige Tonaufnahmen des Serienmörders, die öffentlich zugänglich sind – und wenn, dann ist das Material nur in schlechter Qualität verfügbar.
Doch so merkwürdig die Darstellung in der Netflix-Serie auch sein mag; Hunnam hat unser Vertrauen bei diesem essenziellen Detail verdient. Für die Vorbereitung nutzte der Schauspieler unter anderem eine unzulässige 70-minütige Sprachaufzeichnung von Gein, die kurz nach dessen Verhaftung im Jahr 1957 aufgenommen wurde. Regisseur Max Winkler betonte gegenüber Variety:
"Unsere besten Rechercheur*innen konnten die Aufnahme nicht beschaffen. Aber Charlie hat sie bekommen, weil er Charlie ist und verrückte Sachen macht."
Was "Monster"-Star Charlie Hunnam hingegen nicht gemacht hat, seht ihr im Video:
Nur auf Netflix: Darum klingt Ed Geins Stimme in "Monster" so hoch
Gegenüber Tudum verriet Hunnam, dass anfangs große Unsicherheit zu Geins Stimme herrschte:
"Die Stimme musste wirklich spezifisch sein. Aber ich glaube, niemand von uns hatte eine Vorstellung davon, wie sie sein sollte."
Die Unsicherheit legte sich, nachdem Hunnam die Tapes gehört hatte:
"Ich habe begonnen, ihn durch eine Reihe von Affektiertheiten zu sehen, mit denen er seiner Mutter gefallen wollte. Daher kam diese Stimme."
Hunnam zufolge sei es gewesen, als habe Ed Gein selbst eine Rolle gespielt. Das unterstreicht auch Netflix mit "Monster". Bereits in der ersten Episode wird deutlich, dass sich Geins Mutter (Laurie Metcalf) eine Tochter wünschte – und Gein alles daran setzte, es ihr recht zu machen.
Wie klingt Ed Geins Stimme wirklich?
Vermutlich werden wir jene Aufnahmen, die sich Charlie Hunnam in Vorbereitung auf "Monster" zu Gemüte führte, nie zu hören bekommen. Allerdings waren Ausschnitte dessen in "Psycho: The Lost Tapes of Ed Gein" zu hören. Laut Collider beschrieb James Buddy Day, Regisseur dieser Doku, die Stimme des Serienkillers als "sanft und mild".
Selbst wenn Hunnams Darstellung also überspitzt wirkt, liegt doch etwas Besonderes in der Tonalität von Ed Gein. Natürlich belegen die Aufnahmen nicht, dass der Serienkiller schon so sprach, bevor er seinen ersten Mord beging. In einem Punkt sind wir uns aber wohl alle einig: Hunnams Gein-Stimme macht die Horror-Serie noch gruseliger.


